• Antonio Rüdiger lässt sich während der hautengen Bewachung von Paul Pogba zu einer Tätlichkeit hinreissen.
  • Sie bleibt vom Schiedsrichterteam unentdeckt und ungeahndet.
  • Pogba schildert anschliessend, was passiert ist - auch Rüdiger äussert sich.

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Antonio Rüdiger hat nach seinem Knabber-Angriff auf den französischen Fussball-Nationalspieler Paul Pogba Reue gezeigt. "Da darf ich mit dem Mund nicht so an seinen Rücken hingehen - gar keine Frage. Das sieht unglücklich aus", sagte der 28-Jährige nach der 0:1 (0:1)-Niederlage der deutschen Elf gegen den amtierenden Weltmeister im ersten EM-Gruppenspiel in München

"Paul und ich haben uns nach Abpfiff sehr freundschaftlich ausgesprochen", ergänzte der Profi von Champions-League-Sieger FC Chelsea, "und er hat im Gespräch mit mir und dann auch im Interview sowieso bestätigt, dass das kein Biss war, wie der eine oder andere Aussenstehende es zuerst meinte."

Eine nachträgliche Sperre befürchtet Rüdiger nicht. Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande (Spanien) habe zu ihm gesagt, "dass er mich bestraft hätte, wenn es für ihn eine Tätlichkeit gewesen wäre", sagte er.

Pogba: "Ich bin keiner, der da nach einer Karte schreit"

Auch Pogba wollte den angedeuteten Biss im EM-Spiel am Dienstagabend nicht überbewerten. "Er ist ein Freund von mir. Das war auf dem Platz, wir sind da kurz aneinandergeraten. Das ist jetzt vorbei, das ist Vergangenheit", sagte der Mittelfeldmann. "Ich bin da keiner, der nach einer Karte schreit. Ich glaube, er hat mich ein wenig gebissen, das ist freundschaftlich, wir kennen uns gut."

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Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Rüdiger seinen Gegenspieler Pogba kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit von hinten bedrängte und eine Art Beissbewegung am Rücken des 28-Jährigen durchführte.

"Ich habe das gespürt, ich habe das dem Schiedsrichter mitgeteilt, und er trifft dann seine Entscheidung", sagte Pogba zu der kuriosen Szene mit dem deutschen Verteidiger. "Er hat keine Karte bekommen, umso besser für alle. Ich möchte nicht, dass er für sowas gesperrt wird. Wir haben uns am Ende umarmt."

WM-Skandal 2014: Als Luis Suarez sich in Giorgio Chiellini verbeisst

Die Szene erinnerte etwas an den Biss des damaligen Torjägers der Nationalmannschaft Uruguays, Luis Suarez, in die Schulter seines italienischen Gegenspielers Giorgio Chiellini. Beide Spieler waren während des finalen Gruppenspiels im Rahmen der WM 2014 aneinandergeraten.

Chiellini, auch während der EM 2021 noch feste Grösse im Team der Italiener, wies Schiedsrichter Marco Antonio Rodriguez Moreno seinerzeit empört auf die deutlich sichtbaren Bissspuren auf seiner Schulter hin. Trotzdem kam Suarez, der sich gleichzeitig theatralisch und mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Vorderzähne hielt, zumindest auf dem Spielfeld ungeschoren davon. Im Nachgang sperrte ihn die FIFA nach Ansicht von Video-Bildern für neun Spiele. (dpa/AFP/hau/ank)

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