Drittligist gegen kommenden Champions-League-Teilnehmer, Traditionsverein gegen VW-Sponsoring: Am Ende war das Halbfinal-Duell zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg eine klare Angelegenheit: Der Erstligist steht nach einem 4:0-Sieg im DFB-Pokal-Finale und trifft dort auf Borussia Dortmund. Das Spiel in der Ticker-Nachlese.
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Arminia Bielefeld 0 - 4 VfL Wolfsburg
Fazit: Die Wölfe reissen die Arme in die Luft, der VfL Wolfsburg steht das erste Mal seit 20 Jahren wieder im DFB-Pokalfinale. Im Halbfinale hatten die Bielefelder keine Chance, die Wölfe nutzten ihre Möglichkeiten eiskalt - und haben einen deutlichen und verdienten Sieg eingefahren.
85. Minute: Erst steht er ewig an der Seitenlinie rum, dann springt er sich warm und darf irgendwann doch auf den Platz - und dann muss er gleich wieder runter: Schäfer verletzt sich gut zehn Minuten nach seiner Einwechslung. Wolfsburg spielt damit die letzten Minuten nur noch mit zehn Mann.
80. Minute: Hab ich das gerade richtig gehört? Ruft da jemand im Stadion "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"? Das hiesse ja, dass Wolfsburg doch mehr Fans hat als in einen VW Up reinpassen. Oder machen sich die Bielefeld-Fans einen Spass? Ne, kann nicht sein, die singen schon seit 80 Minuten "sha-la-shala-sha-la-shala"
76. Minute: Wenigstens ein Ehrentor, denken sich gerade die Bielefelder und stehen weiterhin ziemlich offensiv. Nur blöd, dass der Ball nicht so will wie sie, sondern lieber in der Nähe eines Wolfsburger Fusses bleibt. Also aktuell vor allem bei Keeper Benaglio oder den Innenverteidigern Naldo und Klose.
72. Minute: Jetzt darf Schäfer endlich rein. Nur so der Vollständigkeit halber.
70. Minute: Auf dem Platz geschieht jetzt nix mehr, an der Seitenlinie schon. Erst kam Schürrle von dort aus rein, jetzt steht Schäfer dort bereit. Weil er nicht gleich reindarf, springt er so ein bisschen auf und ab. Nur so zur allgemeinen Info ...
65. Minute: Bielefeld ist so gut wie sicher raus - und dennoch feiern die Fans. Und die Spieler laufen auch noch als ginge es um was. Finden wir top. Und nicht nur wir:
60. Minute: Das Finale steht fest. Unser TV-Redakteur ist von den Ergebnissen ziemlich überrascht.
57. Minute: Caligiuri hat damit drei der vier Tore vorbereitet,
55. Minute: Auch ohne
54. Minute: VfL-Trainer Hecking ist sich jetzt wohl auch sicher, dass das Spiel entschieden ist - und nimmt Kevin De Bruyne vom Platz. Er wurde für das Halbfinale fit gespritzt und hat auch noch eine gelbe Karte gesehen.
52. Minute: Doch wer zu offensiv steht, läuft auch gerne mal in einen Konter - so wie jetzt Bielefeld. Und der Konter tat richtig weh, weil am Ende Perisic den Ball ins Tor rutscht. Damit steht's 3:0 für Wolfsburg - und das DFB-Pokal-Finale bleibt immer wahrscheinlicher ein Bielefelder Traum.
49. Minute: Bielefeld kommt stark aus der Halbzeit - naja, wurde auch Zeit, weil sonst bleibt das Finale ein Traum. Auf alle Fälle stören die Arminen die Wölfe jetzt viel früher. Sieht gut aus.
47. Minute: Puuh - da sieht alles nach einem klaren Ding für Wolfsburg aus, und dann haut Dick so einen raus. Sein Freistoss aus rund 35 Metern wird lang und immer länger und klatscht ans Lattenkreuz. Benaglio hat den aber mal so richtig unterschätzt. Auch der Abpraller bringt eine Chance, doch der Schuss von Klos geht drüber.
