Die Schweizer Nati könnte schon am Samstag auf Weltmeister Deutschland treffen. Für Granit Xhaka wäre das eine lösbare Aufgabe. Lieber wäre ihm Deutschland aber im Finale.

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Im Moment des bislang grössten EM-Erfolges eines Schweizer Nationalteams verlor der künftige Arsenal-Star Granit Xhaka jegliche Zurückhaltung. "Dann spielen wir eben gegen Deutschland. Wir nehmen jeden", tönte der auch gegen Frankreich beim 0:0 am Sonntagabend in Lille wieder bärenstarke Mittelfeldspieler im Hinblick auf ein mögliches Achtelfinale gegen den Weltmeister.

"Wir müssen keine Angst vor Deutschland haben. Auch Deutschland ist schlagbar", verkündete der Noch-Gladbacher, der im Sommer für geschätzte 45 Millionen Euro zum FC Arsenal wechselt.

Das Selbstbewusstsein der sonst so bedächtigen und zurückhaltenden Schweizer scheint nach dem erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde bei einer Fussball-EM keine Grenzen zu kennen.

"Wir sind noch hungrig, wir wollen noch mehr erreichen", sagte der Schweizer Coach Vladimir Petkovic nach dem Achtelfinal-Einzug als Zweiter der Gruppe A hinter Gastgeber Frankreich.

Überragende Leistung von Xhaka

Am Samstag in Saint-Étienne könnte Deutschland der nächste Gegner sein, wenn die DFB-Auswahl in ihrer Gruppe C am Dienstag ebenfalls Zweiter wird. "Ob Deutschland im Achtelfinale oder im Finale, das ist mir egal", sagte Xhaka.

Sein Gladbacher Teamkollege Yann Sommer ergänzte: "Wir haben sehr grosse Ziele bei der EM. Jetzt geht es weiter. Wir nehmen es, wie es kommt."

Die trotz des torlosen Unentschiedens rassige Partie gegen die Équipe tricolore, die nicht nur der Schweizer Stürmer Breel Embolo als "geiles Spiel" empfand, diente den Eidgenossen als Beweis, auf höchstem Niveau mithalten zu können.

"Endlich haben wir gezeigt, dass wir gegen die Grossen spielen können. Wir haben unser Potenzial noch gar nicht ausgeschöpft", sagte Xhaka der am Sonntag erneut mit einer überragenden Passquote glänzte und neben Keeper Sommer bester Schweizer war. "Gegen uns zu spielen ist schwer. Wir stehen sehr kompakt und sind jetzt auch physisch und läuferisch auf einem sehr gutem Niveau", fügte der Schweizer Passkönig hinzu.

92 Pässe und die meisten Ballkontakte

Kein anderer Spieler auf dem Platz hatte so viele Ballkontakte wie der 23 Jahre alte Defensivspieler und kein anderer spielte auch nur annähernd so viele Pässe (92). Die Fehlpassquote von vier Prozent war dabei überragend gering.

"Ich fühle mich sehr wohl und habe das Gefühl, richtig am Turnier angekommen zu sein. Ich glaube, dass ich der Mannschaft helfen kann", sagte Xhaka, dem diese Glanzleistung vor den Augen seines künftigen Arsenal-Coaches Arsene Wenger gelang.

"Es ist immer schön, wenn der Trainer sieht, dass ich bereit bin", sagte Xhaka dazu. Auf dem Platz hatte er dabei allen Widrigkeiten getrotzt. Allein sein Trikot riss zweimal, zwei weitere seiner Teamkollegen ebenfalls.

Dies wurde im Netz reichlich amüsiert diskutiert. Auch dafür hatte Xhaka einen trockenen Spruch parat: "Wir Schweizer sind halt nur so zu stoppen."

Die Gruppe C im Überblick:

  © dpa

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