• Viele Teams wollen sich vor EM-Spielen mit einem Kniefall an der "Black Lives Matter"-Bewegung beteiligen.
  • Doch die Aktionen sind nicht unumstritten und nicht alle Nationen machen überhaupt mit.
  • Nun fordert auch ein Experte deutlich mehr als das blosse Knien: "Symbole sind Zeichen und mehr nicht."

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Der bei der Fussball-EM praktizierte Kniefall müsste nach Ansicht des Sportsoziologen Gunter Gebauer in den Alltag übertragen werden, um eine stärkere Wirkung entfalten zu können.

"Symbole sind Zeichen und mehr nicht. Sie können schnell wieder vergessen werden. Daher müssen sie durch Handlungen in der Praxis bestätigt werden", sagte der emeritierte Professor für Philosophie und Sportsoziologie an der FU Berlin der Deutschen Presse-Agentur.

"Man könnte eigentlich von denen, die diesen Kniefall gemacht haben, erwarten, dass sie sich aktiv solidarisieren, wenn Mannschaftskameraden oder überhaupt schwarze Menschen benachteiligt werden, indem sie sich schützend vor sie stellen", sagte er weiter.

Gunter Gebauer: "Das kann man nicht kleinreden"

Man müsse sich das Bild aus dem Deutschland-Spiel noch einmal vor Augen führen. "Da sitzen 60.000 Fans im Stadion und viele Millionen schauen am TV zu, und die Spieler knien auf einem grossen Rasenstück für sich ganz alleine für eine gewisse Zeit und demonstrieren gegen die Geringschätzung schwarzer Menschen. Das kann man nicht kleinreden. Das ist eine wirkliche Aktion. Aber daraus muss mehr folgen, als dass es einfach nur ein Zeichen bleibt", sagte Gebauer.

Auch beim Fussball-Klassiker Deutschland gegen England (0:2) am Dienstagabend im Londoner Wembley-Stadion knieten beide Teams vor dem Anpfiff als Zeichen gegen Rassismus nieder. Von den Rängen gab es dafür viel Applaus - aber auch vereinzelte Buhrufe. (dpa/fte)

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