- Der Auftakt der deutschen Mannschaft bei der EM 2021 gegen Frankreich ist misslungen.
- Die Aufstellung mit Joshua Kimmich auf der rechten Seite hat nicht so funktioniert, wie sich Löw das vorgestellt hat und kann so nicht bleiben, meint unser Kolumnist Olaf Thon.
- Was jetzt wichtig ist: An der Rolle von Mats Hummels darf nach seinem Eigentor nicht gerüttelt werden!
Der Start der deutschen Mannschaft ging wie befürchtet daneben. Damit konnte man allerdings rechnen. Die Franzosen waren einfach besser.
Man hat gesehen, dass die Aufstellung mit
Die Niederlage gegen Frankreich ist kein Weltuntergang, aber wie befürchtet, waren die Franzosen einfach brutal stark. Wir hatten viel Glück bei den Kontern, die Unterschiede in der Schnelligkeit, die wir da heute gesehen haben, waren zum Teil schon frappierend.
Löw muss Hummels jetzt den Rücken stärken
Woran jetzt jedoch nicht gerüttelt werden darf, ist die Rolle von
Hummels braucht jetzt in jedem Fall, dass der Bundestrainer ganz klar zu ihm steht. Daran führt kein Weg vorbei. Dasselbe gilt übrigens für
Die beste Chance zum Ausgleich hatte Serge Gnabry, doch selbst wenn er getroffen hätte, bin ich davon überzeugt, dass Frankreich dann noch eins nachgelegt hätte. Ich hatte das Gefühl, wenn die Franzosen nochmal anziehen müssten, dann wären sie dazu absolut in der Lage.
Rüdigers Aktion war eine "Kontaktaufnahme"
Dass Antonio Rüdiger versucht hat, Paul Pogba "anzuknabbern", fand ich übrigens nicht schlimm. Das war eine Kontaktaufnahme, er hat nur mal geschnuppert. Ich weiss zwar nicht, was er da wollte, ob er an Mike Tyson [der einst Evander Holyfield ein Stück des Ohres abbiss; Anm.d.Red.] gedacht hat, aber im Fussball ist man manchmal in einer anderen Welt. Und dann macht man Dinge, die man im normalen Leben nicht machen würde.
Insgesamt waren die Deutschen vielleicht auch davon überrascht, wie sehr gerade auch die Künstler Pogba und Griezmann gefightet haben. Das ist Frankreich 2021. Die Kameradschaft in diesem Team ist offenbar doch viel besser, als das lange Zeit den Anschein hatte. Die Querelen von Mbappé und Benzema scheinen heisser gekocht worden zu sein, als sie tatsächlich waren. Und das schweisst dieses Team nun zusammen.
Für Deutschland ist trotzdem noch nicht alles verloren. Nachdem Frankreich in der ersten Halbzeit in Führung gegangen war, haben wir richtig gut gespielt.
Es fehlt ein Mittelstürmer
Für das nächste Spiel müssen wir mitnehmen, dass Kimmich in die Zentrale muss, Can auf die rechte Seite und dass wir weiter mit Hummels und Müller spielen.
Allerdings zeigt sich mal wieder, wenn die Brechstange nötig wäre, dann fehlt uns ein Kopfballspieler im Zentrum, ein wahrer Mittelstürmer. Den backen wir uns jetzt allerdings nicht mehr.
Dennoch glaube ich, dass die nächsten Spiele für uns einfacher werden, weil die Gegner ein bisschen schlechter werden.
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