Endlich wieder ein deutscher "Clasico", in dem es richtig um was geht: Im DFB-Pokal empfängt der frisch gekürte deutsche Meister FC Bayern München das langsam wiedererstarkte Borussia Dortmund. Wer gewinnt, steht im DFB-Pokal-Finale in Berlin. Grund genug, die beiden Teams einem Check zu unterziehen. Die Frage aller Fragen: Wer ist eigentlich geiler - der FCB oder der BVB?

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Feierfaktor: 0:1 für den BVB

Boah, sind die lahm: Der Eine feiert alleine zuhause mit einer Flasche Schampus, der Andere an einem undefinierbaren Ort, aber immerhin mit roter Mütze auf dem Kopf, der Dritte postet ein Meister-Interview mit sich selbst, das besser wirkt als jede noch so starke Schlaftablette. So lahmarschig wie Mario Götze, Jerome Boateng, Dante und all die anderen Münchner Spieler ihre dritte deutsche Meisterschaft in Folge "gefeiert" haben, fragt man sich schon, ob sie a) einfach schon viel zu viele Titel gewonnen haben, um so einen Moment noch zu geniessen. Oder ob sie b) einfach nur langweilig sind.

Ganz anders der BVB. Am Ende der Saison verlässt Jürgen Klopp nach sieben Jahren Borussia Dortmund. Es gibt nur eine Sache, die er vor seinem Abschied noch erleben will: Noch einmal auf einem Lastwagen rund um den Borsig-Platz fahren. Ob er dann auch sein eines Bein über die Brüstung reckt wie einst das bisher nie wieder erreichte Original-Feierbiest Louis van Gaal im Jahr 2010? Also wenn wir das jemandem zutrauen, dann ist das eindeutig Kloppo.

Spielerfrauen-Faktor: 0:2 für den BVB

Keine Sorge: Der BVB gewinnt diese Kategorie nicht wegen Cathy Fischer, der Freundin von Mats Hummels. Das wär' tatsächlich zu einfach. Nein, in dieser Kategorie punktet die Spielerfrau von Robert Lewandowski. Sie hat schon was geschafft, was ihrem Mann nicht gelungen ist: Sie hat einen Weltmeistertitel geholt. Denn Anna ist nicht nur hübsch, sondern auch eine ausgezeichnete Karate-Kämpferin.

Sie fragen sich jetzt bestimmt, warum Borussia Dortmund den Punkt bekommt. Ist doch klar: Der BVB hat Lewandowski in die Bundesliga geholt - und damit auch seine Frau Anna. Und der FC Bayern hat nur das getan, was er so gerne tut: ein schlagkräftiges Team - in diesem Fall Robert und Anna - mal schnell zusammengekauft.

Stylefaktor: 1:2 - der FC Bayern holt auf

Viel könnte man nun über die taktischen Fähigkeiten von Jürgen Klopp und Pep Guardiola schwadronieren - oder darüber, wer sein Team besser motivieren kann. Doch bei einem genaueren Blick, ist die entscheidende Frage doch ganz klar: Wer von den beiden ist cooler - denn was, wenn nicht Coolness zählt auf dem Platz.

Klar, Klopp hat sich Haare transplantieren lassen. Seitdem sieht er auch um einiges jünger aus. Aber trotzdem gewinnt Guardiola diese Kategorie ganz klar. Denn erstens braucht Pep gar keine Haare, um gut auszusehen. Und zweitens kann er auch Bein zeigen. Das hat er im Spiel gegen Porto ganz klar bewiesen.

Heimatfaktor: 2:2 - der FC Bayern gleicht aus

"Mia san mia" gegen Pott - wer diesen Punkt holt, sollte eigentlich jetzt schon klar sein. Aber weil das vielleicht nur meinem persönlichen Münchner Wurzeln geschuldet ist, hab' ich gleich noch ein zweites Argument - und das heisst Thomas Müller. Denn der "Des is mia wurscht - Weltmoaster samma"-Philiosoph spricht nicht nur ordentlich Dialekt, sondern wohnt auch noch in Pähl. Und mehr bayerisches Hinterland und Heimatnähe gibt's gar nicht.

Wenn Ihnen das immer noch nicht reicht, gibt's hier noch zwei weitere Argumente: Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. Warum? Na, weil die doch auch aus Bayern kommen.

Benehmen: 3:2 - der FC Bayern gewinnt

Also, dass der FC Bayern nicht bloss irgendein Verein sondern eine grosse Familie ist, ist klar. Aber dass die Münchner nun schon gegnerischen Trainern Blumen zum Abschied anbieten, ist einmalig.

Doch mit einer Sache hat der FC Bayern wohl nicht gerechnet: mit der Unhöflichkeit von Jürgen Klopp. Der lehnt doch glatt den Blumenstrauss ab. Und als ob das nicht schon frech genug wär', wünscht er sich vom FC Bayern was anderes: den Sieg im DFB-Pokal-Halbfinale am heutigen Abend. Ja sag' a moi, geht's no?

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