• 15:52 Uhr: Matthäus kritisiert Bierhoff scharf
  • 14:00 Uhr: Kroos tritt aus der Nationalmannschaft zurück
  • 09:45 Uhr: Magath kritisiert DFB: "Nur noch Daumen gedrückt und zugeschaut"
  • 07:22 Uhr: Kimmich: EM-Aus schwierig zu verarbeiten

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Matthäus kritisiert Bierhoff scharf

Lothar Matthäus hat nach dem EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft DFB-Direktor Oliver Bierhoff scharf kritisiert. "Oliver ist sehr clever. Er verkauft sich gut. Aber auch Bierhoff hätte hinterfragt werden müssen. Er ist dafür verantwortlich, dass Jogi Löw das Turnier bekommen hat, obwohl er die WM 2018 vergeigt hatte", sagte der Weltmeister von 1990 gegenüber der "Bild".

Seit dem historischen WM-Debakel in Russland seien viele negative Dinge passiert. "Ich denke an die Nations League, an bittere Niederlagen, an die schlechte Stimmung. Dafür ist Oliver Bierhoff genauso verantwortlich wie Jogi Löw. Aber er wurde nie hinterfragt, alles wurde auf der Mannschaft und Jogis Schultern abgeladen", sagte Matthäus.

Bierhoff hätte früher handeln müssen und "nach 2018 für ein früheres Ende der Ära Löw sorgen müssen. Damit das, was jetzt passiert ist, nicht hätte passieren können", betonte der 60-Jährige.

Die weiteren EM-News des Tages:

Schwesig würdigt Toni Kroos: "Bescherte uns historische Momente"

17:36 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat nach der Bekanntgabe des Rücktritts von Toni Kroos aus der Nationalmannschaft die Leistungen des 31-Jährigen aus Greifswald gewürdigt.

"Toni Kroos ist ein Landeskind, das der Nationalmannschaft und dem internationalen Fussball historische Momente beschert hat. Vielen Dank für die tolle Zeit und weiterhin alles Gute privat und fussballerisch mit Real Madrid!", schrieb Schwesig am Freitag bei Twitter. Ihre Mitteilung beschloss sie mit dem Emoji eines starken Arms.

Kroos, der 1990 in Greifswald geboren wurde und als Jugendlicher auch für den FC Hansa Rostock spielte, hatte nach 106 Länderspielen seinen Rückzug aus dem Nationalteam bekannt gegeben. Er habe sich auch schon vor der EM Gedanken gemacht und die Entscheidung bereits vor dem Turnier getroffen, teilte der Weltmeister von 2014 mit. Bei der Europameisterschaft war Deutschland im Achtelfinale gegen England ausgeschieden.

Spanien mit Wechseln in der Abwehr - Zakaria für Xhaka bei Schweiz

17:17 Uhr: Spaniens Nationalmannschaft bestreitet ihr Viertelfinale in wenigen Minuten (18.00 Uhr/LIVE bei uns im Ticker) gegen die Schweiz mit zwei Veränderungen in der Startelf. Trainer Luis Enrique bringt in der Abwehr Pau Torres und Jordi Alba für die halblinke und linke Seite. Der Rest der Mannschaft bleibt in der Partie in St. Petersburg im Vergleich zur Anfangsformation beim Achtelfinale gegen Vizeweltmeister Kroatien gleich.

Das Mittelfeld bilden Kapitän Sergio Busquets in der Zentrale, auf links spielt erneut der erst 18 Jahre alte Pédri, rechts soll Koke Akzente setzen. Den Angriff im 4-3-3-System, das Luis Enrique stets bevorzugt, bilden Mittelstürmer Alvaro Morata und Ferran Torres und Pablo Sarabia.

Die Schweizer müssen auf ihren Kapitän verzichten, der ehemalige Bundesliga-Profi Granit Xhaka fehlt gelbgesperrt. Für ihn rückt Gladbach-Profi Denis Zakaria in die Startformation. In Yann Sommer im Tor, Nico Elvedi in der Abwehr und Breel Embolo in der Offensive stehen drei weitere Spieler von Mönchengladbach in der Schweizer Startelf von Trainer Vladimir Petkovic.

Zentral diesmal in einer Dreierabwehrkette spielt Manuel Akanji von Borussia Dortmund, Torvorbereiter Steven Zuber von Eintracht Frankfurt soll aus dem Mittelfeld heraus für Gefahr sorgen. Die Schweizer hatten sich im Achtelfinale im Elfmeterschiessen gegen Weltmeister Frankreich durchgesetzt.

