Ja, wirklich: Die Nati war schon einmal "Fussball-Europameister"! Das ist allerdings schon eine ganze Weile her. Wir werfen einen Blick auf die grössten Erfolge und die schmerzhaftesten Niederlagen der Schweiz.

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Die Schweiz als Fussball-Europameister? Das mag wie ein Märchen klingen – vor knapp 90 Jahren aber war es Realität. Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris stiess das Team der Eidgenossen bis in den Final vor und scheiterte dort mit einer 1:3-Niederlage am damals besten Team der Welt – Uruguay. Dennoch: Die Schweiz war das beste Team Europas, und damit Europameister – zumindest inoffiziell.

Glückliche Qualifikationen, peinliche Niederlagen

In jüngeren Jahren kann die Nati keinen Titel vorweisen – auch keinen inoffiziellen. Dennoch feierten die Eidgenossen in den letzten 25 Jahren einige grosse Erfolge.

So etwa die Qualifikation für die WM in den USA 1994, die erste geglückte WM-Quali für die Schweiz nach 28 Jahren. Nach einem 4:1-Erfolg gegen Rumänien und einem 1:1-Remis gegen die Gastgeber schafft die Nati den Sprung in den Achtelfinal – dort ist gegen Spanien allerdings Schluss. Auch die Qualifikation zur EM 1996 in England gelingt den Eidgenossen, auch wenn sie dort schon nach der Gruppenphase ihre Koffer wieder packen müssen.

Diesen Erfolgen folgte eine der wohl peinlichsten Niederlagen der Fussballgeschichte. 1996 unterliegt die Nati unter Coach Rolf Fringer Aserbaidschan mit 0:1. Ein Schmach epischen Ausmasses, die trotz vergleichsweise schwacher Gruppengegner die gesamte WM-Qualifikation beeinflussen soll. So findet die WM 1998 in Frankreich ohne die Eidgenossen statt. Auch 2002 die WM 2002 geht ohne Beteiligung der Schweizer über die Bühne.

2006: Emotionaler Triumph

Seit 2003 zeigt die Formkurve der Nati wieder nach oben. Unter Coach Köbi Kuhn gelingt die Quali für die EM 2004 in Portugal, doch auch da ist nach der Vorrunde Schluss für die Eidgenossen.

In den Qualifikationsspielen zur WM 2006 in Deutschland folgt der wohl emotionalste, aber auch umstrittenste Triumph der vergangenen Jahre: Nach einem 2:0-Erfolg im Relegations-Hinspiel gegen die Türkei verliert die Nati in Istanbul zwar 2:4, ist aber aufgrund des besseren Torverhältnisses für die WM qualifiziert.

Dem grossen Jubel folgt eine grosse Diskussion, nachdem es unmittelbar nach Schlusspfiff zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Teams im Kabinengang kommt. Beim WM-Turnier selbst stösst die Nati bis in den Achtelfinal vor, scheitere dort aber unglücklich im Penaltyschiessen an der Ukraine.

Ära Hitzfeld

2008 beginnt – nach dem enttäuschenden Verlauf bei der Heim-EM - die Ära von Coach Ottmar Hitzfeld mit der gelungenen Quali für die Weltmeisterschaft in Südafrika. Dort kann die Nati mit einem überraschenden 1:0-Erfolg gegen den damaligen Europa- und späteren Weltmeister Spanien aufhorchen lassen.

Die gute Form aber kann das Team nicht konservieren – und scheidet einmal mehr nach der Gruppenphase aus dem Turnier aus.

Achtelfinal bei WM 2014

Zur WM 2014 reist die Schweiz als starker Gruppensieger der Qualifikation an – und bestätigt mit guten Leistungen und Siegen gegen Honduras und Ecuador diese Form. Doch auch in Brasilien ist im Achtelfinal Schluss: Nach Verlängerung verliert das Team von Trainer mit 0:1 gegen den späteren Vize-Weltmeister aus Argentinien.

EM 2016 als Chance

Fazit: Die allergrössten Erfolge der Nati liegen zwar schon eine Weile zurück – die schlimmsten Niederlagen allerdings auch. Und die Formkurve zeigt in den letzten sechs Jahren deutlich nach oben.

Mit ein bisschen Glück und guten Leistungen gegen machbare Gruppengegner wie Rumänien oder Albanien könnte die EM in Frankreich das Turnier werden, bei dem die Nati sich zu neuen grossen Erfolgen aufschwingt.

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