Wem der ewige Lewandowski dieser Tage zu langweilig wird, kann seinen Blick gen Tottenham richten und den Fall Gareth Bale verfolgen. Die Spurs scheinen langsam gewillt zu sein, ihren Star doch zu Real Madrid ziehen zu lassen. Inzwischen soll es nur noch um die Höhe der Ablöse gehen. Fest steht jedoch, dass Bale der teuerste Transfer aller Zeiten werden könnte.

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Die Spieler der Tottenham Hotspurs kehrten am Mittwoch nach ihrer Asienreise zurück zum regulären Trainingsalltag. Mit dabei war nach einer Muskelverletzung auch Gareth Bale. Allerdings war dies für die Fans von Tottenham kein Grund zum Jubel, denn er nutzte die Gelegenheit, um Trainer Villas-Boas erneut mitzuteilen, dass er unbedingt wechseln wolle, wie der "Mirror" berichtet.

Bereits am Montag soll Bale laut "Marca" seinen Agenten zu Spurs-Präsident Levy geschickt haben, um über einen Wechsel zu reden. Mit dabei waren wohl auch Bales Eltern, um zu sagen, dass der kleine Gareth künftig lieber in der Sonne Madrids spielen will als im verregneten London.

Real-Grössen schwärmen von Bale

Dort, im gelobten Land, mehren sich namhafte Stimmen, die den Waliser gerne im Kreis der Galaktischen willkommen heissen würden. Neben Iker Casillas und Zinedine Zidane hat nun auch Sergio Ramos – ob der neuen strohblonden Haarpracht erst auf den zweiten Blick zu erkennen - den roten Teppich ausgerollt. "Bale ist ein exzellenter Fussballer. Ich habe letzte Saison viele Spiele von Tottenham gesehen und er war einfach fantastisch."

Ähnlich lobende Worte kommen von Alvaro Arbeloa, der Bale aus seiner Zeit bei Liverpool kennt und meint, niemand könne seine Qualitäten bezweifeln. Sollte er zu den Königlichen kommen, wäre das hervorragend für Real.

Ganz Madrid steht also Gewehr bei Fuss für den potenziell besten Fussballer Europas und der Sekt wäre bei Real-Präsident Florentino Perez wohl schon auch kaltgestellt worden, wenn Amtskollege Daniel Levy aus dem Norden Londons sich bisher nicht so strikt geweigert hätte, seinen Goldjungen ziehen zu lassen.

Mehrere Spieler im Tausch

Eben dieser soll aber laut "Mirror" langsam doch bereit sein, einem Transfer zuzustimmen, allerdings nur wenn das Angebot stimmt. Mindestens 90 Millionen Pfund (ungefähr 103 Millionen Euro) möchte der Spurs-Präsident von den Madrilenen bekommen. Grosszügigerweise darf ein Teil des Geldes auch als Spielermaterial nach London transferiert werden.

Neben Angel Di Maria und Fabio Coentrao werden inzwischen auch Alvaro Morata und Luka Modric als Tauschobjekte gehandelt. Letzterer dürfte allerdings nicht allzu glücklich über dieses Tauschgeschäft sein. Der Kroate kam erst im vergangenen Jahr nach einem ähnlichen Drama – allerdings nur für schlappe 35 Millionen Euro – von den Spurs in Spaniens Hauptstadt. Der Kroate kokettiert vielmehr mit einem Wechsel zu Manchester United, denen gerade Cesc Fabregas verwehrt wurde.

Dieses erste Einlenken des Präsidenten der "Magpies" könnte die Weichen für eine baldige Einigung stellen, schliesslich war von Levy bisher nur ein striktes "Nein" zu den Offerten aus Madrid zu hören. Seine Mauertaktik könnte nun zur Folge haben, dass der Transfer Bales der teuerste aller Zeiten wird. Die im Raum stehenden 90 Millionen Pfund würden den bisherigen Bestwert von Cristiano Ronaldo bereits um 10 Millionen Pfund schlagen, allerdings ziert die Frontseite der Marca vom Dienstag ein veranschlagter Preis von 145 Millionen Euro (126 Millionen Pfund), für den Bale angeblich wechseln dürfte. Dies würde den bisherigen Rekord mal eben um 46 Millionen brechen.

"Bale soll noch eine Saison bleiben"

Nicht jeder rät dem 24-jährigen Waliser allerdings zum Wechsel. David Pleat, ehemaliger Trainer von Tottenham, sagte der BBC, Bale wäre zu jung für einen solchen Schritt. Auch Glenn Hoddle, ehemaliger Spieler und Trainer der Spurs, rät dem Jungstar im "Mirror" dazu, noch mindestens eine Saison in England zu bleiben, denn "es ist eine Sache, dieses Level zu erreichen. Aber es zu halten, ist ungleich schwerer."

Bales Handlungen deuten allerdings nicht darauf hin, dass er sich noch ein Jahr gedulden möchte. Es bleibt nur noch abzuwarten, wie viel Real bereit ist, in den Ring zu werfen, bis Levy endgültig klein bei gibt.

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