Die spanische Nationalmannschaft
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Kroatien: Erwartungen
WM-Bronze 1998 und 2022, Vize-Weltmeister 2018, doch mit dem EM-Podest wollte es für Kroatien bislang noch nicht klappen. Zwei Mal schaffte es die sportverrückte Nation ins Viertelfinale (1996, 2008), weiter ging der Weg noch nicht. Bei der EM 2021 scheiterten Modrić und Co. im Achtelfinale an Spanien, unterlagen am Ende mit 3:5 nach Verlängerung. Mit dem damaligen Gegner bekommt es das Team von Trainer Zlatko Dalić dieses Mal direkt zum Auftakt zu tun. Danach geht es in der Gruppe B noch gegen Albanien und Titelverteidiger Italien. Der Coach ist sich den "grossen Erwartungen" an seine Mannschaft bewusst: "Kroatien hat immer gezeigt, dass es am besten ist, wenn es am härtesten ist. Wir werden versuchen, nicht zu enttäuschen."
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Ein Abschied?
Sein Name überstrahlt in der Nationalmannschaft alles, und jeder fragt sich: Wird es dieses Mal wirklich der letzte Auftritt im kroatischen Trikot auf der grossen Bühne? Mit 38 Jahren führt Luka Modrić das Team zur EM, 174 Länderspiele hat er bereits bestritten, sein neuntes grosses Turnier könnte im Sommer zugleich auch sein letztes sein. Während der Mittelfeldstratege von Real Madrid auf Vereinsebene mit zahlreichen Meisterschaften und Champions-League-Titeln alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, gelang ihm mit der Nationalmannschaft der ganz grosse Triumph noch nicht: Vize-Weltmeister 2018, WM-Dritter 2022 und bereit für die EM-Mission. Dalić versichert jedenfalls: "Er kann es kaum abwarten, für Kroatien zu spielen und unser Anführer zu sein."
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Der Trainer
Dalić kam aus der Wüste und feierte mit Kroatien ungeahnte Erfolge. Nach siebeneinhalb Jahren als Trainer in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zog es den heute 57-Jährigen zurück in die Heimat. 2017 wurde er zum Nationaltrainer ernannt und führte Kroatien 2018 sensationell ins WM-Finale, wo die Mannschaft dann allerdings Frankreich mit 2:4 unterlag. Bei der WM in Katar folgte unter ihm WM-Bronze, im Jahr 2023 erreichte Kroatien zudem das Endspiel der Nations League und verlor es erst im Elfmeterschiessen gegen Spanien, den ersten gegner bei der EM 2024. Für Dalić ist das Amt "die grösste Ehre und Freude, die ein Trainer haben kann". Und diese soll noch eine Weile andauern: Im Jahr 2023 verlängerte er seinen Vertrag bis 2026.
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Albanien: Die Aussichten
Dass die Mannschaft anders als bei der Endrunden-Premiere 2016 die Gruppenphase übersteht, wird trotz der vielversprechenden Qualifikation eine Mammutaufgabe. In Titelverteidiger Italien, dem WM-Dritten Kroatien und Mitfavorit Spanien hat Albanien in der Gruppe B gleich drei Schwergewichte des europäischen Fussballs zugelost bekommen. In jede Partie wird das Team als klarer Underdog gehen. Chancen auf die eine oder andere Überraschung sind den Albanern aber nicht nur wegen der stabilen Defensive um Kapitän Berat Djimsiti, Abwehrchef von Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo, allemal einzuräumen. In Mittelfeldspieler Kristjan Asllani (22) vom italienischen Meister Inter Mailand und dem zuletzt an den FC Fulham ausgeliehenen Chelsea-Stürmer Armando Broja (22) stehen Sylvinho auch offensiv mindestens zwei vielversprechende Talente zur Verfügung.
