Nach der Freigabe für die Bundesliga soll es nun auch in weiteren Wettbewerben bald wieder losgehen. Der DFB gibt dafür den Rahmen vor, wartet aber noch auf eine Genehmigung der Politik. Die besonders umstrittene Fortsetzung der 3. Liga soll Ende Mai starten.

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Die Termine stehen schon fest, die Erlaubnis der Politik fehlt noch: Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) hat in der derzeitigen Corona-Krise seinen neuen Rahmenterminplan veröffentlicht und will noch im Mai mit der so umstrittenen Fortsetzung der 3. Liga weitermachen.

Vorbehaltlich der Freigabe durch Bund und Länder soll es am 26. Mai wieder losgehen, bevor die verbleibenden elf Spieltage in fünf Englischen Wochen bis zum 30. Juni durchgespielt werden sollen.

Auch die Frauen-Bundesliga legt ab 29. Mai wieder los, um die sechs verbleibenden Spieltage bis Ende Juni zu vollenden.

Endspiel des DFB-Pokals am 4. Juli in Berlin

Das grosse Saisonfinale - diesmal ohne Zuschauer - soll auch 2020 das Endspiel des DFB-Pokals werden, das für den 4. Juli in Berlin geplant ist. Auch das Frauen-Pokalfinale soll an diesem Termin stattfinden, allerdings - wie zunächst auch schon so geplant - in Köln.

Verbandspräsident Fritz Keller kommentierte am Montag: "Unsere Planungen laufen auf Hochtouren, damit wir die Pokalsaison angemessen auf dem Rasen beenden können.

Viel spricht dafür, dass wir zum ersten Mal "Wohnzimmerfinals" erleben werden, also Spiele ohne Publikum im Stadion." Titelverteidiger FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, Viertligist 1. FC Saarbrücken und Bayer Leverkusen sind noch vertreten, ihre Halbfinals sollen die vier Clubs am 9. und 10. Juni ausspielen.

Ungleich schwerer dürfte für den DFB die Beendigung der Spielzeit in der 3. Liga werden. Im Rekordtempo sollen elf Spieltage in weniger als sechs Wochen absolviert werden, obwohl knapp die Hälfte aller Clubs für einen vorzeitigen Abbruch der Saison votierte.

Noch früher als erwartet und mit einer Englischen Woche soll der Spielbetrieb nach über zwei Monaten Corona-Pause wieder aufgenommen werden, wie das DFB-Präsidium am Montag bei einer Sitzung beschloss.

Die beiden Relegationsspiele zwischen dem Drittplatzierten der 3. Liga und dem Tabellen-16. der 2. Bundesliga würden sich laut der aktuellen Planungen bis zum 7. Juli anschliessen.

Terminliche Abweichungen sind weiter möglich

"Die 3. Liga arbeitet konzentriert an einer möglichen Fortsetzung der Saison und ihrem Erhalt als Profiliga. Wir würden uns freuen, ab 26. Mai wieder unseren Beruf im Spielbetrieb ausüben zu können. Es sollte stets unser grundsätzliches Ansinnen sein, dass die sportlichen Entscheidungen auf dem Spielfeld fallen und nicht am grünen Tisch", sagte Tom Eilers, Vorsitzender des Drittliga-Ausschusses.

Terminliche Abweichungen, beispielsweise bedingt durch Mannschafts-Quarantänen, sind weiter möglich. So ist der 4. Juli auch als potenzieller Nachholspieltag für die 3. Liga hinterlegt.

In diesem Fall würde die Relegation zur 2. Bundesliga gegebenenfalls erst am 7. und 11. Juli ausgespielt werden. Schon eine einzige zweiwöchige Gruppen-Quarantäne - wie derzeit beim Zweitligisten Dynamo Dresden - würde den dicht getakteten Zeitplan allerdings komplett ruinieren.

Der DFB hat ein nahezu identisches Hygienekonzept zur Deutschen Fussball Liga, die für die 1. und 2. Bundesliga bereits in der vergangenen Woche die politische Erlaubnis bekommen hatte.

Präsident Keller geht fest davon aus, dass das nun auch für Pokal, 3. Liga und Frauen-Bundesliga geschieht. Er sei "sehr zuversichtlich", dass die Politik zeitnah eine Freigabe für die DFB-Wettbewerbe gebe.

Konzept stösst bei einigen Vereinen auf Unmut

Die Zeit bis zum Wiederanpfiff dürfte jedoch alles andere als ruhig verlaufen. Mehrere Vereine beklagen, dass das Hygienekonzept nicht umsetzbar sei. So müssten die Clubs einen eigenen Hygienebeauftragten einstellen, was beispielsweise Waldhof Mannheim und dem FSV Zwickau bislang nicht gelungen ist.

Zudem sorgt der Plan des DFB, neutrale Spielorte zuzulassen, sollten einige Stadien gesperrt sein, für Unmut. Deshalb forderte Mannheims Geschäftsführer Markus Kompp beim Verband ein Votum unter den Clubs ein.

"Ich habe eine neue Abstimmung beantragt. Ich sehe es nicht ein, dass der DFB die Saison auf Basis eines veralteten Meinungsbildes, aber unter neuen Rahmenbedingungen, Stichwort neutraler Spielort, fortsetzen will", sagte Kompp der Deutschen Presse-Agentur.

Mehr Einigkeit und Polster gibt es für die Fortsetzung der Bundesliga der Frauen. Der Vorsitzende des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen, Siegfried Dietrich, begrüsst daher den geplanten Neustart Ende Mai: "Da es nach und nach in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens deutliche Lockerungen gibt, halte ich es nach dem Startschuss für die DFL-Ligen auch unter dem Aspekt der Gleichberechtigung für angemessen, dass auch in der Frauen-Bundesliga unter Auflagen der Ball wieder rollen darf."  © dpa

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