Dänen-Coach Hjulmand über Eriksen: "Immer noch das Herz des Teams"

16:48 Uhr: Dänemarks Coach Kasper Hjulmand hat vor dem EM-Viertelfinale gegen Tschechien noch einmal die Bedeutung von Christian Eriksen in der Heimat betont. "Wir werden mit Christian in unseren Gedanken spielen", sagte der Ex-Mainzer vor der Partie am Samstag (18:00 Uhr/ARD und Magenta TV) in Baku. "Er ist immer noch das Herz des Teams. Und mit diesem Herz und ohne Angst werden wir wieder voll da sein."

Im EM-Auftaktspiel der Dänen war Anführer Eriksen zusammengebrochen und hatte wiederbelebt werden müssen. Die dramatischen Szenen in Kopenhagen waren der Beginn eines emotionalen Auf und Abs für die Dänen, das in der Qualifikation für das erste EM-Viertelfinale 2004 vorläufig gipfelte.

Hjulmand erklärte, dass dieser Erfolg ebenso nicht ohne die symbiotische Beziehung zu den eigenen Fans denkbar wäre. "Wir machen das nicht für mich oder für uns selber, wir tun dies für Dänemark", sagte der 49-Jährige mit Pathos über den nächsten EM-Auftritt.

"Wir haben zwei Träume: Einmal, zu gewinnen, aber auch den Menschen Freude zu machen und Dänemark zu inspirieren. Wir fühlen die Energie von überall aus dem Land, von den Jungen und den Alten, wir machen dies alles zusammen. Wir sind dankbar für die Unterstützung."

Gegen Tschechien könnte auch Yussuf Poulsen von RB Leipzig, der zuletzt im Achtelfinale beim 4:0 gegen Wales angeschlagen gefehlt hatte, zurückkehren. "Jeder ist bereit, jeder nimmt voll im Training teil", sagte Hjulmand. Über einen Einsatz von Poulsen soll aber erst am Spieltag entschieden werden.

Hertha-Star fit für EM-Viertelfinale gegen Dänemark

14:52 Uhr: Tschechiens Kapitän Vladimir Darida ist fit für das EM-Viertelfinale gegen Dänemark am Samstag (18:00 Uhr/ARD und Magenta TV) in Baku. "Ich bin zu 100 Prozent bereit für das Spiel", versicherte der Mittelfeldspieler von Bundesligist Hertha BSC am Freitag.

Darida absolvierte am Donnerstag das komplette Training mit dem Team. Wegen einer nicht näher beschriebenen Verletzung hatte der 30-Jährige im Achtelfinale gegen die Niederlande (2:0) gefehlt. "Ich bin bereit, von Beginn an zu spielen", betonte Darida.

Nationaltrainer Jaroslav Silhavy verwies darauf, dass der körperliche Zustand bei seiner Aufstellung massgeblich sei. "Ich glaube, dass wir uns richtig entscheiden", sagte Silhavy, der gegen die Niederlande mit drei Änderungen in der Anfangsformation erfolgreich gewesen war. Aufstellungsüberlegungen seien jedoch "immer kompliziert".

Silhavy lobte den Teamgeist der Dänen, die von den Tschechen 2004 im EM-Viertelfinale von Porto mit 3:0 bezwungen worden waren. Silhavy war damals Co-Trainer von Karel Brückner. "Ich glaube daran, dass wir es schaffen können, ihre Fehler auszunutzen", befand er.

Kroos tritt aus der Nationalmannschaft zurück

14:00 Uhr: Der frühere Weltmeister Toni Kroos beendet seine Karriere in der Nationalmannschaft. Diese Entscheidung verkündete der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid am Freitag in seinem Podcast "Einfach mal Luppen".

Mehr dazu lesen Sie hier: Nach Kroos' Rücktritt aus der Nationalmannschaft: Wer ist der nächste?

ZDF-Fernsehrat verurteilt Beleidigungen gegen EM-Kommentatorinnen

12:46 Uhr: Der ZDF-Fernsehrat hat verbale Angriffe gegen Fussballkommentatorinnen verurteilt. "Der Fernsehrat steht ausdrücklich hinter den angegriffenen Protagonistinnen sowie den Redaktionen und verurteilt jegliche Form von Beleidigungen, Pöbeleien oder gar Hassbotschaften", sagte Fernsehratsmitglied Katrin Kroemer am Freitag. Vor allem bei der EM gebe es gegen Reporterinnen und Moderatorinnen massive Beleidigungen.

