Bei der EM 2016 im eigenen Land trauen ihr viele dem französischen Kader den grossen Wurf zu. Nach durchwachsenen Jahren hat Frankreichs Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien wieder gute Leistungen gezeigt.

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  • Die französische Nationalmannschaft wurde bei der Auslosung der Gruppe A zugeteilt
  • Frankreich musste sich als Gastgeber nicht qualifizieren
  • Die französische Nationalmannschaft eröffnet die EM 2016 am 10. Juni um 21 Uhr gegen Rumänien

In der französischen Fussballnationalmannschaft laufen seit jeher starke Individualisten auf. Allerdings ist es der "Équipe Tricolore" zuletzt nicht immer gelungen, als Team aufzutreten.

Und auch im EM-Jahr 2016 haben Star-Stürmer Karim Benzema und Mathieu Valbuena mit der Sextape-Affäre Schlagzeilen für den Boulevard geliefert.

Der Spielplan der EM 2016 als PDF zum Download

Infolgedessen hat Trainer Didier Deschamps Benzema für das Turnier gestrichen. Aber auch ohne den Real-Stürmer besitzt Frankreichs Offensive grosse Durchschlagskraft.

Und im Mittelfeld steht besonders einer im Fokus: Paul Pogba. Viele erwarten, dass ihm bei der EM 2016 der finale Schritt zum Weltstar gelingt.

Der Kader der französischen Nationalmannschaft im Überblick:

  • Trainer: Didier Deschamps
  • Mannschaftskapitän: Hugo Lloris
  • Torwart: Hugo Lloris - Steve Mandanda - Benoît Costil
  • Innenverteidiger: Eliaquim Mangala - Laurent Koscielny - Adil Rami
  • Linker Verteidiger: Lucas Digne - Patrice Evra
  • Rechter Verteidiger: Bacary Sagna - Christophe Jallet
  • Defensives Mittelfeld: Lassana Diarra
  • Zentrales Mittelfeld: Paul Pogba - Blaise Matuidi - Yohan Cabaye - Moussa Sissoko - N'Golo Kanté
  • Rechtsaussen: Kingsley Coman
  • Hängende Spitze: Antoine Griezmann
  • Mittelstürmer: Anthony Martial - Olivier Giroud - André-Pierre Gignac

So weit kann die französische Nationalmannschaft kommen

Im Normalfall dürften sich die Franzosen in ihrer Gruppe gegen Rumänien, Albanien und die Schweiz durchsetzen. Wenn es Deschamps im Turnierverlauf gelingt, seine Offensiv-Stars in ein funktionierendes System zu integrieren und eine stabile Defensive zu organisieren, ist Frankreich alles zuzutrauen.

Viel wird davon abhängen, ob Pogba den Erwartungen gerecht werden wird und die Sturmreihe um Antoine Griezmann den fehlenden Karim Benzema ersetzen kann. Die Weltmeisterschaft von 1998 hat gezeigt, dass Frankreichs Mannschaft im eigenen Land mit "Allez les bleus"-Rufen im Rücken den grossen Wurf landen kann.

Stärken und Schwächen der französischen Nationalmannschaft

Die Stärken der Franzosen liegen in der Offensive. Besonders der 25-jährige Antoine Griezmann ist im Torabschluss aussergewöhnlich abgebrüht, besitzt zudem einen starken Antritt und eine gute Technik.

Auf der Aussenbahn kann Deschamps die Supertalente Kingsley Coman und Anthony Martial aufbieten. Im Zentrum konkurrieren die wuchtigen Stürmer André-Pierre Gignac und Olivier Giroud miteinander.

Starke Zweikämpfer und ein Supertechniker – so lassen sich die Qualitäten des Mittelfelds auf den Punkt bringen. Für die aussergewöhnlichen Momente ist Juve-Star Paul Pogba zuständig. Die notwendige Stabilität im Mittelfeld können Routinier Lassana Diarra und der aufstrebende N'Golo Kanté herstellen. Ausserdem ist Dimitri Payet mit seinem starken rechten Fuss eine gute Option.

In der Verteidigung sind die Franzosen durchaus anfällig. Die Aussenverteidiger Patrice Evra und Bacary Sagna sind in die Jahre gekommen und die beiden Innenverteidiger Raphaël Varane und Laurent Koscielny besitzen zwar internationale Klasse, sind allerdings immer für Aussetzer gut.

Das Tor der Grande Nation hütet Hugo Lloris, der auch der Kapitän der Mannschaft ist. Der Tottenham-Torwart ist besonders auf der Linie einer der stärksten Keeper Europas.

Star der Mannschaft

Der Star der Mannschaft ist Paul Pogba. José Mourinho hat für ihn einen etwas sonderbaren Vergleich herangezogen: "Ich liebe den Eiffelturm, aber ich kann ihn nicht in meinem Garten haben." Der Portugiese wollte damit ausdrücken, dass wohl jeder Trainer der Welt Pogba gerne in seiner Mannschaft hätte, es aber nur wenigen vergönnt sein wird.

Beim italienischen Serienmeister Juventus Turin hat sich Pogba zum Weltklassemann entwickelt. Er besitzt eine aussergewöhnliche Technik und kann mit seinen Läufen und Dribblings jede Abwehr in Not bringen. Dazu ist Pogba mit über 1,90 Meter Körpergrösse sehr robust. Auch wenn er hin und wieder zu leichtsinnigen Aktionen neigt, ist ihm zuzutrauen, dass er die Nationalmannschaft Frankreichs zum Titel führt.

Der Trainer

Als aktiver Spieler war Didier Deschamps die Absicherung hinter Zinédine Zidane in der französischen Weltmeister-Mannschaft. Als Trainer hat er die gebeutelte und zerstrittene Nationalelf Frankreichs stabilisiert und bei der WM 2014 immerhin ins Viertelfinale geführt. Hier hatten die Franzosen durchaus die Chance, gegen die deutsche Nationalmannschaft zu gewinnen.

Mit der Ausbootung Benzemas hat Deschamps deutlich gemacht, dass er Undiszipliniertheiten nicht akzeptiert.  © 1&1 Mail & Media

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