46. Minute: Der Ball rollt wieder in Bielefeld ...
Halbzeit-Fazit: Und damit pfeift der Schiedsrichter - nein, diesmal kein Handspiel - zur Pause. Wird vor allem den Bielefeldern gut tun, denn in den letzten Minuten spielten die Arminen allzu ungeordnet. Und Wolfsburg? Unaufgeregt, eiskalt und abgebrüht.
40. Minute: So sieht ein schon jetzt weitgehend entschiedenes Spiel aus. Und so schieben sich die wahrscheinlichen Sieger den Ball hin und her. Damit sie sich's besser vorstellen können: Rodriguez auf Caligiuri, Caliguri zurück auf Rodriguez, der in die Mitte auf Luiz Gustavo, zurück zu Naldo, vor zu Arnold und so weiter und so weiter.
35. Minute: Ach übrigens: Den Freistoss für die Wölfe gab es - erraten Sie es? - wegen eines Handspiels. Der Ellbogen von Mast ging auch tatsächlich Richtung Ball. Damit die zweite richtige Schiedsrichter-Entscheidung heute Abend. Erwähne ich, weil so ein Auge des Unparteiischen ja mittlerweile auch nicht mehr alltäglich ist. Nicht wahr, Herr Gagelmann?
31. Minute: Jetzt wird es dafür wieder ganz präzise: Tooooooooooorrrrrrrrrrrrrrr für den VfL Wolfsburg. Und das ging so: Rodriguez schlägt einen Freistoss auf den zweiten Pfosten, da steht Bas Dost und köpft den Ball zurück in die Mitte auf Luiz Gustavo. Und der? Köpft den Ball unaufgeregt ins kurze Eck.
29. Minute: In den letzten Minuten befreit sich Bielefeld langsam aus der Umklammerung der Gäste, kann aber noch immer kaum Akzente nach vorne setzen - liebe Leser, sie merken, ich liebe diesen unpräzisen Fussballsprech.
24. Minute: Hand, Hand, Hand, das war doch Hand - also nicht gestern von Marcel Schmelzer. Sondern gerade von Wölfe-Verteidiger Klose im eigenen Strafraum. Aber Schiedsrichter Welz lässt weiterspielen. War aus unserer Sicht auch keine Bewegung zum Ball.
21. Minute: In Wolfsburg rechnet man offensichtlich nicht damit, dass die Arminia nochmal zurück ins Spiel kommt. Doch es handelte sich offenbar nur um ein Versehen, das Angebot wurde mittlerweile wieder zurückgezogen.
17. Minute: Sieht so aus, als könnte die Partie zu einer hitzigen Pokalschlacht werden. Also wenn Wolfsburg aus ihrer Überlegenheit nicht mehr Tore macht als der FC Bayern gestern. Wie ich darauf komme? Seit der 12. Minute wurden erst Luiz Gustavo, dann Caligiuri und später Naldo von den Bielefeldern ordentlich gelegt.
12. Minute: Bislang sieht es nach einer klaren Kiste aus. Wolfsburg schnürt die Arminen in bester FC-Bayern-Manier rund um den Strafraum ein. Und Bielefeld spielt in bester BVB-Manier jeden zweiten gerade erkämpften Ball wieder direkt zurück zum Gegner. Macht aber nix, kann sich ja alles noch drehen, wie man gestern gesehen hat.
7. Minute: Und da ist es auch schon, das erste Toooooooooooooooorrrrrrrrr des Abends. Und zwar für Wolfsburg. Nach einem feinen Pass von Caligiuri vollendet Maximilian Arnold aus rund 16 Metern mit einem Schlenzer in den Winkel. Ärgerlich für Bielefeld. Also nicht nur das Tor, sondern vor allem die Entstehungsgeschichte. Denn Caligiuri kam nach einem verheerenden und ebenso unnötigen Fehlpass von Salger an den Ball.
