England war mit Titelhoffnungen ins Turnier gestartet. Nach zwei mauen Auftritte ist davon nicht mehr viel übrig und in der Heimat zerlegen die Experten die "Three Lions". Das will Kapitän Harry Kane so nicht stehen lassen und kontert vor allem die Aussagen von Gary Lineker.
Englands Kapitän
Bei der Pressekonferenz am Sonntag im Teamquartier in Blankenhain räumte der Torjäger von Bayern München allerdings erhebliches Steigerungspotenzial ein: "Ich glaube, wir haben den Druck und die Intensität nicht richtig hinbekommen. Es liegt jetzt an uns, eine Lösung zu finden." Bei Turnieren, vor allem am Anfang, sei es "ein bisschen wie bei einem Boxer in den ersten beiden Runden, um zu sehen, wo jeder steht, um zu sehen, wie man sich fühlt", sagte der 30-Jährige. Es sei daher nicht ratsam, "alles umzuwerfen", vielmehr müsse man "Details verfeinern".
Mit vier Punkten führt England vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Slowenien in Köln am Dienstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) die Tabelle in Gruppe C an. Diesen Rang wolle man verteidigen: "Ich denke nicht, dass es nur darum geht, irgendjemandem aus dem Weg zu gehen. Natürlich hat Deutschland einen fantastischen Start in das Turnier hingelegt, aber ich denke, es geht mehr um den Schwung, den wir dadurch in der K.o.-Runde bekommen werden."
Kane kontert Lineker-Kritik
Zur Kritik des früheren Starstürmers Gary Lineker, der die Leistung des Teams gegen Dänemark in einem Podcast als "beschissen" bezeichnet hatte, sagte Kane, Experten müssten "ihre Meinung sagen, aber sie haben auch die Verantwortung, ein ehemaliger Nationalspieler zu sein, zu dem viele Spieler aufschauen, die Leute hören ihnen zu". Er selbst würde "nie einen Ex-Spieler respektlos behandeln". Tatsache sei, "dass wir als Nation seit sehr, sehr langer Zeit nichts mehr gewonnen haben. Viele dieser Spieler waren auch dabei, und sie wissen, wie schwierig das ist."
England wartet seit dem WM-Triumph 1966 auf einen Titel, bei der EM 2021 verloren die Three Lions das Endspiel gegen Italien dramatisch im Elfmeterschiessen. Lineker selbst stand bei den enttäuschenden Europameisterschaften 1988 und 1992 im Kader der Engländer. 1988 verloren die "Three Lions" alle drei Gruppenspiele, Lineker spielte, obwohl er, wie sich später herausstellte, an Hepatitis erkrankt war. Auch 1992 schieden die Engländer in der Gruppenphase aus. (sid/ska)
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