Die ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann war während ihrer Spiele immer wieder heftig beleidigt worden. Das hatte das ZDF-"Sportstudio" veranlasst, in den sozialen Netzwerken Beleidigungen gegen Neumann zu veröffentlichen und sich hinter sie zu stellen.

Der ZDF-Fernsehrat war am Freitag zusammengekommen, um einen Nachfolger für den scheidenden Intendanten Thomas Bellut zu wählen. Das Gremium agiert unabhängig und setzt sich aus Mitgliedern von Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Politik oder Sport zusammen.

Englands Grealish schwärmt von Harry Kane: "Er ist unglaublich"

12:16 Uhr: Englands Nationalspieler Jack Grealish ist in Bezug auf Kapitän Harry Kane ins Schwärmen geraten. "Harry ist der beste Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Er ist unglaublich. Er ist auf und neben dem Platz ein unglaublicher Profi", sagte der Offensivspieler mehreren englischen Tageszeitungen am Freitag.

"Es gab einige Spieler in der Vergangenheit, die nur Tore, Tore, Tore geschossen haben", sagte der 25 Jahre alte Profi von Aston Villa. "Aber er ist nicht nur ein Torjäger. Er ist unglaublich."

Kane hatte beim 2:0-Sieg gegen Deutschland im Achtelfinale auf Vorlage von Grealish sein erstes Tor bei dieser Europameisterschaft erzielt. Im Viertelfinale treffen die Three Lions am Samstag (21:00 Uhr/LIVE bei uns im Ticker) nun in Rom auf die Ukraine. "Ich freue mich sehr für ihn, dass er sein erstes Tor gemacht hat und hoffe für uns alle, dass noch viele weitere folgen werden", sagte Grealish.

Hitzfeld lobt Nachfolger Petkovic: "Er hat sich durchgesetzt"

11:38 Uhr: Der frühere Schweizer Nationaltrainer und Bundesliga-Coach des FC Bayern und von Borussia Dortmund, Ottmar Hitzfeld, traut den Eidgenossen bei der EM auch gegen Spanien eine Überraschung zu. "Wenn man Frankreich eliminiert, kann man auch gegen Spanien weiterkommen. Ich halte das für möglich", wird der 72-Jährige von der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" am Freitag zitiert. "Spanien ist nicht mehr das Spanien, das es in den Jahren ihrer grossen spielerischen Dominanz zwischen 2008 und 2012 war."

Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique sei "aktuell ein Team auf der Suche, personell im Umbruch. Das haben die bisherigen Ergebnisse gezeigt." Die Spanier sind im Viertelfinale an diesem Freitag in St. Petersburg (18:00 Uhr/ZDF und MagentaTV) favorisiert, zumal die Schweiz auf ihren gesperrten Kapitän Granit Xhaka verzichten muss.

Für die Nati ist es das erste Viertelfinale bei einer Welt- oder Europameisterschaft seit 1954. Hitzfeld lobte seinen Nachfolger als Nationalcoach Vladimir Petkovic: "Er hat das Team weiterentwickelt und grossen Anteil am Erfolg.

Auch wenn mal ein Sturm nach schlechten Ergebnissen kam, hat er die Ruhe bewahrt und das auch ausgestrahlt. Er hat sich durchgesetzt."

Magath kritisiert DFB: "Nur noch Daumen gedrückt und zugeschaut"

09:45 Uhr: Der frühere Europameister Felix Magath sieht eine Handlungsschwäche beim DFB als Grund für das frühe EM-Aus der Nationalmannschaft. "Der ganze DFB hat nur noch die Daumen gedrückt und zugeschaut", sagte der 67-Jährige der Zeitung "Die Welt" am Freitag.

Nach dem Scheitern als Titelverteidiger in der WM-Vorrunde 2018 hätte der Deutsche Fussball-Bund sich nach Magaths Ansicht von Bundestrainer Joachim Löw trennen müssen. "Das wäre für alle, auch für Joachim Löw, das richtige gewesen", sagte der frühere Nationalspieler.

Stattdessen habe sich die DFB-Spitze zu lange auf dem WM-Titel von 2014 ausgeruht. "Seit 2014 ist rund um die Nationalelf fast nichts Erfreuliches mehr passiert ist. Seitdem ging es stetig und ständig abwärts", urteilte Magath.

In den vergangenen Jahren habe es keine positive Entwicklung bei der DFB-Auswahl mehr gegeben. "Weil die DFB-Verantwortlichen in der Vergangenheit leben, hat und konnte sich auch nichts mehr weiterentwickeln", erklärte Magath.