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Der Trainer
Nach mehreren Co-Trainerstationen, unter anderem bei den Nationalmannschaften Brasiliens und Italiens, sowie bei Inter Mailand, startete Sylvinho bei Olympique Lyon und den Corinthians Sao Paulo etwas holprig in seine Chefcoach-Karriere. Mit der albanischen Nationalmannschaft verdient er sich seit Amtsantritt im Januar 2023 aber die ersten Meriten in dieser Rolle. Nicht ohne Grund verlieh ihm Premierminister Edi Rama im Dezember die albanische Staatsbürgerschaft. Mit nur einer Niederlage aus acht Spielen qualifizierten sich die "Rot-Schwarzen" im November als Gruppensieger überhaupt erst zum zweiten Mal für eine EM-Endrunde. Vor allem die Abwehr überzeugte. Nur Portugal und Vize-Weltmeister Frankreich kassierten auf dem Weg nach Deutschland weniger Gegentreffer.
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Das Glanzlicht
Albanien ist zurück auf der grössten Fussballbühne Europas, und das ohne echte Stars in der Mannschaft. Die sitzen stattdessen auf der Bank und bringen Champions-League-Glanz und südamerikanisches Flair mit nach Deutschland. Chefcoach Sylvinho lief 128-mal für das Starensemble des FC Barcelona auf, gewann dort zweimal die Königsklasse und 2009 sogar das Triple. Bei Barca spielte der ehemalige Linksverteidiger unter anderem an der Seite von Lionel Messi und des damaligen Weltfussballers Ronaldinho und trainierte unter Pep Guardiola - für Sylvinho eine Inspiration, von der er heute profitiert. Der spanische Erfolgscoach sei "ein Genie. Er ist anders und man lernt viel von ihm", sagt Sylvinho.
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Italien: Die Aussichten
Als Titelverteidiger geht die italienische Nationalmannschaft mit hohen Erwartungen in die EM 2024 in Deutschland. Mit einer starken Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten will Italien erneut um den Titel kämpfen und seine Position als europäische Fussballmacht festigen.
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Der Trainer
Keinen Spass versteht Luciano Spalletti, wenn es um die Nazionale geht. Die Spieler müssen, so verkündete der Trainer des Titelverteidigers öffentlichkeitswirksam in einem Interview, "die Playstation zu Hause lassen". In seinem Team müsse man hochkonzentriert sein, betont der 65-Jährige, "da blödelt man nicht herum." Denn schliesslich hat der Meistermacher der SSC Neapel grosse Ziele: "Wir wollen bei der EM in Deutschland siegen." Seine Diagnose vor dem Turnier: "Wir haben Potenzial, mit den Besten mitzuhalten. Aber meine Spieler müssen besser werden."
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Die Idole
Roberto Baggio (Z.v.l.), Francesco Totti (r.), Alessandro Del Piero (l.), Gianni Rivera (M.), Gianluigi Buffon (D.v.l.) und Giancarlo Antognoni (Z.v.r.): Die Azzurri erhalten in ihrem EM-Camp in Iserlohn moralische Unterstützung einiger Altstars. "Sie werden uns mit ihrer Erfahrung bereichern und von ihren Erfolgen erzählen. Das wird uns anspornen", sagte Spalletti und freute sich besonders auf einen: "Rivera habe ich eingeladen, weil er der Stürmer meiner Zeit war." Rivera traf bei der WM 1970 im legendären Halbfinale beim 4:3 nach Verlängerung zum entscheidenen Tor. Spallettis Team wird während der EURO im Hotel "Vier Jahreszeiten" wohnen und im Hemberg-Stadion trainieren.
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Der Skandal
Sandro Tonali, den saudischen Besitzern von Newcastle United inklusive Boni rund 80 Millionen Euro wert, sollte die Squadra Azzurra zu neuem Ruhm führen. Doch dann nahm sich "Mister 80 milioni" selbst aus dem Spiel. Illegale Wetten auf Fussball, eine zehnmonatige Sperre, Geldstrafen, die Auflage, sich einer Therapie gegen Spielsucht zu unterziehen. Bei der EURO fehlt der Hoffnungsträger. Auch Abwehrspieler Francesco Acerbi schien raus. Spalletti schickte den 36-Jährige von Inter Mailand im März nach Hause, weil er seinen Gegenspieler Juan Jesus rassistisch beleidigt haben soll. Ein Sportrichter sprach Acerbi frei, der Vorwurf lasse sich nicht beweisen. Er sei "missverstanden" worden, betonte der Verteidiger. Auch Spalletti begnadigte ihn, ebenso wie Nicolo Fagioli, der gerade erst eine siebenmonatige Sperre wegen eines Wettskandals abgesessen hat.
