• Für Marco Rose gibt es wohl kein Happy End mehr in Gladbach.
  • Gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber aus Dortmund platzte der Pokal-Traum im Viertelfinale.
  • Jadon Sancho entwickelt sich beim BVB zum Mister DFB-Pokal.

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Borussia Dortmund hat mit dem 15. Einzug in ein Pokal-Halbfinale seinem künftigen Trainer Marco Rose die Saison mit Borussia Mönchengladbach fast schon komplett verdorben. Am Dienstagabend gewann der BVB das brisante Viertelfinal-Duell der beiden Westrivalen 1:0 (0:0) und schaffte damit im dritten Anlauf erstmals einen Pokal-Erfolg in Gladbach. Jadon Sancho (66. Minute) nutzte in einem intensiven Spiel einen üblen Abspielfehler von Nationalspieler Florian Neuhaus, um Dortmunds erstes Pokal-Halbfinale seit acht Jahren perfekt zu machen. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für BVB-Spieler Mahmoud Dahoud nichts mehr (90.+3).

Gladbach muss nun in der Fussball-Bundesliga eine Aufholjagd starten, um noch die erneute Europapokal-Qualifikation zu schaffen. Im Achtelfinale der Champions League droht nach dem 0:2 im Hinspiel gegen Manchester City zudem das Aus. Seit Rose vor gut zwei Wochen seine Entscheidung öffentlich machte, im Sommer nach Dortmund zu wechseln, geht es für die Gladbacher bergab: Die Pokalpleite am Dienstag ausgerechnet gegen Roses künftigen Club war die vierte Pflichtspiel-Niederlage am Stück seitdem.

Rose vermied fast jeden Kontakt mit seinem künftigen Arbeitgeber

"Dieses Spiel ist grundsätzlich sehr, sehr wichtig für uns", hatte Rose vor dem Match in der ARD gesagt. So sehr er auch beteuerte, dass es bei diesem brisanten Aufeinandertreffen nicht um ihn gehe, waren die Augen doch auf den Coach gerichtet. Eine kurze Umarmung vor dem Spiel mit seinem zukünftigen Assistenten Edin Terzic, ansonsten vermied der bei den Gladbacher Fans in Ungnade gefallene Trainer jeden Kontakt mit seinem zukünftigen Arbeitgeber.

Sorgen um ein vorzeitiges Ende seiner Tätigkeit am Niederrhein, muss er sich vorerst nicht machen. Auf die Frage, ob dies auch bei Niederlagen gegen den BVB und Bayer Leverkusen am Samstag Bestand habe, stellte Sportdirektor Max Eberl vor dem Spiel klar: "Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll."

Die von Eberl angeführte Ergebniskrise machte sich im leeren Borussia-Park zunächst nicht bemerkbar. Die Gladbacher suchten die direkt den Weg nach vorn und hatten schon in der zweiten Minute die Riesenchance zur Führung, als Marcus Thuram nach feinem Zuspiel von Jonas Hofmann den Ball aus kurzer Entfernung neben das Tor setzte.

Der BVB war noch gar nicht im Spiel, da war es für Raphael Guerreiro auch schon vorbei. Der Aussenmann musste in der fünften Minute wegen muskulärer Probleme verletzt runter und wurde durch Nico Schulz ersetzt. Die Gastgeber blieben auch in der Folgezeit die aktivere und strukturiertere Mannschaft, auch weil sich der BVB viele unnötige Ballverluste im Spielaufbau leistete.

BVB hatte zahlreiche Chancen

Ohne Chance war der BVB aber keineswegs. Bei einem verunglückten Volleyschuss von Marco Reus (8.) sowie einer guten Gelegenheit von Sturmriese Erling Haaland (36.), als der Norweger frei durch war, hätten die Schwarz-Gelben in Führung gehen können. Ansonsten war es eine Höhepunkt-arme erste Halbzeit mit mehr Zweikämpfen als glanzvollen Momenten - ganz im Gegensatz zum rasanten Bundesliga-Duell am 22. Januar (4:2).

Mit mehr Schwung kam der BVB aus der Kabine und sorgte gleich für brenzlige Momente in der Gladbacher Defensive. Und schon durfte die Terzic-Elf jubeln, als Haaland nach Reus-Vorlage traf (53.). Doch zuvor hatte der Torjäger seinem Gegenspieler Ramy Bensebaini in die Hacken getreten hatte, entsprechend wurde das Tor zurückgenommen.

13 Minuten später war es dann aber doch passiert. Nach einem verhängnisvollen Abspielfehler von Neuhaus bei einer Gladbacher Ecke ging es schnell in die andere Richtung über Schulz, Haaland und Reus, ehe Sancho mit seinem vierten Pokal-Treffer vollendete. Zuvor hatte BVB-Keeper Marwin Hitz bei einem Schuss von Bensebaini den Rückstand verhindert (59.). (dpa/fra)

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