Der erste Spieltag der EM 2016 stand zu grossen Teilen im Zeichen von Ausschreitungen durch Hooligans. Nun sorgt die Aussage eines russischen Randalierers für Entsetzen - und am Mittwoch und Donnerstag stehen die nächsten Risikospiele an.

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Ein russischer Hooligan hat sich an die französische Nachrichtenagentur AFP gewandt und in einem Interview seinen ganzen Stolz über die Ausschreitungen vom Wochenende in Marseille zum Besten gegeben.

"Auf eine solche Chance habe ich zehn Jahre lang gewartet. 120 Russen haben 2.000 Engländer in die Flucht geschlagen, und die ganze Welt hat es gesehen", so der Mann, der nur Wladimir genannt werden möchte.

Bei den Randalen rund um die erste EM-Partie der Russen gegen England hatten sich sowohl in der Innenstadt von Marseille als auch im Stade Vélodrome schlimme Jagdszenen abgespielt. Wegen der Ausschreitungen hat die UEFA Russland mit dem Ausschluss vom Turnier gedroht.

Wladimir scheinen diese möglichen Konsequenzen nicht zu beeindrucken. Gegenüber der AFP glorifiziert er die Gewaltexzesse weiter: "Die Engländer sagen immer, dass sie die grössten Fussballrowdys sind. Wir sind hingegangen und haben gezeigt, dass die Engländer Mädchen sind."

Heute um 15:00 Uhr bestreitet die russische Mannschaft ihr zweites Match gegen die Slowakei. Sollte es auch im Rahmen dieser Partie zu Ausschreitungen im Stadion kommen, wird die "Sbornaja" disqualifiziert. Die Behörden haben ihre Sicherheitsvorkehrungen rund um das Match verschärft.

Auch am Donnerstag stehen bei der EM potenzielle Risikospiele auf dem Programm. Vor dem Nachbarschaftsduell zwischen England und Wales (15:00 Uhr) baten sogar der englische Kapitän Wayne Rooney und Trainer Roy Hodgson ihre Fans in einer Videobotschaft darum, vernünftig zu sein.

Die deutsche Mannschaft wird am Donnerstag um 21:00 Uhr auf Polen treffen. Auch dieses Match wurde nach den Krawallen deutscher Hooligans in Lille als riskant eingestuft.

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