Fans des DFB-Pokals kommen im Rahmen des Viertelfinales voll auf ihre Kosten, ohne sich in Zusatzkosten zu stürzen. Drei der vier Begegnungen sind live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen. Die Chance, den Pokalsieg zu holen, stand angesichts des erfolgten Favoritensterbens selten so gut wie in der Saison 2023/24.
Drei der vier Partien im Viertelfinale des DFB-Pokals sind im Free-TV zu sehen. Das ZDF überträgt am Dienstag (20:45 Uhr) aus Hamburg das Duell der Zweitligisten FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf. Zudem ist der öffentlich-rechtliche Sender live dabei, wenn am 7. Februar (20:45 Uhr) der einzige Drittligist 1. FC Saarbrücken gegen Borussia Mönchengladbach spielt. Die Saarländer hatten in den beiden Runden zuvor Meister Bayern München und Eintracht Frankfurt überraschend ausgeschaltet.
Das Topspiel zeigt die ARD
Die ARD präsentiert am 6. Februar (20:45 Uhr) das Top-Spiel der Runde der letzten Acht zwischen Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart.
Exklusiv läuft das Zweitliga-Duell Hertha BSC gegen den 1. FC Kaiserslautern am 31. Januar (20:45 Uhr) bei Sky. Der Pay-TV-Sender überträgt alle vier Viertelfinalspiele.
"Ich will keiner Mannschaft zu nahe treten, aber es sind schon grosse Namen raus. Es war selten so leicht, ins Finale zu kommen", sagte Mittelfeldspieler Marlon Ritter vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Es geht um Historisches für kleinere oder zumindest zuletzt nicht durch Titel verwöhnte Klubs. Das Wirtschaftliche, obwohl allein das Halbfinale rund 3,5 Millionen einbringen würde, wird laut Fortuna Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber zum "schönen Nebeneffekt".
Nur drei Erstligisten stehen im Viertelfinale
Keiner der Viertelfinalisten hat in diesem Jahrtausend den Pokal geholt, nur zwei von ihnen standen in diesem Zeitraum überhaupt in einem Finale. Erst zum zweiten Mal seit der Gründung der Bundesliga vor 60 Jahren stehen nur drei Erstligisten im Viertelfinale. Und es gibt nur eine mögliche Konstellation auf ein reines Bundesliga-Endspiel.
Für Hertha BSC, Hausherr im Berliner Olympiastadion, das seit 1985 ständiger Austragungsort des Finales ist, bedeutet der plötzliche Verlust des Präsidenten Kay Bernstein besondere Motivation. "Jeder weiss, dass der Verein einen Traum hat, dass die Fans einen Traum haben, dass Kay einen Traum hatte", sagte Kapitän Toni Leistner. "Dafür müssen wir alles in die Waagschale werfen." Seit 1985 war für die Hertha-Profis einmal im Halbfinale Schluss, dreimal im Viertelfinale. 1993 allerdings standen die Amateure der Berliner im Endspiel gegen Bayer Leverkusen, einen der 2023/24 verbliebenen Erstligisten. Das Endspiel damals ging für den Hertha-Nachwuchs mit 0:1 verloren.
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Der grösste Aussenseiter im Wettbewerb schreibt sogar sein eigenes Märchen neu. 2020 erreichte der 1. FC Saarbrücken als erster Viertligist das Halbfinale. Nun ist das Bundesliga-Gründungsmitglied als Drittligist nach überraschenden Erfolgen über den FC Bayern und Eintracht Frankfurt nur noch einen Schritt von der Vorschluss-Runde entfernt. Und zwei von Berlin. "Geisteskrank" sei das, sagte Torjäger Kai Brünker: "Es wäre verrückt, wenn wir wirklich nach Berlin fahren." Man müsse zwar auf dem Boden bleiben, "aber wir haben die Bayern geschlagen, wir haben Frankfurt geschlagen. Da wollen wir natürlich auch das nächste Spiel gewinnen."
Borussia Mönchengladbach wartet seit 1995 auf eine Trophäe
Gegner dort ist Borussia Mönchengladbach. Der fünfmalige Meister aus den 70ern hat seit dem Pokalsieg 1995 keine Trophäe mehr gewonnen - und auch kein Endspiel mehr erreicht. Sechsmal scheiterte die Borussia seitdem in einem Viertel- oder Halbfinale, zweimal trotz Heimrechts und viermal gegen unterklassige Klubs. Doch das Motto in Gladbach heisst: Traum statt Trauma! "Der Weg wird immer kürzer, die Wahrscheinlichkeit immer grösser", sagte Sportchef Roland Virkus. Und Mittelfeldspieler Julian Weigl erklärte: "Der Pokal ist unheimlich spannend, weil schon so viele grosse Teams raus sind."
Zwei Klubs erscheinen noch stärker als die Borussia, doch bezeichnenderweise treffen Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen und der Dritte VfB Stuttgart direkt aufeinander. Bayer wartet seit dem Cup-Sieg 1993 komplett auf einen Titel, verlor seitdem drei Endspiele. Die Stuttgarter unterlagen seit ihrem letzten Erfolg 1997 zweimal im Finale.
Xabi Alonso hat nicht nur den VfB Stuttgart auf dem Zettel
Bayer, das in diesem Duell zudem Heimrecht hat, ist natürlich der klare Favorit auf den Titel. "Aber es gibt auch noch St. Pauli, Fortuna Düsseldorf oder die Hertha", sagte Trainer Xabi Alonso. Und meinte das angesichts des bisherigen Verlaufs des Wettbewerbs keineswegs ironisch: "Im Pokal gibt es immer Überraschungen. Sie spielen guten Fussball. Und der Pokal ist ein anderer Wettbewerb." Was selten so deutlich wurde wie in diesem Jahr. (dpa/hau)
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