Die Schweizer Nati besiegt auch Ungarn und ist gerüstet für das Spiel der Spiele am Dienstag gegen Portugal. Gegen den Europameister kommt es jetzt zum Endspiel um den Gruppensieg.
- Überragender 5:2 (3:0)-Sieg gegen Ungarn
- Granit Xhaka, Sebastian Frei, Stephan Lichtsteiner und Steven Zuber (2) treffen
- Achter Sieg im achten Quali-Spiel
- Comeback von Breel Embolo
- Mit drei Punkten Vorsprung zum Endspiel nach Portugal
Die Highlights des Spiels:
18., 1:0,
20., 2:0, Frei: Seferovic setzt nach und erobert den Ball. Über zwei Stationen kommt der Ball zu frei, der vom linken Sechszehnereck schlenzt. Der Ball wird noch so abgefälscht, dass Gulacsi diesmal keine Chance hat.
30.: Zuber schön auf Shaqiri, der aus der Drehung und aus sechs Metern aufs kurze Eck zielt. Gulacsi ist da und klärt zur Ecke.
40.: Traumkombination über links. Shaqiri flankt halbhoch zur Mitte. Seferovic bringt aber das Kunststück fertig und legt den Ball aus drei Metern am leeren Tor vorbei.
43., 3:0. Zuber: Ungarn kann sich am eigenen Strafraum nicht befreien, die Schweiz erobert den Ball, Shaqiri legt auf Zuber ab und der trifft aus 16 Metern überlegt ins rechte Eck.
49., 4:0, Zuber: Doppelpack für den Hoffenheimer. Seinen Schuss aus 18 Metern müsste Gulacsi eigentlich halten, haut sich den Ball beim Abwehrversuch aber quasi selbst ins Tor.
58., 4:1, Guzmics: Nach einer Ecke faustet Sommer den Ball zurück zur Mitte. Guzmics nimmt den Ball aus der Drehung und versenkt ihn im rechten Eck.
83., 5:1, Lichtsteiner: Shaqiri legt nach rechts auf Lichtsteiner ab. Der Kapitän knallt den Ball aus 14 Metern unhaltbar ins lange Eck.
88., 5:2, Ugrai: Flanke von der rechten Seite. Sommer lässt den leichten Ball durch die Finger gleiten, direkt auf den Kopf von Ugrai. Der köpft über Sommer hinweg ins leere Tor.
Der Star des Spiels:
Steven Zuber war einer der Begünstigten von Vladimir Petkovic‘ Rotation. Und der Hoffenheimer bedankte sich auf seine Weise für das Vertrauen des Trainers: Im fünften Länderspiel erzielte Zuber nicht nur seine erstes Tor, sondern legte gleich auch einen Doppelpack auf.
Die Szene des Spiels:
Der Patzer von Ungarns Keeper Gulacsi war der Dosenöffner für die Schweizer Mannschaft. Ohne echten Gegnerdruck rutschte Gulacsi nach einem Rückpass aus und schaffte es in der Folge auch nicht, den Ball dann wenigstens mit den Händen noch zu spielen.
Mit der Führung im Rücken dominierte die Schweiz einen vorher sehr sperrigen Gegner fast nach Belieben.
Die Lehren des Spiels:
Die Schweiz scheint gerüstet für das Endspiel gegen Portugal. Die Mannschaft von Vladimir Petkovic spielte die beste Halbzeit der gesamten Quailifikationskampagne und zeigte alles, was eine Spitzenmannschaft ausmacht: Eine starke Defensive, eine kreative Offensive, eine gute Mentalität und Fokussierung auf das Wesentliche.
Nach den zwar erfolgreichen, aber auch überwiegend nüchternen Auftritten in der Qualifikation bisher entfachte die Schweiz nach dem kuriosen Führungstreffer einen regelrechten Sturmlauf und kombiniete zum Teil traumhaft sicher in der Offensive.
Es war einigermassen überraschend, wie gut die neu formierte Mannschaft funktionierte. Petkovic schonte gleich vier Stammspieler, beziehungsweise wollte der Trainer gar kein Risiko eingehen: Blerim Dzemaili, Admir Mehmedi, Ricardo Rodriguez und Michael Lang sassen nur auf der Bank. Alle vier Spieler waren mit einer Gelben Karte belastet und von einer möglichen Sperre für das Portugal-Spiel gefährdet.
Die Schweiz bleibt jene Mannschaft, die am schwersten auszurechnen ist: Die 22 Tore in der Qualifikation erzielten 14 verschiedene Spieler.
Nach mehr als einem Jahr Pause und einer schweren Verletzung feierte Breel Embolo sein Comeback und wurde von den Fans in Basel geradezu euphorisch begrüsst. Vielleicht wird der Schalker im letzten Spiel ja so etwas wie der Super-Joker…
Die Serie in WM-Qualifikationsspielen hat weiter Bestand. Seit mehr als neun Jahren ist die Schweiz nun ungeschlagen, zuletzt setzte es am 10. August 2008 gegen Luxemburg eine Niederlage auf dem Weg zu einer WM-Teilnahme.
Bei drei Punkten Vorsprung, aber dem um acht Toren schlechteren Torverhältnis gegenüber Portugal heisst es für den kommenden Dienstag: Bloss nicht verlieren! Holt die Schweiz mindestens ein Remis in Lissabon, dann ist die Mannschaft als Gruppensieger sicher in Russland dabei. Gewinnt der Europameister, müsste die Schweiz die Tabellenführung am letzten Spieltag doch noch abgeben und in den Playoffs Mitte November um das WM-Ticket kämpfen.
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