• Toni Kroos hat seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt.
  • Er verkündet seine Entscheidung drei Tage nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM gegen England.
  • Kroos bestritt seit 2010 106 A-Länderspiele für Deutschland - drei mehr als Franz Beckenbauer.

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Der frühere Weltmeister Toni Kroos beendet seine Karriere in der Nationalmannschaft. Diese Entscheidung verkündete der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid am Freitag in seinem Podcast "Einfach mal Luppen".

Es sei "immer so, dass nach Turnieren logischerweise gewisse Resümees gezogen werden", sagte Kroos. Er habe sich auch schon vor der EM Gedanken gemacht und die Entscheidung bereits vor dem Turnier getroffen.

Toni Kroos beschäftigten schon nach der WM 2018 Rücktrittsgedanken

"Es ist nicht so, dass ich nach dem Turnier aufgewacht bin und gesagt habe: "Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken", sagte Kroos und berichtete im Gespräch mit seinem Bruder Felix davon, dass er schon 2018 darüber nachgedacht habe, seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Dies habe "absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun gehabt", er habe "rational nachgedacht", begründete Kroos.

Der jetzige Entschluss sei "eine Entscheidung für die Familie und für mich, weil es mir auch gut tut, dass ich mehr bei der Familie bin", betonte Kroos. Er sei "sehr gerne Nationalspieler" gewesen, "aber das auch immer mit dem grossen Laster gepaart, nicht bei der Familie zu sein. Ich will auch als Ehemann und Papa da sein und gebraucht werden."

Real-Star möchte mehr Zeit für die Familie haben

Kroos bezeichnete seine Entscheidung zudem als "unwiderruflich" und thematisierte auch den physischen und psychischen Verschleiss, den er spüre: "Ich bin jetzt mittlerweile auch 14 Jahre im Profifussball und ich habe mit der Ausnahme Leverkusen sieben Jahre in München gespielt und bin jetzt seit sieben Jahren in Madrid. Da merkt man den Aufwand und den körperlichen Verschleiss irgendwann leicht. Und bevor ich ihn noch mehr merke, will ich sichergehen, in den nächsten Jahren auf Top-Niveau spielen zu können."

Als "sehr, sehr bitter" hatte Kroos das Aus des Nationalteams im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen England bezeichnet. Unmittelbar danach war auch über die Zukunft des Routiniers diskutiert worden.

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DFB-Rücktritt: Kroos hat schon mit Neu-Bundestrainer Hansi Flick gesprochen

Den neuen Bundestrainer Hansi Flick hatte Kroos bereits vorab über seinen Rücktritt informiert. "Ich habe mit Hansi bereits alles geklärt, weil ich möchte, dass er planen kann", sagte er der "Bild" und "Sport Bild" (Freitag). Schon vor der EM habe er mit dem Nachfolger von Joachim Löw Kontakt gehabt. Flick habe ihm signalisiert, "dass er gerne mit mir nach der EM zusammenarbeiten würde". Um den neuen Chefcoach der DFB-Auswahl nicht vor den Kopf zu stossen, habe er ihn vor dem Schritt an die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt.

"Hansi weiss also über alles Bescheid. Genauso wie Oliver Bierhoff selbstverständlich auch", sagte Kroos. Löw indes habe er nicht noch einmal extra kontaktiert. "Nein, das war nicht nötig", sagte er. Zum einen sei der Ex-Bundestrainer nicht mehr im Amt, zum anderen habe er ihm den Abschied nach der EM bereits bei einem Gespräch im März angedeutet.

Kroos war in der Auswahl des Deutschen Fussball-Bundes immer einer der wichtigsten Ansprechpartner für den aus dem Amt geschiedenen Bundestrainer Joachim Löw, sah sich aber auch häufig Kritik ausgesetzt. Kein Feldspieler kam häufiger oder länger zum Einsatz unter Löw als der Mann mit der Nummer acht.

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Mit Toni Kroos geht einer der erfolgreichsten deutschen Fussballer

2014 wurde der in Greifwald geborene Kroos mit der DFB-Elf in Brasilien Weltmeister, viermal war er Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern (2013) und Real Madrid (2016-2018). Er war Klub-Weltmeister, deutscher und spanischer Meister, dazu Pokalsieger. (dpa/hau)

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