• Portugal schiesst für Deutschland zwei Eigentore, auch Kai Havertz und Robin Gosens treffen zum 4:2.
  • Cristiano Ronaldo trifft erstmals in seiner Karriere gegen die deutsche Nationalmannschaft.
  • Mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn wäre Deutschland sicher im Achtelfinale.

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Deutschland - Portugal: Was von diesem Spiel hängen bleibt

Bundestrainer Joachim Löw nahm gegenüber dem 0:1 gegen Frankreich keine Veränderungen an der Startelf vor. Die Mannschaft agierte dennoch mutiger als im ersten Gruppenspiel.

Sie setzten die Portugiesen früh unter Druck und erspielten sich mit einem guten Kombinationsspiel bereits in den ersten 10 Minuten mehrere Torchancen. Das vermeintliche Traumtor von Robin Gosens in der 5. Spielminute wurde wegen Abseits aberkannt.

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Nach einem Eckball ist die deutsche Mannschaft in der 15. Minute eiskalt ausgekontert worden. Die Folge war das 1:0 für Portugal durch Cristiano Ronaldo. Dies hätte sich vermeiden lassen, hätte die Hintermannschaft für eine bessere defensive Absicherung gesorgt.

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EM 2021: Cristiano Ronaldo verpasst Deutschland eine kalte Dusche

In der 15. Minute steht es plötzlich 0:1: Deutschlands Anfangsschwung gegen Portgal in München bremst Cristiano Ronaldo mit seinem ersten Länderspieltor gegen Manuel Neuer erbarmungslos aus. (Teaserbild: Matthias Hangst/AFP)

Deutschland brauchte eine gewisse Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, kämpfte sich aber in die Partie zurück und wurde in der 35. Minute durch ein Eigentor von Ruben Dias belohnt. Verrückt: Nur vier Minuten später erzielte der Portugiese Raphael Guerreiro das nächste Eigentor.

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EM 2021: Noch ein Eigentor - deutscher Doppelschlag dank Raphael Guerreiro

Joshua Kimmich setzt konsequent nach, legt den Ball in den portugiesischen Fünfmeterraum - und der Dortmunder Raphael Guerreiro ist zur Stelle. Portugals zweites Eigentor innerhalb von vier Minuten gibt dem Spiel eine neue Richtung. (Teaserbild: Matthias Hangst/AFP)

Auffällig: Deutschland suchte in der Offensive häufiger die Eins-gegen-Eins-Duelle und leitete dadurch vielversprechende Angriffe ein.

Serge Gnabry, der im ersten Vorrundenspiel überhaupt kein Faktor war, dribbelte die Portugiesen schwindelig. Kai Havertz agierte mit viel Geschick und Übersicht, belohnt sich in der 51. Minute mit dem 3:1. Das 4:1 durch Robin Gosens schien bereits die Entscheidung zu sein.

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EM 2021: Diesmal ist Kai Havertz dran - deutscher Blitzstart in die zweite Halbzeit

Wieder legt Robin Gosens den Ball in den Strafraum, und diesmal erwischt ihn Kai Havertz vor Ruben Dias. Das längst fällige 3:1 für Deutschland fällt in der 51. Minute. (Teaserbild: Matthias Hangst/AFP)

Der Anschlusstreffer zum 2:4 durch Diogo Jota liess allerdings noch einmal Spannung aufkommen. In der 78. Minute hatte Deutschland Glück, dass der ehemalige Bayern-Spieler Renato Sanchez nur den Pfosten traf.

Der Star des Spiels

Robin Gosens war bereits im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich ein ständiger Aktivposten. Gegen Portugal setzte der offensiv veranlagte Linksverteidiger diesen Trend fort. Der 26-Jährige erzielte in der 5. Spielminute ein spektakuläres Tor, das wegen Abseits allerdings aberkannt wurde.

Davon liess sich der Profi vom italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo allerdings nicht entmutigen. Im Gegenteil: Er bereitete das 1:1 und das 3:1 vor, köpfte in der 60. Minute das 4:1 und wurde danach unter grossem Applaus der Fans ausgewechselt.

Dies könnte das Spiel seines Lebens gewesen sein.

Die Szene des Spiels

Auch wenn die Performance auf dem Platz viel Lob verdient hat: Die Szenen des Spiels fanden auf den Tribünen statt.

Endlich gab es für die Fans wieder ein Fussballfest zu feiern. "Oh, wie ist das schön", sang ein Grossteil der 14.000 Zuschauer begeistert.

Gerade jetzt, wo wir fast ein Jahr durchgehend Geisterspiele ohne jegliche Atmosphäre erleben mussten und uns fast schon daran gewöhnt hatten, tut so eine Stimmung besonders gut - ob nun im Stadion oder vor dem Fernseher.

Die Lehren des Spiels

Eigentore können Spiele entscheiden

Warum überhaupt noch Tore schiessen, wenn das auch der Gegner erledigen kann? Eigentore entwickeln sich zumindest bei der deutschen Mannschaft zum Schlüsselfaktor der Vorrunde.

Bei der Auftakt-Niederlage gegen Frankreich schoss Mats Hummels den Gegner zum Sieg. Nun war es der Gegner aus Portugal, der innerhalb von vier Minuten gleich zwei Eigentore fabrizierte.

Ein grosser Vorwurf ist den Portugiesen Dias und Guerreiro dafür allerdings nicht zu machen. Ein scharf geschossener Ball lässt sich eben nur schwer kontrollieren.

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Joshua Kimmich kann auch als Rechtsverteidiger wertvoll sein

Bei einer Pressekonferenz erklärte Joshua Kimmich, dass er sich im defensiven Mittelfeld wohler fühlt, weil er von dort mehr Einfluss auf das Spiel nehmen kann. Löw war dies gleichgültig. Erneut setzte er den Bayern-Profi als Rechtsverteidiger ein.

Mit Erfolg: Kimmich war an drei Toren direkt beteiligt.

Er leitete die Situation zum 1:1 mit einer Flanke auf Robin Gosens ein. Beim 2:1 spielte er den Ball scharf vor die Grundlinie und forcierte somit das zweite Eigentor der Portugiesen. Auch das 4:1 geht auf seine Vorlage zurück.

Ronaldo kann gegen Deutschland doch treffen – aber nicht gewinnen

Bereits in der Vergangenheit tat sich Cristiano Ronaldo mit der deutschen Nationalmannschaft schwer. In den vorherigen vier Partien blieb der Superstar ohne Treffer. Umso grösser war seine Freude, in der 15. Minute diese Durststrecke mit dem 1:0 beendet zu haben.

Im Stil eines 100-Meter-Sprinters raste er das komplette Spielfeld herunter, als der Konter über seine Mitspieler Bernardo Silva und Diogo Dalot vonstattenging. Es war zwar kein Kunststück, den Ball dann aus knapp fünf Metern in das freie Tor zu schieben. Wohl aber, vorne überhaupt rechtzeitig zur Stelle zu sein.

Allzu viel gebracht hat es ihm allerdings nicht: "CR7" bereitete zwar das 2:4 vor, verlor aber dennoch auch das fünfte Spiel gegen Deutschland.

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