Das Turnier könnte schon morgen starten - damit ging die Delegation des DFB mit ihrer Bewerbung für die EM 2024 auf Stimmenfang. Die Argumente haben überzeugt, denn seit heute ist klar: Deutschland hat den Zuschlag erhalten. Beim krisengeschüttelten DFB macht sich Erleichterung breit.

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Deutschland richtet 2024 zum zweiten Mal nach 1988 eine Fussball-Europameisterschaft aus. Sechs Jahre vor dem Turnier sind noch nicht viele Details bekannt, doch einige Eckdaten stehen bereits fest. Die wichtigsten sportlichen und organisatorischen Antworten zum Kontinentalturnier:

In welchen Städten wird die EM 2024 in Deutschland gespielt?

Insgesamt wählte der DFB zehn Stadien aus, in denen die Spiele der Europameisterschaft stattfinden. Nur Düsseldorf ist als Standort vertreten, der keine Spiele bei der WM 2006 ausrichtete. Die weiteren Arenen sind in Berlin, München, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt.

Nürnberg, Hannover, Mönchengladbach und Bremen scheiterten in der deutschen Vorauswahl. Insgesamt soll es 2,8 Millionen Tickets geben. Der Verkauf hierfür startet normalerweise im Jahr vor der EM.

Wo steigt das Finale?

Das steht offiziell noch nicht fest. In seinem Bewerbungsvideo gab der DFB aber darauf schon einmal einen deutlichen Hinweis. Mit einer Virtual-Reality-Brille schaut Uwe Seeler in die Zukunft - dabei ist eine Einblendung zu sehen: "14 Juli 2024 UEFA Euro Final Olympiastadion, Berlin". Für das Eröffnungsspiel stehen zudem noch München und Dortmund zur Auswahl.

Muss sich Deutschland sportlich qualifizieren?

Für die Multi-Nationen-EM 2020 müssen sich die zwölf Gastgeberländer qualifizieren - vier Jahre später sollte die Auswahl des Deutschen Fussball-Bunds automatisch dabei sein. Auch wenn das Turnier-Reglement noch nicht formuliert ist, muss sich Deutschland nach aktuellem Planungsstand voraussichtlich nicht qualifizieren.

Was muss für das Turnier in den deutschen Stadien noch getan werden?

Der Deutsche Fussball-Bund ging mit der Werbung auf Stimmenfang, so dass das Turnier eigentlich schon morgen anfangen könnte. Doch es muss noch investiert werden, damit die Arenen fit für die digitale Zukunft werden. In den Bewerbungsdokumenten ist vermerkt, dass Technologie-Investitionen in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro vorgenommen werden sollen.

Will Joachim Löw nach seinem bisherigen Vertragsende 2022 auch bis zum Heim-Turnier weitermachen?

Dass liess der Bundestrainer direkt nach dem Zuschlag in der UEFA-Zentrale offen. Löw sieht sich nach dem historischen WM-K.o. hingegen unter Ergebnis-Druck. "Alle im Verband, in der Organisation, die können jetzt vorausplanen, die dafür zuständig sind. Aber das betrifft mich als Trainer nicht, denn ich bin unmittelbar vom Erfolg abhängig, der vielleicht in den nächsten Monaten oder beim nächsten Turnier erfolgt", sagte Löw.

Was bedeutet der Zuschlag für den zuletzt angeschlagenen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel und Bewerbungs-Botschafter Philipp Lahm?

Nach dem desaströsen Sommer mit dem WM-Vorrundenaus und dem Zickzack-Kurs im Umgang mit Mesut Özil ist die EM in Deutschland eine Erlösung für Grindel. Ob er nun auf eine Wiederwahl beim DFB-Bundestag Ende September in Frankfurt/Main hoffen darf, bleibt aber offen. Ehrenspielführer Lahm ist nun fest für die Rolle als Organisationschef eingeplant. (mc/dpa)

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