• Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft verpasst einen möglichen Sieg im vorletzten Länderspiel vor der anstehenden Europameisterschaft.
  • Gegen Dänemark spielt die DFB-Auswahl in Innsbruck 1:1.

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Thomas Müller zwinkerte feixend in die Kamera, Mats Hummels tauschte sein Trikot fröhlich mit seinem BVB-Kollegen Thomas Delaney. Die alten Leitwölfe konnten mit ihrer Rückkehr in die deutsche Fussball-Nationalmannschaft zufrieden sein, auch wenn es nur zu einem Unentschieden im EM-Test gegen Dänemark gereicht hatte. Denn so schlimm, wie Müller es im Kopf hatte, war es beim 1:1 (0:0) in Innsbruck dann doch nicht gekommen.

Müller: "Am Ende ist es echt ärgerlich, dass wir das Spiel verlieren"

"Am Ende ist es echt ärgerlich, dass wir das Spiel verlieren", sagte Müller bei RTL irrtümlich, und er betonte, er habe dermassen viel laufen müssen, dass ihm die Analyse schwerfalle. "Es war intensiv, aber irgendwann sind wir nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen", sagte Müller. "Wir waren in den Offensivaktionen relativ klar."

13 Tage vor Turnierstart griffen noch nicht alle Rädchen reibungslos ineinander, allerdings fehlten Bundestrainer Joachim Löw auch entscheidende Bausteine für die erste EM-Aufstellung gegen den Weltmeister Frankreich. Die Champions-League-Sieger Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner sowie Ilkay Gündogan, Toni Kroos oder Leon Goretzka waren nicht dabei. Florian Neuhaus (48.) traf per Abstauber zum 1:0, Yussuf Poulsen (71.) von RB Leipzig gelang der Ausgleich.

Löw: "Wir haben uns das Leben ein bisschen selbst schwergemacht"

"Wir haben uns das Leben ein bisschen selbst schwergemacht", kommentierte Löw. Am Montag (20.45 Uhr/RTL) gegen Lettland in Düsseldorf wird er sich seiner Wunschelf für sein letztes Turnier annähern. Im Tivoli Stadion vollendete er erst einmal eine spektakuläre Kehrtwende: Nach 926 Tagen Zwangspause, endlosen Diskussionen und zähem Entscheidungsprozess trugen Hummels und Müller erstmals seit dem 19. November 2018 (2:2 gegen die Niederlande) wieder das Nationaltrikot.

Hummels spielte links in der Dreierkette mit Niklas Süle (zentral) und Matthias Ginter (rechts), Müller gab seinen Bayern-Mitspielern Serge Gnabry und Leroy Sane vorne lautstarke Anweisungen zu Pressing und Rotation. "Sinne schärfen, Gier wecken", hatte Löw als Motto vorgegeben - er forderte zwar keine Perfektion ein, aber "Fokus, Leidenschaft und Konzentration". All das zeigte seine Mannschaft auch, an der Kreativität haperte es anfangs noch etwas.

Der Einsatz stimmte - die Abstimmung nicht immer. Es ruckelte merklich im deutschen Aufbau, Neuhaus (12.) gab den ersten Schuss auf das dänische Tor ab. Müller (14.) hätte per Kopf nach Flanke von Joshua Kimmich das 1:0 erzielen können: Sein blindes Verständnis mit fünf anderen Bayern-Spielern übertrug sich auf die DFB-Elf. Lukas Klostermann und Robin Gosens trugen hingegen aussen wenig zur Offensive bei, Sane (28.) traf den Ball falsch.

Defensiv brannte auch durch die Dreierkette sehr lange nichts an, allerdings fehlte offensiv eine zusätzliche Anspielstation. Die tiefstehenden Dänen, auf Rang zehn der Weltrangliste vor Deutschland (12) platziert, unterzogen die Abwehr aber auch keinem Stresstest: Hummels blieben knifflige Sprintduelle erspart. An einer Kimmich-Hereingabe segelte er vorne knapp vorbei (36.).

Löw sah seiner fortan eindeutig überlegenen Mannschaft im dunkelblauen Pullover gelassen zu, Gnabry zirkelte den Ball von der Strafraumgrenze mit links krachend an die Latte (44.). Es fehlte nur das Führungstor, das unmittelbar nach der Pause Neuhaus beisteuerte. Der Gladbacher belohnte sich für einen engagierten Auftritt.

Spielqualität und Intensität lässt nach

Die deutsche Mannschaft zog sich danach etwas zurück und überliess dem Gegner die Initiative, Spielqualität und Intensität liessen nach. Dänemark wurde stärker und traf mit der ersten Torchance. Danach scheiterte auch Kimmich noch an der Querlatte (77.).

Emre Can fehlte am Mittwoch wegen Adduktorenproblemen, das Quartett aus dem Champions-League-Finale wird am Donnerstag komplett in Seefeld/Tirol erwartet.

Dem Lettland-Test und der denkbar härtesten EM-Feuerprobe gegen Frankreich folgen in der Gruppenphase die Duelle mit Titelverteidiger Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni), allesamt in München. (Oliver Mucha/Marco Mader/afp/ash)

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