Ein Pokal-Krimi mit Anlaufzeit. Der Hamburger SV lässt es nach den Schlagzeilen um Bakery Jatta zunächst cool angehen, ist aber überhaupt nicht effektiv. Der Chemnitzer FC sorgt mit für einen mitreissenden Pokal-Thriller.
Der Hamburger SV hat nach dem Wirbel um
"Ich denke, dass wir verdient weitergekommen sind, steht ausser Frage", sagte HSV-Trainer
Unterstützung der HSV-Fans
Erst nach einer ereignislosen ersten Halbzeit entwickelte sich nach dem Seitenwechsel ein Pokal-Krimi mit Hochspannung. Chemnitz ging Dejan Bozic per Handelfmeter in der 57. Minute in Führung, Lukas Hinterseer glich für den HSV fünf Minuten später aus. Vor 13 130 Zuschauern schaffte Chemnitz aber die erneute Führung, diesmal traf Matti Langer (68.). Nur ein Freistoss durch Sonny Kittel (75.) hielt den HSV in der Partie.
Nach einem derart mitreissenden und begeisternden Spiel sah es zunächst nicht aus, erstmal schien die Begegnung, die unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfand, vom Randgeschichten zu leben. Die HSV-Fans versicherten Jatta per Plakat ihre Unterstützung, nachdem ein "Sport-Bild"-Bericht Zweifel an der Identität des 21-Jährigen aus Gambia geäussert hatte.
Bakery äussert sich nicht
Trainer Dieter Hecking liess den Afrikaner auf dem rechten Flügel von Beginn an ran, und Jatta steigerte sich im Lauf der Partie, ehe Hecking ihn in der 72. Minute vom Platz nahm. "Es belastet ihn nicht so sehr, dass er nicht spielen kann", sagte Hamburgs Kapitän Rick van Drongelen. Die Fans verabschiedeten Jatta nach der Partie noch einmal mit "Bakery, Bakery"-Rufen. Der Afrikaner selbst äusserte sich nach der Partie zunächst nicht.
Viel Ballbesitz, wenig Effektivität - so sah das gesamte Hamburger Spiel in der ersten Halbzeit aus. Der Versuch von Jeremy Dudziak in der 38. Minute war noch der gefährlichste, im Tor der Chemnitzer landete aber auch dieser Ball nicht.
Chemnitz blieb bis zum Schluss dran
Angetrieben von den Fans, von denen mehrere hundert vor der Partie vom Karl-Marx-Monument zum Stadion marschiert waren, wuchs mit jeder Minute der Glaube an die Sensation für den CFC, der seit Monaten finanziell schwer angeschlagen ist und zuletzt vor allem durch die Trennung von Kapitän Daniel Frahn für Schlagzeilen gesorgt hatte. Dem 32-Jährigen wurde Nähe zu rechtsradikalen Fans vorgeworfen. Die Fans antworteten darauf mit Schildern mit der Rückennummer 11 von Frahn vor der Partie.
Ein Hamburger SV, der lange Zeit die Partie einfach nur ganz cool abwickeln wollte, baute die Gastgeber auf. Obwohl sie einen enormen kämpferisch Aufwand schon bis dahin geleistet hatten, steckten die Chemnitzer auch in der Verlängerung nicht auf. Die Entscheidung musste vom Elfmeterpunkt fallen, und der HSV setzte sich durch. © dpa
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