Dem ARD-Experten passiert ein lustiges Missgeschick, vor allem in der Vorberichterstattung kann Bastian Schweinsteiger aber glänzen. Während Felix Kroos der ARD vorwirft, die EM-Euphorie ausbremsen zu wollen, liefert Thomas Hitzlsperger eine starke Analyse. Eine TV-Kritik.
Gerade erst war die Partie zwischen Deutschland und der Schweiz abgepfiffen, da lieferte Thomas Hitzlsperger bereits eine erste starke Analyse der Situation des DFB-Teams. "Sie dürfen sich nichts vormachen. Das war heute nicht ausreichend, nicht gut genug", sagte der Co-Kommentator, während die Kamera die Spieler und den erleichtert durchschnaufenden Bundestrainer Julian Nagelsmann einfing.
"Aber vielleicht war es genau das, was es gebraucht hat", führte der frühere Nationalspieler weiter aus: "Sie müssen hart mit sich ins Gericht gehen, wie sie das Achtelfinale bestreiten wollen."
Schon während der Partie hatte Hitzlsperger immer wieder kühl die Probleme der deutschen Mannschaft angesprochen, während Kommentator Gerd Gottlob das Spiel am Sonntagabend in der ARD deutlich emotionaler begleitete. Das Zusammenspiel des Duos funktionierte gut, auch die zahlreichen kniffligen Situationen wurden in Zusammenarbeit mit dem zugeschalteten Schiedsrichter-Experten Lutz Wagner souverän aufgeklärt.
Als etwa
Felix Kroos wirft ARD vor, die EM-Euphorie auszubremsen zu wollen
Deutlich schwerer fiel die Gesamtbeurteilung der Partie. Auf der einen Seite gewann das DFB-Team durch das späte Tor von
Felix Kroos, der Bruder von Toni Kroos, gehört offensichtlich zu den Menschen, die das Glas halbvoll sehen. Nachdem Toni Kroos im Interview nach Abpfiff durchaus kritisch nach seiner Leistung und der Mannschaft befragt wurde, warf Felix Kroos den "ARD-Leuten" bei X/Twitter vor, die Euphorie rund um das DFB-Team ausbremsen zu wollen.
Während Kroos mit seiner Meinung deutlich über das Ziel hinausschoss, tat sich
Schweinsteiger nach wie vor nah dran am Geschehen
Der Weltmeister von 2014 war in dieser Woche im Dauereinsatz als Experte, am Sonntagabend ging er bereits um 19:15 Uhr auf Sendung und führte mit Moderatorin
Während Sedlaczek ihren Job gewohnt souverän erledigte und die richtigen Fragen stellte, zeigte auch Schweinsteiger, was für ein guter Experte er mittlerweile ist. Der 39-Jährige sprach mit Insider-Wissen über seinen ehemaligen Mitspieler Xherdan Shaqiri, über den Schweizer Torwart Yann Sommer oder erzählte, wie er sich selbst auf grosse Turnierspiele vorbereitet hatte.
Schweinsteiger verwechselt Kaffeebecher mit Mikrofon
"Kicker-Note 3", frotzelte Sedlaczek angesichts des misslungenen Hackentricks. Wenig später sorgte Schweinsteiger für einen weiteren lustigen Moment, als er einen Kaffeebecher in der Hand hielt und diesen für einen Moment mit seinem Mikrofon verwechselte. "Du brauchst immer noch dein Mikro. Wir wollen dich schon hören", amüsierte sich Sedlaczek, die das launige Zusammenspiel mit ihrem Experten immer weiter perfektioniert.
Gut gelungen war auch der Einstieg in die Übertragung, Lea Wagner meldete sich aus der noch leeren Kabine des DFB-Teams. Während die Mannschaft noch im Bus sass, gab die Reporterin Einblicke. Sie zeigte die mit Bildern bedruckten Schienbeinschoner von Füllkrug und Kai Havertz oder die mit extra langen Stollen versehenen Fussballschuhe von Manuel Neuer.
Man kann sicherlich darüber streiten, ob 90 Minuten Vorlauf für ein EM-Gruppenspiel nicht übertrieben sind. Langweilig wurde es am Sonntag aber trotz der XXL-Vorberichterstattung nicht. Während das DFB-Team zumindest phasenweise wackelte, gelang der ARD eine souveräne Sendung.
Verwendete Quellen
- Übertragung des EM-Spiels Deutschland – Schweiz in der ARD am 23. Juni
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