Hoffnung verbindet der einstige Profi des Hamburger SV mit Löws Amtsnachfolger Hansi Flick, der zuletzt den FC Bayern mit teils begeisterndem Fussball zu einer Titelserie geführt hatte. "Ich bin sicher, dass Hansi Flick neuen Schwung in den Laden bringt", sagte Magath.

Gosens: "So eine Atmosphäre hatte ich noch nie"

07:38 Uhr: Robin Gosens hat in der deutschen Kabine nach dem EM-Aus das grosse Schweigen erlebt. "Auf jeden Fall war es mucksmäuschenstill. So eine Atmosphäre hatte ich in der Form auch noch nie", beschrieb der 26 Jahre alte Aussenverteidiger in einem Sport1-Podcast die Stimmung nach dem 0:2 gegen England im Achtelfinale der Europameisterschaft.

"Keiner hat einen Ton gesagt, jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt und hat sich wahrscheinlich die Frage gestellt, wie wir jetzt hier gerade ausscheiden können", fügte der Profi von Atalanta Bergamo hinzu.

Das frühe Scheitern der deutschen Nationalmannschaft tue ihm "immer noch saumässig weh. Das wird auch noch ein paar Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, weil es unglaublich und unfassbar bitter ist", erklärte Gosens.

Dennoch nimmt der neue Publikumsliebling, der vor allem beim 4:2 gegen Portugal in der Vorrunde begeistert hatte, auch gute Erinnerungen mit in den Urlaub. "Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Davon werde ich meinen Kindern und Enkelkindern erzählen", sagte Gosens über die Partie gegen Cristiano Ronaldo und Co. in München. Für ihn sei mit den Einsätzen bei der EM "ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen".

Kimmich: EM-Aus schwierig zu verarbeiten

07:22 Uhr: Joshua Kimmich hat seinem Frust über das Aus bei der EM Luft gemacht. "Die Enttäuschung sitzt tief und es ist wirklich schwierig für mich das Ganze zu verarbeiten", schrieb der 26-Jährige bei Instagram.

Der Bayern-Profi versicherte, er habe "zu jeder Zeit 100 Prozent daran geglaubt, dass wir das Turnier gewinnen können". Mit der DFB-Auswahl war Kimmich bereits im Achtelfinale der Europameisterschaft an England gescheitert. Darüber sei er "sehr traurig", versicherte der deutsche Mittelfeldspieler.

"Es war eine grosse Chance, die wir leider nicht nutzen konnten und dennoch bin ich sicher, dass wir zurückkommen werden", fügte Kimmich hinzu. Sehr gefreut habe er sich über die Rückkehr tausender Fans in die Stadien.

"Es war ein überwältigendes Gefühl endlich wieder vor euch spielen zu dürfen", schrieb Kimmich. Zudem bedankte er sich beim scheidenden Bundestrainer Joachim Löw, dessen Amtszeit nach 15 Jahren endete.

"Die Ära, die er geprägt hat, bleibt unvergessen", befand Kimmich. Er sei dankbar für Löws Vertrauen.

Auch Ersatztorwart Kevin Trapp bekannte, es sei "immer noch schwer zu realisieren, dass das Turnier für uns schon vorbei ist". Der 30 Jahre alte Schlussmann von Eintracht Frankfurt beteuerte in den sozialen Netzwerken: "Wir werden aber zurückkommen."

Traurig verabschiedete sich auch Jungstar Jamal Musiala in den Urlaub. Aber der 18-Jährige vom FC Bayern betonte auch: "Mein erstes Turnier war eine spannende Reise für mich mit vielen Höhen und Tiefen. Ich konnte sehr viele wertvolle Erfahrungen sammeln, die mich weiterbringen werden."

Beckenbauer nach Deutschland-Aus jetzt Italien-Fan

06:25 Uhr: Nach dem Aus der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft drückt Franz Beckenbauer nun Italien die Daumen. "Ich sympathisiere mein Leben lang mit Italien. Ich hätte fast selbst dort gespielt", sagte der Kaiser der "Bild"-Zeitung.

"1966 wollte mich Inter Mailand holen, ein Jahr später AC Mailand. Das ging aber nicht, weil zu jener Zeit die italienische Liga eine Ausländersperre verhängt hatte. Also bin ich beim FC Bayern geblieben."

Der 75 Jahre alte Beckenbauer, der 1974 als Kapitän und 1990 als Teamchef die DFB-Auswahl zum WM-Triumph führte, ist "natürlich" enttäuscht über das Achtelfinal-Aus Deutschlands gegen England. "Die deutsche Mannschaft hat leider einen zu geringen Aufwand betrieben, um die Engländer zu schlagen. Sehr schade!", sagte er.

