• Nach einem dramatischen Finish steht die Schweiz im EM-Viertelfinale.
  • Der Held des Abends ist überglücklich - und denkt direkt an eine Filmbiographie.
  • Und auch der Kapitän der Nati ist überzeugt: "Jetzt kennt jeder die Schweiz."

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Als seine ausgelassen jubelnden Mitspieler schon zu den Fans in der Kurve rannten, entschied sich Granit Xhaka für die andere Richtung. Der erste Weg des im packenden EM-Achtelfinale von Bukarest überragenden Schweizer Kapitäns führte direkt in die Arme von Trainer Vladimir Petkovic.

"Wir haben Geschichte geschrieben", sagte der 28-Jährige spät am Abend nach dem Coup im Elfmeterschiessen gegen Weltmeister Frankreich (5:4 [3:3, 3:3, 1:0]). Xhaka grinste, er rang um Worte - und er übertrieb nicht.

Sommer überglücklich: "Ich rufe nachher mal Robert De Niro an"

Durch den Sieg vom Punkt erreichte die Nati erstmals ein Viertelfinale einer Fussball-Europameisterschaft. Die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA begann ihre Blitzmeldung mit: "Wahnsinn!"

"Ich stehe noch ein bisschen neben mir", sagte Torwart Yann Sommer von Bundesligist Borussia Mönchengladbach, der den entscheidenden Elfmeter von Frankreichs Starspieler Kylian Mbappé abgewehrt hatte. "Es war ein unglaublicher Fussballabend. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft."

Sommer hatte gut lachen. Auf die Frage, ob das dramatische Elfmeterschiessen nicht einem guten Hollywood-Drehbuch geglichen habe, antwortete er im ZDF mit einem breiten Grinsen: "Wahnsinn, ich rufe nachher mal Robert De Niro an, ob er Lust hat, mich zu spielen im Biopic."

Ob der 77-jährige Amerikaner De Niro allerdings die körperlichen Fähigkeiten besitzt, die Heldentaten des Schweizers in einer Filmbiographie darzustellen, bleibt abzuwarten. Für Sommer dürfte dies aber keine Rolle spielen, der 32-Jährige - der während des Turniers erneut Vater geworden ist -, war nach dem denkwürdigen Abend von Bukarest schlichtweg überglücklich.

Xhaka lobt das Team - Schweiz trifft im EM-Viertelfinale auf Spanien

"Das ist Geschichte", sagte Sommer weiter. "Wir haben ein paar Mal die Möglichkeit gehabt, sind ein paar Mal gescheitert. Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft."

Gegen Frankreich war die Nati bereits mit 1:3 in Rückstand geraten, doch rettete sich mit zwei späten Treffern noch in die Verlängerung sowie später ins Elfmeterschiessen. "Es hat niemand mehr wirklich an uns geglaubt", sagte Sommer, aber die Mannschaft habe sich "geschworen, egal wie es läuft, wir gehen bis zum Schluss".

Schluss ist aber noch nicht. Am Freitag wartet im Viertelfinale in St. Petersburg Spanien auf die Schweiz. "Wir wissen, wie gut wir sind. Wir haben eine überragende Leistung gezeigt", sagte der frühere Gladbach-Profi Xhaka. "Jetzt kennt jeder die Schweiz. This team is fucking amazing, man!" (afp/msc)

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