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Spanien: Die Aussichten
Die spanische Nationalmannschaft tritt bei der EM 2024 in Deutschland mit grossen Ambitionen an. Mit ihrer technisch versierten Spielweise und einer erneut talentierten Generation von Spielern strebt Spanien danach, sich wie zu Beginn des zweiten Jahrzehnts des Jahrhunderts an die Spitze des europäischen Fussballs zu setzen und den Titel zu gewinnen.
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Mit einem Kuss fing alles an. Als Luis Rubiales die frisch gekürte Weltmeisterin Jennifer Hermoso vor den Augen der Welt an sich zerrte und seine Lippen auf ihre drückte, versank der spanische Fussballverband (RFEF) im Chaos. Es folgten Empörung überall, Ermittlungen gegen Rubiales, ein unwürdiger Rücktritt, Gerichtsprozesse. Doch als wäre das nicht schon genug, müssen sich der Ex-Verbandsboss und weitere RFEF-Vertreter auch noch wegen Korruption verantworten - darunter auch der neue Chef Pedro Rocha. Die spanische Regierung hat den Verband unter Aufsicht gestellt. Deshalb sind Fifa und Uefa alarmiert, staatliche Einflussnahme ist schliesslich untersagt. Plötzlich wurde gar über einen EM-Ausschluss spekuliert. Klar ist nur: Der Verband kommt nicht zur Ruhe.
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Das Wunderkind
Manchmal, so erzählt es Lamine Yamal, liege er nachts im Bett und denke über alles nach. Über diesen kometenhaften Aufstieg etwa, die extremen Erwartungen, seine Rekorde und womöglich auch über all das, was noch kommen mag. Wie verrückt ist das alles, frage er sich dann - Stammspieler beim FC Barcelona, vielleicht das "Herzstück der Offensive" Spaniens, wie das Portal The Athletic schrieb. Dabei ist Lamine Yamal gerade einmal 16 Jahre alt. Mit 15 debütierte der Musterschüler aus La Masia, der Jugendakademie der Katalanen, für Barca. Er ist zugleich jüngster Spieler und Torschütze in Spaniens Länderspielhistorie, eine Weltkarriere scheint programmiert. Bei der EM könnte Lamine Yamal das Spiel der Spanier prägen, einen Tag vor dem Finale wird er immerhin schon 17.
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Der Rekord
Dennoch nehmen die Spanier einen weiteren Anlauf, um zum alleinigen EM-Rekordsieger aufzusteigen - und das ausgerechnet in Deutschland. Drei Titel gewann die Furia Roja bislang (1964, 2008, 2012) und damit genauso viele wie das DFB-Team. Nationaltrainer Luis de la Fuente setzt auf eine Mannschaft voller Rohdiamanten, ein junges Kollektiv, in dem unermessliches Potenzial schlummert, dem nach dem Rücktritt von Sergio Busquets aber die nötige Erfahrung und Cleverness fehlen könnte. Rodri von Manchester City wird diese Lücken füllen müssen. Dazu kommt Alejandro Grimaldo aus Leverkusen nach dem Meistertitel mit breiter Brust. Auch auf dem Leipziger Dani Olmo ruhen in der Offensive die Hoffnungen.
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Der Trainer
Luis de la Fuente ist seit 2022 der Trainer der spanischen Nationalmannschaft. Zuvor war er als Trainer der spanischen U21-Mannschaft tätig, mit der er 2019 die Europameisterschaft gewann. De la Fuente ist bekannt für seine taktische Flexibilität und seine Fähigkeit, junge Talente erfolgreich in die Mannschaft zu integrieren. (SID/do)