• Borussia Dortmund steht nach einem 5:0-Kantersieg gegen Kiel im DFB-Finale gegen Leipzig.
  • Ein Wermutstropfen ist aber wohl der längere Ausfall von BVB-Profi Mateu Morey.
  • UPDATE 2. Mai, 8:50 Uhr: Am Tag nach dem Spiel ist klar: Morey hat sich eine schwere Knieverletzung zugezogen.

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Borussia Dortmund hat den Favoritenschreck Holstein Kiel erbarmungslos überrollt und zum zehnten Mal das DFB-Pokal-Finale erreicht. Der Vizemeister fertigte den überforderten Zweitligisten im Halbfinale locker mit 5:0 (5:0) ab und fordert RB Leipzig am 13. Mai in Berlin zum Kampf um die Nummer zwei im deutschen Fussball. Viermal hat der BVB den Pokal bereits gewonnen - RB ist in der kurzen Vereinsgeschichte noch ohne Titel.

Giovanni Reyna (16./22.) raubte dem Underdog früh jegliche Hoffnung auf eine weitere Sensation nach dem Zweitrunden-Coup gegen Bayern München. Das erste Pokal-Endspiel bleibt ein Traum - Kiel wird sich auf den Endspurt um den Bundesliga-Aufstieg konzentrieren. Marco Reus (26.), Thorgan Hazard (32.) und Jude Bellingham (41.) brachten den angeschlagen fehlenden BVB-Topstar Erling Haaland auf der Tribüne weiter in Verzückung. Am Ende stand der achte Halbfinal-Sieg in Serie.

Womöglich schwere Verletzung von Mateu Morey

Ein Wermutstropfen ist aber die schwere Knieverletzung von Mateu Morey. Der 21-Jährige blieb in der zweiten Halbzeit unglücklich im Rasen hängen, wobei sein rechtes Knie nach hinten überstreckte. Er wand sich auf dem Boden und schrie minutenlang vor Schmerzen, seine Mitspieler schlugen entsetzt die Hände vors Gesicht.

Morey wurde mit einer Trage vom Feld und sofort ins Krankenhaus gebracht. Doch die Hoffnung, dass ihm die zweite schwere Knieverletzung seiner Karriere nach der Saison 2018/19 erspart bleibt, sind nur gering. "Man muss ganz ehrlich sagen, dass es nicht so gut aussah", kommentierte Kapitän Marco Reus beim anschliessenden Sichten der schlimmen TV-Bilder, "das überschattet den Sieg".

Die Kieler sahen ihre Aussenseiterchance nur kurz vor dem Anpfiff marginal steigen: Der Name Haaland fehlte in der gegnerischen Aufstellung. "Er hat einen Schlag in Wolfsburg bekommen, ist dann ins Training eingestiegen, konnte aber die Belastung nicht tolerieren", erklärte Sportdirektor Michael Zorc in der ARD. Ein Einsatz am kommenden Liga-Wochenende gegen den Finalgegner Leipzig sollte im Rennen um die Champions-League-Qualifikation wohl nicht gefährdet werden.

Den Dortmundern fehlte also die effektivste Waffe, Hazard ersetzte Haaland in der Sturmspitze. Im Mittelfeld zog der BVB sein Kurzpass-Spiel auf und stiess sofort mehrfach an die gegnerische Grundlinie vor. Die Kieler, nach zweimaliger Corona-Quarantäne mitten in einem unerbittlichen Mammutprogramm, bemühten sich vor allem um solides Positionsspiel - sie versuchten, den perfekten Moment fürs Stören zu erwischen.

Ungleiches Duell von Anfang an

Mit dem Dortmunder 1:0 wurde das ungleiche Duell für Kiel erst recht zur Herkulesaufgabe. Jadon Sancho war links gestartet, er steckte den Ball durch zu Reyna, der mit rechts sauber abschloss. Lee Jae Sung fälschte beim Blockversuch noch minimal ab, Haaland sprang jubelnd auf.

Selbst setzten sich die Kieler vorne selten durch, wenn überhaupt, öffneten sich Räume auf der linken Seite. Lukasz Piszczek hatte Mühe mit dem schnellen Fabian Reese. Weil die Dortmunder aber in Person Reynas umgehend erneut zuschlugen, roch es nach Entscheidung - zumal Reus, beim 2:0 noch glänzender Vorbereiter, nun auch selbst traf. Reeses Pfostenschuss (27.) war ein Kieler Lichtblick.

Dem bemitleidenswerten Holstein-Torwart Thomas Dähne flogen auch danach die Bälle nur so um die Ohren. Fünf Tore in der ersten Halbzeit eines Pokal-Halbfinals hatte noch keine Mannschaft kassiert. Erst mit Beginn der zweiten Halbzeit nahmen die Gastgeber etwas den Druck raus und schonten sich, Kiel konnte durchatmen. Schon am Dienstag geht es für Holstein mit der Terminhatz im Nachholspiel gegen den SV Sandhausen weiter. (afp/dpa/fra/mf)

Der Artikel wurde zuerst am 1. Mai um 22:30 Uhr veröffentlicht und später aktualisiert.  © AFP

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