Das war's mit dem Traum vom Triple. Im Finale der Europa League verliert Bayer 04 Leverkusen hochverdient mit 0:3 gegen Atalanta Bergamo.

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So hat man Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison nie erlebt. Das Triple ist weg, die historische Ungeschlagen-Serie ausgerechnet im Europa-League-Finale geplatzt. Bereits in der 12. Minute leitete Ademola Lookman mit seinem Treffer zum 1:0 die Niederlage des Alonso-Teams ein. In der 26. traf Lookman erneut. Von diesem frühen 0:2-Rückstand konnte sich Leverkusen nicht mehr erholen.

Atalanta Bergamo war über 90. Minute die aggressivere, hungrigere und effizientere Mannschaft. Das 3:0 in der 75. Minute - erneut durch den überragenden Lookman - besiegelte die Finalpleite des Deutschen Meisters endgültig. Für Bergamo, das auf dem Weg ins Finale den FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp ausgeschaltet hatte, ist es die erste internationale Trophäe.

In ihrem dritten europäischen Endspiel nach dem gewonnenen im UEFA-Cup 1988 und dem verlorenen in der Champions League 2002 kassierten die Leverkusener ihre zweite Niederlage.

Bayer leistet sich zu viele Fehler

Die nach der Meisterschalen-Party mitgereisten Bayer-Fans hatten ihren Spielern bei bestem Fussball-Wetter einen stimmungsvollen Empfang bereitet. In Leverkusen verfolgten zudem knapp 10.000 Menschen die Partie beim Public Viewing. Nach einem weiteren Titelabend sah es aber schon zu Beginn überhaupt nicht aus. Bereits vor dem ersten Gegentor leistete sich Bayer ungewohnt viele einfache Fehler im Spielaufbau, wirkte überrascht vom offensiv eingestellten Gegner.

Lookman profitierte im Anschluss an eine Ecke von einem Fehler von Exequiel Palacios. Trainer Xabi Alonso nahm den Treffer ohne grosse Regung hin - Rückstände hatte sein Team schliesslich schon so oft in dieser Saison gedreht. Es folgten aber nur zaghafte Offensivversuche. Einen harmlosen Schuss von Josip Stanisic fing Bergamo-Torwart Juan Musso mühelos (18.). Nur ein paar Minuten später machte es Lookman auf der anderen Seite viel besser: Der 26-Jährige liess Leverkusens Pokal-Torwart Matej Kovar mit seinem platzierten Schuss keine Chance.

Kein Comeback von Leverkusen

Und jetzt? Auch ein zwischenzeitliches 0:2 hiess in den vergangenen Monaten längst nicht, dass Leverkusen auch verliert. Allein in der Europa League hatte Bayer dreimal zwei Tore kassiert und war dann doch zurückgekommen. Aber Atalanta, das in der vergangenen Woche das italienische Pokalfinale knapp verloren hatte, erwies sich als der erwartet harte Gegner. Vor der Partie hatte selbst Startrainer Pep Guardiola vor dem italienischen Club gewarnt.

Leverkusen kam vor der Halbzeit nicht mehr zu aussichtsreichen Chancen und musste hellwach sein, um nicht noch den dritten Gegentreffer zu kassieren. Als einzige Spitze hatte Alonso den 24-jährigen Amine Adli in die Partie geschickt, der aber wie die gesamte Mannschaft grosse Probleme hatte, zur gewohnten Form zu finden. In der Pause reagierte der Trainer, brachte aber zunächst nur Stürmer Victor Boniface für Stanisic.

Nicht das Spiel von Florian Wirtz

Sturm und Drang spielte Bayer aber zu Beginn der zweiten Halbzeit trotzdem nicht. Atalanta hatte es weiterhin immer wieder einfach, den Leverkusenern den Ball abzunehmen und selbst schnell ich Richtung Tor zu kommen. Zu den Problemen des deutschen Meisters gehörte auch, dass der rechtzeitig fit gewordene Nationalspieler Florian Wirtz keine Impulse setzen konnte.

Nach gut einer Stunde änderte sich immerhin ein wenig Dynamik, das Finale spielte sich jetzt öfter und länger um den Strafraum von Atalanta ab. Doch die Zeit lief Leverkusen davon, Alonso brachte Mittelfeldchef Robert Andrich und Stürmer Adam Hlozek (68./69.). Bergamo zog sich mit der Führung im Rücken zunehmend zurück, blieb aber gefährlich: Lookman erzielte sein drittes Tor mit einem satten Linksschuss. Das Finale war entschieden. (ska/dpa)

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