Lamine Yamal ist der mit Abstand jüngste EM-Torschütze

Gegen Gastgeber England erzielte Patrick Kluivert im dritten Gruppenspiel der Niederlande wohl einen der wichtigsten 1:4-Anschlusstreffer der Fussballgeschichte. Nur dadurch schaffte es die Elftal mit der besseren Tordifferenz gegenüber Schottland noch ins Viertelfinale gegen Frankreich. Es blieb Kluiverts einziges Tor bei dieser EM, anders als vier Jahre später, als er beim Heimturnier 2000 Torschützenkönig wurde.

Vor enttäuschenden Engländern und sehr enttäuschenden Deutschen qualifizierte sich Rumänien 2000 überraschend für das Viertelfinale. Dafür sorgte auch der junge Verteidiger Cristian Chivu. Während sich Deutschland zeitgleich gegen Portugals B-Elf blamierte, sorgte Chivu für den Führungstreffer seiner Nationalmannschaft gegen England. Am Ende gewannen die Rumänen mit 3:2.

Im Halbfinale gegen den späteren Europameister Spanien erzielte Ferenc Bene (2.v.l. im gestreiften Trikot) den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1. Die ungarische Nationalmannschaft wurde am Ende immerhin Dritter - bis heute der grösste Erfolg der Nationalmannschaft bei einem EM-Turnier.

Bei der Heim-EM in Portugal war Cristiano Ronaldo der aufstrebende Star der Portugiesen. Bei der Auftaktniederlage gegen den späteren Europameister Griechenland sorgte Ronaldo mit dem Anschlusstreffer in der Nachspielzeit wenigstens noch für ein bisschen Hoffnung bei den Fans. Bis zum Europameistertitel sollte es für ihn und Portugal aber noch zwölf Jahre dauern.

Die Türkei trat 2024 mit einer sehr jungen Mannschaft auf - neben Kenan Yildiz gehörten mit Real Madrids Arda Güler zwei U20-Profis zum Stammpersonal. Die Erwartungen sind gross: Nachdem Güler den Ball im Gruppenspiel gegen Georgien zum 2:1 fein ins Tor schlenzte, wurde er bereits als "türkischer Messi" geadelt.

Wie in diesem Bild Enzo Scifo (r.) rannten Dragan Stojkovic (l.) und Jugoslawien bei der EM 1984 die meisten Gegner davon. Nach drei Niederlagen war bereits in der Vorrunde Schluss. Stojkovic durfte im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich immerhin einen Elfmeter zum 2:3-Anschlusstreffer verwandeln - und wurde somit für lange Zeit der jüngste EM-Torschütze aller Zeiten. Bei der EM 2024 war er Trainer der serbischen Nationalmannschaft

So jung und schon Europameister: Im Viertelfinale gegen Polen sorgte Renato Sanches (r.) mit seinem Treffer für den wichtigen 1:1-Ausgleich für Portugal, die sich am Ende im Elfmeterschiessen durchsetzten. Portugal holte sich am Ende den Titel, die Karriere von Sanches geriet beim FC Bayern ein wenig ins Stocken.

Wayne Rooney galt bei der EM 2004 als eines der vielversprechendsten Talente des Turniers. Und er wurde seinem Ruf sofort gerecht: Gegen die Schweiz erzielte er gleich im ersten Gruppenspiel zwei Tore und wurde so (vorerst) zum jüngsten EM-Torschützen aller Zeiten. Nach zwei weiteren Toren gegen Kroatien stoppte ihn im Viertelfinale gegen Portugal dann ein Mittelfussbruch - die erste grosse Verletzung seiner Karriere.

Dafür, dass Rooneys Rekord nicht lange hielt, sorgte ein weiterer hochgeschätzter Jungstar in den Reihen der Schweizer. Johan Vonlanthen gelang nur vier Tage nach Rooneys Treffer der 1:1-Ausgleich im Spiel gegen Frankreich. Anders als Rooney und Ronaldo gelang ihm die ganz grosse Karriere im Anschluss nicht, das EM-Turnier vier Jahre später im eigenen Land war bereits sein letztes für die Schweiz.

Mit seinem Ausgleichstreffer gegen Frankreich hat sich Lamine Yamal kurz vor seinem 17. Geburtstag an die Spitze der jüngsten Torschützen aller Zeiten gesetzt. Yamal ist zugleich auch der jüngste Spieler, der bei einem EM-Spiel überhaupt aufgelaufen ist.