Der Endspurt um die EM 2024 beginnt: Der Deutsche Fussball-Bund will sich am Donnerstag das Kontinentalturnier sichern. Einziger Konkurrent ist die Türkei. Bei der Präsentation vor den UEFA-Delegierten sind auch Bundestrainer Joachim Löw und der Weltmeister von 2014 Philipp Lahm dabei. Alle wichtigen Fragen und Antworten im Überblick.
"Heute ist der Tag, auf den wir so lange hingearbeitet haben", sagte
Er bringt darin seine Hoffnung auf ein Heimturnier 2024 zum Ausdruck: "Wir sind mehr als überzeugt von unserem Konzept, aber es liegt nicht mehr in unseren Händen. Heute entscheidet das Exekutivkomitee der UEFA, ob wir die Euro 2024 bekommen. Also drückt uns die Daumen, dass wir 2024 wieder eine Europameisterschaft in Deutschland haben."
Gemeinsam mit Bundestrainer
Der Deutsche Fussball-Bund hofft dabei, sich das nächste grosse Turnier nach dem "Sommermärchen" 2006 sichern zu können.
Deutschland gilt als Favorit
Die deutschen Bewerber gehen als Favorit gegenüber dem einzigen Gegenkandidaten Türkei in die Abstimmung. Für seine Kandidatur hatte der DFB die besseren Noten im Evaluationsbericht des Kontinentalverbands bekommen. Pluspunkte sind die bereits existierenden zehn Stadien, die wirtschaftliche Stabilität und das Thema Einhaltung von Menschenrechten, bei dem die Türkei in der Bewertung schlecht abschnitt. Bislang war Deutschland nur 1988 Ausrichter einer EM. In UEFA-Kreisen wird aber ein enges Ergebnis erwartet.
Die Türkei hatte sich erfolglos um die EM-Turniere 2008, 2012 sowie 2016 beworben und setzt unter anderem auf den Einfluss von Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Staatspräsident hatte sich diese Woche nochmals persönlich für die Kandidatur seines Landes eingesetzt und den DFB für den Umgang mit Ex-Nationalspieler Mesut Özil kritisiert.
Wie funktioniert die Wahl?
Im Gegensatz zu den WM-Gastgebern, die mittlerweile von allen FIFA-Mitgliedsländern in öffentlicher Wahl gekürt werden, bestimmt bei der UEFA weiterhin der kleine Kreis des Exekutivkomitees in geheimer Abstimmung, wo die EM-Turniere stattfinden.
Aus der UEFA-Exekutive sind 17 Männer und die Französin Florence Hardouin wahlberechtigt. Kein Wahlrecht haben DFB-Präsident Reinhard Grindel und der türkische Vertreter Servet Yardimci, da ihre Verbände den Zuschlag haben wollen. Der Schwede Lars-Christer Olsson wird krankheitsbedingt fehlen.
Um die Teilnahme von Andrea Agnelli, Präsident von Juventus Turin, gab es langes Rätselraten. Zuletzt zeichnete sich ab, dass der Italiener, der Medienberichten zufolge eine türkische Lebensgefährtin hat, wahrscheinlich doch anwesend sein wird. Sollte es dennoch zu einem Unentschieden der Stimmen kommen, entscheidet das Votum von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, der dem deutschen Lager zugerechnet wird.
Wie läuft der Wahltag ab?
Um 9:00 Uhr traf sich zunächst die UEFA-Exekutive zu einer für drei Stunden angesetzten regulären Sitzung, um diverse Sachthemen zu besprechen. Dabei soll es auch um einen möglichen Einsatz der Videobeweis-Technologie in der Champions League gehen.
Für 13:00 Uhr ist die nicht-öffentliche Präsentation der beiden Bewerber geplant, dabei wird jeweils ein Video gezeigt, anschliessend werden je 15 Minuten lang Fragen der Mitglieder des Exekutivkomitees beantwortet. Wer zuerst ran darf, wird ausgelost. Nicht vor 14:45 Uhr wird im Auditorium des Kontinentalverbands der Sieger von UEFA-Präsident Ceferin verkündet.
Wie sieht die deutsche Präsentation aus?
In seinem Werbevideo setzt der DFB unter anderem auf Legenden wie Uwe Seeler. Anschliessend sind Lahm, Löw, Ex-Nationalspielerin und Integrationsbotschafterin Celia Sasic, Bewerbungsleiter Markus Stenger und DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius auf der Bühne und beantworten Fragen.
Darüber hinaus sind unter anderen Reinhard Rauball, Oliver Bierhoff, Karl-Heinz Rummenigge, Horst Hrubesch, Berti Vogts, Rudi Völler, Bibiana Steinhaus und Cacau mit in Nyon dabei.
Wie liefe eine EM 2024 in Deutschland ab?
Insgesamt wählte der DFB zehn Stadien aus, in denen die Europameisterschaft gespielt werden soll:
- Berlin
- München
- Düsseldorf
- Stuttgart
- Köln
- Hamburg
- Leipzig
- Dortmund
- Gelsenkirchen
- Frankfurt
Die Stadien von Nürnberg, Hannover, Mönchengladbach und Bremen scheiterten in der deutschen Vorauswahl. (kad/dpa)
Weiterführende Links:
- DFB.de: Bewerbung Euro 2014
- UEFA.com: Bekanntgabe des Ausrichters der UEFA EURO 2014
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