- Nach einem Patzer von Torhüter Dahmen sieht es für die deutsche U21 lange nach einer Niederlage im Nachbarschafts-Duell gegen die Niederlande aus.
- Doch das Team zeigt Moral - und belohnt sich. Vor dem Gruppen-Showdown gegen Rumänien ist das Viertelfinale ganz nah.
Lukas Nmecha herzte Keeper Finn Dahmen als Erster. Der Torjäger rettete der deutschen U21-Nationalmannschaft mit seinem späten Treffer das 1:1 (0:0) im umkämpften Klassiker gegen die Niederlande - und machte damit den Patzer von Dahmen wieder gut. Dank des Remis besitzen Deutschlands U21-Fussballer weiter gute Chancen auf das Erreichen des EM-Viertelfinals. Im abschliessenden Gruppenspiel gegen Rumänien am Dienstag reicht der Auswahl von Trainer Stefan Kuntz ein Unentschieden zum Weiterkommen. "Ich war am richtigen Platz. Es war ein sehr wichtiger Punkt, den wir geholt haben", sagte Torschütze Nmecha glücklich.
Gegen die starke niederländische Offensive um RB Leipzigs Justin Kluivert verdiente sich die DFB-Auswahl den Punkt mit einer kämpferischen Leistung. "Es war ein sehr emotionales Spiel, ein Messen auf hohem Niveau", sagte Kuntz, der "extrem stolz" auf seine Mannschaft war. "Es ist echt fantastisch. Ich freue mich wie Bolle über den Ausgleich."
Mit vier Zählern führt die DFB-Auswahl die Gruppe nun vor Rumänien (ebenfalls vier Punkte) und den Niederlanden (zwei) an. Torhüter Dahmen patzte ausgerechnet an seinem 23. Geburtstag und trat am Ball vorbei, Kluivert traf (48. Minute). U21-Toptorjäger Nmecha schaffte spät aber noch den Ausgleich (84.). Vor allem nach dem Seitenwechsel war das spielfreudige Jong Oranje die bessere Mannschaft, die deutsche Elf hielt jedoch kämpferisch dagegen und belohnte sich.
Nachbarschafts-Duell mit besonderer Brisanz
Das hitzige Nachbarschafts-Duell hatte besondere Brisanz, weil sich Deutschlands
Die Anfangsphase der Partie war noch mehr vom gegenseitigen Respekt als von der grossen Rivalität geprägt. Die Niederlande hatten in den ausgeglichenen ersten Minuten mehr Ballbesitz, gefährlich wurde jedoch keins der beiden Teams. "Dass das ein Derby, ein tolles Länderspiel von den Namen her ist, das ist schon allen bekannt", sagte Kuntz vor den Anpfiff zur Motivation seiner Spieler.
Kuntz hatte seine Mannschaft mit zwei Neuen auch taktisch umgestellt mit einer ungewohnten Dreierkette in der Defensive. Die DFB-Abwehr stand zunächst sicher. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Niederländer, die nach dem 1:1 gegen Rumänien mehr unter Druck standen, das Kommando. Auch die verletzungsbedingte Auswechslung von Talent Noa Lang (22.) brachte das Offensivspiel nicht aus dem Tritt.
Patzer von Torhüter Dahmen
Offensiv war die Kuntz-Elf um einen geordneten Aufbau bemüht, der letzte Pass kam jedoch zu oft nicht an. Ein Kopfball von Amos Pieper nach einer Ecke war noch die beste deutsche Chance der erste Halbzeit (32.). Gegen die physisch starke niederländische Innenverteidigung um Youngster Sven Botman tat sich der deutsche Angriff schwer.
In der zweiten Halbzeit erwischte die DFB-Auswahl mit dem Patzer von Dahmen, der nach einem Rückpass am Ball vorbei trat, dann einen ganz schlechten Start. Der Keeper vom FSV Mainz 05 hatte vor dem Turnier etwas überraschend das Vertrauen von Kuntz bekommen. In der Folge waren die deutschen Nachwuchs-Fussballer um den Ausgleich bemüht. Kurz vor Schluss belohnte dann Nmecha das Team für die Aufholjagd. (dpa/fra) © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.