Italiens Nationalmannschaft geht hochmotiviert in die EM 2016 und möchte vor allem eines: die WM-Blamage in Brasilien vergessen machen.
- Italien wurde bei der Auslosung der Gruppe E zugeteilt. Gegner sind Belgien, Irland und Schweden
- Der italienische Kader hofft bei der EM 2016 auf seinen zweiten Europameistertitel
Das zweite Ausscheiden in der Gruppenphase einer WM-Endrunde in Folge hat bei den Tifosi emotionale Narben hinterlassen, die es nun in Frankreich zu heilen gilt.
Die reibungslose Qualifikation der italienischen Nationalmannschaft lässt die viermaligen Weltmeister hoffen – mit sieben Siegen, drei Unentschieden und ohne Niederlage ist die Squadra Azzurra in die Endrunde eingezogen. Von Mailand über Rom bis nach Palermo hofft man nun also auf den zweiten Europameister-Titel.
Der Kader der italienischen Nationalmannschaft im Überblick:
- Trainer: Antonio Conte
- Mannschaftskapitän: Gianluigi Buffon
- Torwart: Gianluigi Buffon - Federico Marchetti - Salvatore Sirigu
- Innenverteidiger: Leonardo Bonucci - Giorgio Chiellini - Angelo Ogbonna - Andrea Barzagli
- Rechter Verteidiger: Matteo Darmian - Mattia De Sciglio
- Defensives Mittelfeld: Daniele De Rossi - Thiago Motta
- Zentrales Mittelfeld: Alessandro Florenzi - Stefano Sturaro - Marco Parolo
- Linksaussen: Lorenzo Insigne - Stephan El Shaarawy
- Rechtsaussen: Antonio Candreva - Federico Bernardeschi - Emanuele Giaccherini
- Mittelstürmer: Éder Citadin Martins - Simone Zaza - Graziano Pellè -
Ciro Immobile
Die Prognose für die italienische Nationalmannschaft bei der Euro 2016
Italiens Kader ist durchaus in der Lage, den Titel zu holen und bei den Tifosi so die WM-Pleite vor zwei Jahren vergessen zu machen. Coach Conte wird auf eine Mischung aus erfahrenen Leadern und jüngeren Spielern setzen und eine Mannschaft formen, vor der jeder Respekt mitbringen sollte.
Doch auch ungeachtet der guten Qualifikation und der Neuausrichtung der Mannschaft gilt: Italien gehört als klassische Fussballnation immer zum Kreis der Favoriten und ist besonders für Deutschland Angstgegner Nummer eins – bei Pflichtspielen in grossen Turnieren konnte die Nationalelf noch nie gegen die Squadra Azzurra gewinnen.
Die italienische Fussballnationalmannschaft: Weltklasse auf allen Positionen
In puncto Spielerqualität gehört die Nationalmannschaft von Italien zum engen Favoritenkreis – auch aufgrund der grossen Erfahrung des Teams. Was jetzt noch von Vorteil ist, könnte der Squadra Azzurra in den nächsten Jahren jedoch zum Verhängnis werden: Junge Talente aus Italien sucht man meist vergebens.
Angeführt wird der Italien-Kader 2016 erneut von Gianluigi Buffon, der trotz seiner 38 Jahre noch immer zu den besten Torhütern der Welt gehört. Salvadore Sirigu vom französischen Meister Paris St. Germain bleibt nur die Rolle des Ersatzmannes.
Mit dem Duo Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini von Juventus Turin steht normalerweise ein eingespieltes Bollwerk in der Innenverteidigung – allerdings ist noch unklar, ob Chiellini zur EM fit sein wird, da ihn seit April eine Adduktorenverletzung plagt.
Spielt die italienische Nationalmannschaft mit Dreierkette, sind Davide Astori vom AC Florenz, Andrea Barzagli (ebenfalls Juventus) oder Andrea Ranocchia von Inter Mailand ebenso gute Optionen.
Agiert eine Viererkette, könnten Manchester Uniteds Matteo Darmian, aber auch Luca Antonelli vom AC Mailand Impulse für die Offensive setzen.