Tschechiens Straka: "Vielleicht geht die Reise ja noch weiter?"

04:03 Uhr: Der frühere Bundesliga-Profi Frantisek Straka erkennt eine Parallele zwischen dem tschechischen Sensationsteam von 1996 und der aktuellen EM-Mannschaft. "Vergleiche mit der tschechischen Mannschaft von 1996 halte ich nicht für sinnvoll. Das Team war absolut aussergewöhnlich. Aber eine Sache ist tatsächlich ähnlich: der Mannschaftsgeist", sagte der ehemalige Nationalspieler Straka (63) der Deutschen Presse-Agentur vor dem Viertelfinale gegen Dänemark am Samstag (18:00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Baku.

"Damals wie heute haben die Spieler ein gemeinsames Ziel und setzen sich leidenschaftlich dafür ein, es zu erreichen. Einige spielten vor wenigen Jahren noch in der 3. Liga. Heute sind sie Stützen der Nationalmannschaft."

1996 unterlagen Karel Poborsky & Co. erst im Finale Deutschland um den Doppeltorschützen Oliver Bierhoff. Bei dieser Endrunde überraschten die Tschechen um Torjäger Patrik Schick im Achtelfinale gegen die Niederlande (2:0).

"Die tschechische Mannschaft hat bei diesem Turnier gezeigt, dass viel Qualität in ihr steckt. Und wenn ich die anderen übrig gebliebenen Teams sehe, muss der Weg noch nicht zu Ende sein", meinte Straka, der drei Jahre für Borussia Mönchengladbach auflief.

"Entscheidend wird jetzt sein, ruhig zu bleiben und sein Spiel beizubehalten. Und man sollte Respekt vor Dänemark haben, ein auf den ersten Blick unauffälliges, aber enorm starkes Team. Der traumatische Vorfall mit Eriksen hat die Mannschaft zusammengeschweisst", sagte er mit Blick auf den Zusammenbruch von Christian Eriksen im EM-Auftaktspiel von Dänemark gegen Finnland.

"Schon jetzt ist das Turnier für den tschechischen Fussball ein Erfolg. Und wer weiss - vielleicht geht die Reise ja noch weiter? Sogar bis ins Finale?"

UEFA stoppt Ticketverkauf für Fans aus Grossbritannien für Rom-Spiel

00:04 Uhr: Der Ticketverkauf für Fans aus Grossbritannien für das EM-Viertelfinale in Rom ist gestoppt worden. "Die italienische Behörden haben die UEFA dringend um die Ergreifung von Massnahmen gebeten, um zu verhindern, dass britische Bürger die bei der Einreise nach Italien vorgeschriebenen Quarantäne-Massnahmen umgehen", erklärte die Europäische Fussball-Union am Donnerstagabend.

Am Samstag (21:00 Uhr; LIVE bei uns im Ticker) spielen die Ukraine und England um den Einzug ins Halbfinale.

Reisende aus Grossbritannien müssen derzeit fünf Tage in Quarantäne, wenn sie nach Italien kommen wollen. Dort besteht die Sorge vor mehr Ansteckungen wegen grassierenden Delta-Variante des Coronavirus. England war am Dienstag durch ein 2:0 im Achtelfinale gegen Deutschland ins Viertelfinale des Turniers eingezogen.

"In Anbetracht der Zeiten ist es unmöglich, jetzt nach Italien zu kommen, um das Spiel am Samstag zu sehen und gleichzeitig die Quarantäne einzuhalten", hatte der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, Pierpaolo Sileri, im Interview der Zeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag gesagt.

"Insbesondere sollen die seit dem 28. Juni an britische Bürger verkauften Tickets annulliert werden. Ausserdem sollen Verkauf und Transfer dieser Eintrittskarten mit Wirkung von heute Donnerstagabend 21:00 Uhr gestoppt werden", teilte die UEFA nun mit.

Bereits an Briten verkaufte Tickets könnten an Personen mit Wohnsitz in Italien weitergegeben oder zurückgegeben werden. Zuvor waren in Italien bereits Forderungen nach schärferen Kontrollen laut geworden.

In Grossbritannien riet die britische Staatssekretärin Anne-Marie Trevelyan ihren Landsleuten, nicht nach Rom zu reisen. "Die Bitte ist wirklich, das Spiel von Zuhause aus anzuschauen und das Team so laut wie möglich anzufeuern", sagte die Politikerin dem TV-Sender "Sky".

Das EM-Tagebuch vom 1. Juli zum Nachlesen finden Sie hier

Mehr zur EM 2021:

Mit Material der dpa, afp und sid
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