Der Hoffnungsfunken aus dem Sieg in der Bundesliga zündet bei den Schalkern im Pokalduell mit Bremen nicht. Die Mannschaft von Trainerlegende Huub Stevens verliert das Pokal-Viertelfinale vor den eigenen Fans. Die letzte Titelhoffnung für Königsblau ist dahin.

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Werder Bremen hat seinen Höhenflug auch im DFB-Pokal fortgesetzt und kann nun von seiner elften Finalteilnahme träumen. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt setzte sich im Viertelfinale am Mittwochabend nach einer hart umkämpften Partie am Ende dank höherer Effektivität mit 2:0 (0:0) beim kriselnden FC Schalke 04 durch. Vor 61 597 Zuschauern in der Veltins-Arena sorgten der starke Torjäger Milot Rashica (65. Minute) und Davy Klaassen (72.) für den den zweiten Erfolg der Norddeutschen im siebten Pokalduell mit den Königsblauen. Der Revierclub hielt im dritten Pflichtspiel mit "Jahrhunderttrainer" Huub Stevens lange gut mit und kann sich nun ganz auf den Bundesliga-Abstiegskampf konzentrieren.

Motiviert vom jüngsten 1:0-Sieg in Hannover merkte man Schalke durchaus an, dass die Mannschaft trotz einer desaströsen Bundesliga-Saison um ihre letzte Titelchance kämpfen wollte. "Ich glaube, dass die Spieler auch gern das Finale erreichen würden. Denn das ist etwas Besonderes", hatte der 65 Jahre alte Niederländer vor dem Duell gesagt.

DFB-Pokal: Kapitän Max Kruse machte Tempo

Der fünfmalige Pokalsieger setzte in der Anfangsphase vor den eigenen Fans gleich Akzente und hatte etwas mehr vom Spiel, Kapitän Max Kruse machte bei Werder Tempo. Doch viele Aktionen auf beiden Seiten verpufften im Mittelfeld. Spielfluss kam selten auf, und richtig Feuer war selten in der Pokalpartie.

Eine Schrecksekunde erlebten die Gastgeber, als Schalke-Keeper Alexander Nübel einen straffen Schuss von Marco Friedl nicht festhalten konnte, Benjamin Stambouli musste in höchster Not klären (25.). Bremen hatte vor der Pause etwas mehr Ballbesitz und gewann mehr Zweikämpfe - doch der Vorteil brachte nichts Zählbares.

Denn in der Offensive präsentierte sich die Mannschaft von Kohfeldt lange Zeit erstaunlich schwach, die Spielgestalter hatten kaum Ideen. Die beste und einzige Chance für den Tabellen-Sechsten der Bundesliga vor der Pause vergab Johannes Eggestein nach Zuspiel von Bruder Maximilian: Der Ball segelte knapp am Pfosten vorbei (43.).

Nassim Boujellab, der für den Bundesliga-14. aus Gelsenkirchen sein erstes Pflichtspiel in der Startelf bestritt, spielte zentral hinter den Spitzen Breel Embolo und Guido Burgstaller. Kurz nach der Pause hätte der 19-Jährige nach einem beherzten Solo fast die Führung für Königsblau erzielt. Die Schalker waren nun am Drücker, das Tor lag in der Luft, Burgstaller traf aus vier Metern nur den Pfosten (52.).

Doch es kam anders: Rashica brachte den sechsmaligen Pokalsieger dann mit einem sehenswerten Kracher von der Strafraumgrenze in Führung; beim 2:0 spitzelte Klaassen den Ball gekonnt an Nübel vorbei. Nuri Sahin wird seiner Mannschaft im Halbfinale fehlen: Nach einer ungeschickten Zweikampf-Aktion sah er wegen wiederholten Foulspiels in der Schlussminute Gelb-Rot.

Für Schalke war es schon das 17. Viertelfinal-Heimspiel im DFB-Pokal - erst das zweite haben die Königsblauen nun verloren. Vor gut drei Wochen, beim 2:4 im Bundesligaduell in Bremen, sass noch Domenico Tedesco auf Schalkes Trainerbank, vier Tage später folgte das 0:7-Debakel in der Champions League bei Manchester City. Nun gingen auch im DFB-Pokal die Lichter aus.

(dpa/fra)

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