Die dänische Nationalmannschaft hat bewusst auf eine Erhöhung ihrer Prämien verzichtet, um dem Verband die Möglichkeit zu geben, den Frauen dieselbe finanzielle Anerkennung zukommen zu lassen. Nach der Europameisterschaft ist die Geschlechterlohndifferenz im dänischen Fussball beseitigt.

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In einem beispiellosen Schritt hat sich die dänische Männer-Nationalmannschaft im Fussball erfolgreich für die finanzielle Gleichstellung der Geschlechter eingesetzt.

Diese wegweisende Initiative markiert einen bedeutenden Fortschritt und setzt ein Zeichen für Gleichberechtigung im Sport. Dänemark demonstriert, wie solidarisches Handeln und der Verzicht auf individuelle Vorteile zu gesellschaftlichem Wandel führen können.

Dänische Fussballer setzen Massstäbe für Gleichstellung

Laut Berichten des Schweizer Nachrichtenportals watson.de, haben die Teilnehmer der EM bei den Verhandlungen über einen neuen Vierjahresvertrag mit dem dänischen Fussballverband (DBU) darauf bestanden, dass das Frauenteam künftig die gleiche Bezahlung erhält wie die Männer.

Dänische Frauen Nationalmannschaft
Das Mannschaftsfoto der dänischen Frauen Nationalmannschaft im Qualifikationsspiel gegen Spanien, welches am 4. Juni mit 2:3 verloren ging. © Imago/Sports Press Photo/Nicolai Løvgret

Der Verhandlungsprozess, wie von der internationalen Profifussballgewerkschaft Fifpro berichtet, war von Erfolg gekrönt. Die Spieler wurden dabei tatkräftig von der dänischen Gewerkschaft Spillerforeningen unterstützt.

"Die Herrenmannschaft entschied sich bewusst, keine Verbesserungen ihrer eigenen Vertragsbedingungen zu fordern", erklärte Michael Sahl Hansen, Direktor der Spillerforeningen, gegenüber der Fifpro. "Stattdessen konzentrierten sich die Spieler auf die Förderung und Unterstützung des Frauenteams, anstatt eigene Vorteile zu suchen."

Woher soll das Geld kommen?

Anfangs herrschte Uneinigkeit darüber, wie die zusätzlichen Mittel für die Frauen-Nationalmannschaft bereitgestellt werden sollten. Der Verband verfolgte von Beginn an das Ziel, den Gender-Pay-Gap zu schliessen. Dies sollte jedoch durch eine Umverteilung von den Männern zu den Frauen erfolgen, was auf Widerstand bei beiden Teams stiess.

"Wir waren nicht bereit, mit der DBU zu verhandeln, wenn die einzige Möglichkeit, den Frauen mehr Geld zu geben, darin bestände, es von den Männern abzuziehen. Das fördert keine echte Gleichberechtigung", erläuterte Sahl Hansen gegenüber der Fifpro. Vielmehr ging es darum, die Vergütung der Frauen auf dasselbe Niveau wie die der Männer anzuheben.

Eine endgültige Lösung wurde bisher noch nicht gefunden, doch die Bemühungen zum Erreichen einer fairen Vergütung sind in vollem Gange. Es bleibt abzuwarten, welche Massnahmen ergriffen werden, um die angestrebte Gleichstellung zu verwirklichen.

Verwendete Quellen:

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