5. Minute: Überraschung, Überraschung: Wolfsburg bestimmt die ersten Minuten so ein bisschen.
2. Minute: Auf dem Platz ist noch nichts passiert, auf den Rängen geht's dafür ab.
Man könnte es auch so sagen:
1. Minute: Der Ball rollt ...
20:21 Uhr: Mensch ist der Hecking ein netter Trainer. Hat er seinen Spielern doch gestern nochmal nen Tag frei gegeben. Warum? "Ich glaube, die Mannschaft braucht jetzt nicht mehr trainieren", sagte er auf "Sky". Lieber Herr Hecking, haben Sie das Spiel gestern nicht gesehen? Wenigstens Elfmeter sollte man vor so einem Halbfinale vielleicht schon noch trainieren. Fragen Sie mal Pep Guardiola. Wobei: Zu Blitzeis am Elfmeterpunkt kann es wirklich immer kommen.
20:15 Uhr: Gute Nachrichten für alle Wölfe-Fans, im Stadion in Bielefeld dürfte der VfL frenetisch gefiert werden:
20:10 Uhr: Sowohl Wolfsburg als auch die Arminia haben noch einen Joker in der Hinterhand. Bei den Wölfen heisst er Andre Schürrle, der zunächst auf der Bank sitzt. Bei Bielefeld ist der Joker von Beginn an dabei: der Rasen. Denn der ist 15 Jahre alt - und in gar keinem guten Zustand. Darauf hatte Real-Star Toni Kroos nach dem Aus von Werder Bremen mit seinem kleinen Bruder Felix via Twitter aufmerksam gemacht und einige Bielefelder Fans gegen sich aufgebracht. Verstehen wir, so schlecht sieht der Platz doch gar nicht aus. Und dass die Rasen-Qualität mit Absicht so schlecht gehalten werden, ist eine Mär. Das sagt zumindest der Prokurist, der in Bielefeld für die Rasenwartung zuständigen Firma.
20:02 Uhr: Und hier die Aufstellungen der beiden Teams heute:
20:00 Uhr: Der VfL hatte übrigens ein im Vergleich zur Arminia doch leichteres DFB-Pokal-Programm. Hier der Weg der "Wölfe ins Halbfinale:
- 1. Runde: Darmstadt 98 - VfL Wolfsburg: 4:5 i.E.
- 2. Runde: VfL Wolfsburg - Heidenheim: 4:1
- Achtelfinale: RB Leipzig - VfL Wolfsburg: 0:2
- Viertelfinale: VfL Wolfsburg - SC Freiburg: 1:0
19:45 Uhr: Für Wolfsburg geht es um die letzte verbliebene Titelchance in diesem Jahr. Die Meisterschaft hat der FC Bayern bereits eingefahren, in der Europa League schieden die "Wölfe" im Viertelfinale gegen den SSC Neapel sang- und klanglos aus. Was eine Titelchance für Kräfte freisetzen kann, hat man gestern beim BVB gesehen -auch wenn die Münchner mit vier verschossenen Elfmetern schon ein wenig nachgeholfen haben. Und noch einen Unterschied gibt es zu gestern: Gegen den Drittligisten aus Bielefeld ist Wolfsburg der haushohe Favorit, ein Ausscheiden käme einer Blamage gleich.
19:30 Uhr: Ob es heute ähnlich eng wird wie gestern beim ersten DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund? Arminia Bielefeld, derzeit Tabellenführer in der 3. Liga, will die nächste Pokal-Überraschung schaffen und den derzeitigen Tabellenzweiten in Liga eins, den VfL Wolfsburg, ausschalten. Das Zeug dazu haben die Arminen, wie sie im Verlauf des DFB-Pokals bereits bewiesen haben - und drei Bundesligisten feststellen mussten. Hier der Weg der Ostwestfalen ins Halbfinale:
- 1. Runde: Arminia Bielefeld - SV Sandhausen: 4:1
- 2. Runde: Arminia Bielefeld - Hertha BSC Berlin: 4:2 i.E.
- Achtelfinale: Arminia Bielefeld - Werder Bremen: 3:1
- Viertelfinale: Arminia Bielefeld - Borussia Mönchengladbach: 5:4 i.E.
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