Fortuna Düsseldorf geht als klarer Aussenseiter in das DFB-Pokalhalbfinale bei Bayer 04 Leverkusen. Für Hoffnung bei den Düsseldorf-Anhängern sorgt allerdings Stürmer Christos Tzolis. Dieser soll unbedingt im Verein gehalten werden, zur Not mit unkonventionellen Methoden.
Bei jedem Tor von Christos Tzolis zählen die Fans von Fortuna Düsseldorf ihr Geld. Um ihren Liebling über die Saison hinaus am Rhein zu halten, haben die Anhänger des Fussball-Zweitligisten eine aussergewöhnliche Aktion gestartet. Auf einer Online-Spendenplattform sammeln sie Geld für die festgeschriebene Ablösesumme, über 20.000 Euro sind beim Crowdfunding schon zusammengekommen. Und falls Tzolis die Fortuna am Mittwoch ins Pokalfinale nach Berlin schiessen sollte, dürfte die Summe in die Höhe schnellen.
Der Tabellendritte der zweiten Liga geht allerdings als krasser Aussenseiter ins Spiel beim ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen (20.45 Uhr/ZDF und Sky und bei uns im Liveticker). Die Hoffnung auf die Sensation trägt einen Namen: Christos Tzolis.
Tzoris führt Torjägerliste der 2. Liga an
Der Grieche erzielte in 28 Pflichtspielen in dieser Saison bereits 19 Tore und bereitete acht weitere vor. Das gibt Selbstvertrauen. "Am Mittwoch haben wir mit dem Halbfinale in Leverkusen ein grosses Spiel vor der Brust, auf das sich jeder freut. Wir wollen den Tag geniessen, unseren Fussball spielen und uns nicht vor Leverkusen verstecken", sagte Tzolis nach seinem Doppelpack am Samstag in Kaiserslautern. Mit 17 Treffern führt er die Torjägerliste in Liga zwei gemeinsam mit dem Berliner Haris Tabakovic an.
Die Leistungen des 22-Jährigen haben Begehrlichkeiten geweckt. Bis zum Sommer hat die Fortuna den griechischen Nationalspieler von Norwich City ausgeliehen. Im Aufstiegsfall beträgt die Kaufoption fünf Millionen Euro, bei einem Ligaverbleib 3,5. Beide Summen sind für die Fortuna kaum zu stemmen, auch wenn der Höhenflug im Pokal schon über 3,5 Millionen in die knappe Kasse gespült hat.
Düsseldorf mit glorreicher Pokal-Vergangenheit
Weiteres Geld soll durch den Einzug ins Endspiel am 25. Mai im Olympiastadion hinzukommen. Hoffnung vor der schier unlösbaren Aufgabe in Leverkusen macht ein Blick in die Vergangenheit: Die Fortuna hat zwischen 1978 und 1981 18 Pokalspiele nacheinander gewonnen, eine bis heute unerreichte Siegesserie im deutschen Fussball. 1979 und 1980 stemmten die Düsseldorfer den Pokal in die Höhe.
Damals wie heute war Klaus Allofs dabei. In den 18 Spielen erzielte Allofs 13 Tore, jetzt will er als Sportvorstand mit der Fortuna zurück in die Bundesliga. Die Tore von Tzolis sollen es nicht nur im ersten Pokal-Halbfinale seit 1996 richten.
Mit Spendenaktionen für Spieler hat der Verein übrigens Erfahrung: Beim Transfer von Anthony Baffoe (Fortuna Köln) 1989 steuerten die Toten Hosen einen Teil der rund 200.000 Mark hohen Ablösesumme bei. Während ihrer Tournee hatten die Punkrocker unter dem Motto "Ein Bein für Toni Baffoe" eine (Fortuna-)Mark auf den Eintrittspreis aufgeschlagen. (sid/ska)
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