Bittere Tränen bei den Schweizerinnen. Das 1:1 gegen Gruppenfavorit Frankreich war zu wenig, um den Einzug in den Viertelfinal zu schaffen. Die Eidgenossinnen können dennoch erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.

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  • Nach früher Roter Karte und Führung war die Schweiz lange Zeit auf Viertelfinalkurs
  • In Unterzahl riskierten die Französinnen nach der Pause alles und schafften glücklich den Ausgleich
  • Torhüterin Gaelle Thalmann verschätzte sich beim Tor von Camille Abily völlig
  • Bei strömenden Regen gaben die unglücklich agierenden Eidgenossinnen alles, blieben aber letztlich unbelohnt
  • Fans munterten die Spielerinnen nach Schlusspfiff mit "Hopp Schwiiz"-Rufen auf

Die Highlights des Spiels

- In der 15. Minute vereitelt Torhüterin Gaelle Thalmann gegen Claire Lavogez einen frühen Rückstand für die Schweizerinnen. Die Französin kommt aus acht Metern frei zum Schuss, aber Thalmann reagiert blitzschnell und wehrt zur Ecke ab.

- Bereits nach 17 Minuten sieht die Französin Eve Perisset nach einer Notbremse an Ramona Bachmann Rot und muss vom Platz. Den folgenden Freistoss zirkelt Martina Moser von der Strafraumgrenze genau auf den Kopf von Ana Maria Crnogorcevic, die den Ball wuchtig zum 1:0 ins Tor bugsiert.

- Lara Dickenmann findet in der 41. Minute die Möglichkeit zum 2:0 vor. Letztlich kann jedoch die französische Torfrau Sarah Bouhaddi klären.

- In der 62. Minute liegt der Ausgleich in der Luft. Griedge Mbock Bathy stürmt gefährlich heran, doch bevor die Französin zum Kopfball kommt, kann die Schweizer Hintermannschaft klären.

- Nach 76 Minuten nimmt das Unglück seinen Lauf. Zuerst kann Torschützin Crnogorcevic eine Französin nur durch ein Foul an der Strafraumgrenze stoppen. Camille Abily führt den Freistoss aus. Torhüterin Thalmann reagiert viel zu wenig energisch. Sie ist mit der rechten Hand zwar am Ball, lässt ihn aber über ihre Faust ins Tor passieren.

- Sekunden vor dem Ende der vierminütigen Nachspielzeit gibt es nochmals Freistoss für die Schweiz. Ramona Bachmanns Schuss landet aber genau in den Händen der französischen Torhüterin. Das EM-Aus ist endgültig besiegelt.

Die Szene des Spiels

Die Schweizer Torhüterin Gaelle Thalmann, die nach dem Zusammenprall im Spiel gegen Island mit einem Wundpflaster auf der Stirn spielt, gleicht nach dem Ausgleich einem Häufchen Elend. Fassungslos schlägt sie die Hände übers Gesicht. Die 31-jährige Italien-Legionärin von Verona Calcio ist sich bewusst, dass der Gegentreffer auf ihre Kappe geht.

Der Star des Spiels

Olympique-Lyon-Spielerin Camille Abily wird zur Heldin der "Grande Nation". Mit ihrem Freistosstor verhindert die 32-Jährige ein blamables Ausscheiden der Französinnen, die in der FIFA-Weltrangliste auf Platz drei klassiert sind.

Die Lehren des Spiels

Die Schweizerinnen können sich bis auf das unglückliche Gegentor nichts vorwerfen. Sie warfen alles in die Waagschale und hatten die favorisierten Französinnen eigentlich gut im Griff.

Verloren ging die EM bereits im ersten Spiel gegen Österreich nach katastrophalen 45 Minuten.

Fazit: auf solch einem Niveau darf man keine einzige Halbzeit verschlafen, ansonsten gibt es am Ende ein böses Erwachen.

Die Reaktionen

Trainerin Martina Voss-Tecklenburg: "Ich wüsste nicht wofür ich der Mannschaft einen Vorwurf machen könnte. Mehr kann man nicht geben. Nach der Pause schwanden etwas die Kräfte, deshalb fehlte bei den Kontern auch die Präzision. Wenn du als Torhüterin einen solchen Ball reinlässt, bist du natürlich der Depp. Aber wir werden alle aus dieser negativen Erfahrung wachsen und gestärkt in die WM-Qualifikation gehen. Für ein Land wie die Schweiz ist es ja nicht selbstverständlich, bei grossen Turnieren immer dabei zu sein."

Torschützin Ana Maria Crnogorcevic: Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Mein Foul das zum Freistoss und zum Gegentor geführt hat, ärgert mich. Nach der Pause waren wir nicht mehr so bissig, da sind wir nicht mehr ganz so gut drauf gewesen. Aber verkackt haben wir es schon im ersten Spiel."

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