Als Defensivkräfte im Mittelfeld des Italien-Kaders stehen die beiden Top-Spieler Thiago Motta (Paris St. Germain) und Riccardo Montolivo (AC Mailand) sicher vor der Abwehr. Im defensiven und zentralen Mittelfeld stehen mit weiteren Spielern wie Jorginho oder Parolo Alternativen zur Verfügung.
Für schnelle Aktionen über Aussen und zusätzliche Torgefahrkann kann Trainer Antonio Conte beispielsweise auf Allesandro Florenzi vom AS Rom zurückgreifen.
Im Sturm wird die italienische Fussballnationalmannschaft vermutlich mit zwei Spitzen auflaufen. Als heisseste Kandidaten galten lange Graziano Pellè vom FC Southampton und Éder von Inter Mailand. Aber auch Stephan El Shaarawy, Simone Zaza und Lorenzo Insigne bringen die nötigen Qualitäten für die EM 2016 mit.
Buffon, Pirlo und Co. - Die Top-Stars im Kader von Italien
Herz und Rückhalt im Italien-Kader ist 2016 erneut Gianluigi Buffon. Der mehrmalige "Welttorhüter des Jahres" ist trotz seiner 38 Lenze noch immer einer der besten Keeper der Welt – und ein Ende ist nicht in Sicht.
Zwar will sich Buffon zunächst einmal auf die Europameisterschaft in Frankreich konzentrieren, peilt aber auch eine WM-Teilnahme 2018 in Russland an.
Damit wäre er der erste Spieler, der an sechs Weltmeisterschaften teilgenommen hat. Sein Debüt in der Squadra Azzurra gab er im Oktober 1997 beim 1:1 gegen Russland im Qualifikationsspiel zur WM '98.
Die Mischung aus Erfahrung und konstanter Spitzenleistung machen ihn verdient zum Spielführer der italienischen Nationalmannschaft.
Auch mit 37 Jahren ist Pirlo noch einer der besten Mittelfeldspieler
Ebenso erfahren ist Andrea Pirlo, der trotz seines Alters (feiert kurz vor der Europameisterschaft seinen 37. Geburtstag) für viele noch zu den besten Mittelfeldspielern der Welt gehört.
Was er an Tempo im Laufe der Jahre eingebüsst hat, macht Pirlo mit einer Übersicht und Stärke bei ruhenden Bällen wieder wett, die ihresgleichen sucht. Ob Pirlo bei der EM 2016 für Italien aufläuft, ist allerdings noch unklar. Der Mittelfeldstar bot sich jedenfalls an. Da Trainer Conte nun einige Verletzte vor der EM, wie Marco Verratti von Paris St. Germain, zu beklagen hat, wird ein Einsatz wahrscheinlicher.
Eine gute Nachricht für deutsche Fussballfans, bei denen der Schock von 2012 noch tief sitzt: ein Wiedersehen mit Skandalkicker Mario Balotelli wird es voraussichtlich nicht geben. Nach Verletzungspech zur Mitte der aktuellen Saison kam Balotelli beim AC Mailand bis Ende April nur zu Kurzeinsätzen und ist noch nicht vollständig genesen.
Ausserdem hat Nationalcoach Conte wiederholt zu verstehen gegeben, dass er kein grosser Fan des extravaganten und exzentrischen Kickers ist.
Trainer Antonio Conte - nach der EM 2016 ist Schluss
Der italienische Fussballlehrer übernahm die Nationalmannschaft von Italien nach der katastrophalen WM 2014 von Cesare Prandelli, der bei der EM 2012 mit den Azzurri immerhin das Finale erreichte.
Conte krempelte das Team grundlegend um und legte mit seiner Mannschaft eine vorbildliche Qualifikation für die Euro 2016 hin – bereits am vorletzten Spieltag qualifizierte sich Italiens Mannschaft durch den 3:1-Auswärtssieg gegen Aserbaidschan.
Conte hat das Bild der Nationalmannschaft geprägt und den Weg aus der Krise eingeleitet, der Titel des Europameisters wäre für ihn ein krönender Abschluss. Denn nach dem Turnier wird er sein Amt als Nationaltrainer niederlegen, weil ihm nach eigenen Aussagen das tägliche Training im Verein fehlt.
Vor seinem Engagement beim italienischen Verband trainierte er drei Spielzeiten lang Juventus Turin und holte jedes Mal den Meistertitel. © 1&1 Mail & Media
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