Eine Saison der verpassten Chancen ist für Bayer Leverkusen zu Ende gegangen. Nach Platz fünf in der Liga und einem verlorenen Pokalfinale kam nun in der Europa League das Aus. Inter Mailand beendete die Träume vom Coup.

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Inter Mailand hat den Traum von Bayer Leverkusen vom Finale daheim am Rhein in der Europa League beendet. Der italienische Spitzenklub besiegte den Bundesligisten in einem packenden und abwechslungsreichen Viertelfinale am Montagabend in Düsseldorf verdient mit 2:1 (2:1) und warf das Team von Trainer Peter Bosz damit aus dem Final-Turnier in Nordrhein-Westfalen.

Leverkusen hatte gegen die wuchtigen Mailänder um den glänzend aufgelegten belgischen Top-Stürmer Romelu Lukaku vor allem zu Beginn der Partie zu wenig entgegenzusetzen. Nicolò Barella in der 15. Spielminute und Lukaku (21.) erzielten die Tore für Inter, das nun im Halbfinale am 17. August in Düsseldorf gegen den Sieger der Partie Schachtjor Donezk/FC Basel klarer Favorit ist.

Der nur phasenweise auffällige und international heftig umworbene Kai Havertz traf für Bayer 04 (25.).

Für Bayer Leverkusen endet eine Saison der verpassten Chancen

Nach dem Leverkusener Aus wird auch dieses Jahr beim Endspiel auf der anderen Rheinseite in Köln keine deutsche Mannschaft die Europa League gewinnen. Seit der Einführung des Wettbewerbs zur Saison 2009/10 schaffte es noch kein Bundesliga-Team ins Finale.

Für Bayer endete eine Saison der verpassten Chancen. In der Liga wurde knapp die Champions League verfehlt und im DFB-Pokalfinale setzte es eine Niederlage gegen den FC Bayern.

Ein absolutes "Topspiel", hatte Bosz angekündigt, und der Niederländer sollte Recht behalten. Von Beginn an lieferten sich beide Klubs ein umkämpftes Duell auf hohem Niveau mit vielen Torraumszenen.

Den reiferen Eindruck machte aber der italienische Vizemeister, der früh attackierte und die Bayer-Defensive vor grosse Probleme stellte. Vor allem Lukaku war kaum in den Griff zu bekommen.

Entsprechend lag der dreimalige UEFA-Cup-Sieger aus Italien dank Lukaku schnell mit 2:0 in Führung. Zunächst überwand Nicolo Barella per Aussenrist den Leverkusener Schlussmann Hradecky, nachdem ein Schuss von Lukaku noch abgeblockt worden war (15.).

Kurz darauf war es der robuste Stossstürmer selbst, der das 2:0 aus kurzer Entfernung im Fallen erzielte (21.). Der Belgier zeigte dabei seine ganze Cleverness im Duell mit dem jungen Bayer-Verteidiger Edmond Tapsoba.

Lukas Hradecky hält Bayer im Spiel

Das Konzept von Bayer war damit dahin. Vielleicht lag es am Fehlen des gelbgesperrten Charles Aránguiz, womöglich aber auch an der kurzfristigen Umstellung.

Innenverteidiger Sven Bender musste das Aufwärmprogramm wegen muskulärer Probleme abbrechen und wurde durch Jonathan Tah ersetzt. Dieser konnte mit seinen Abwehrkollegen auch nicht verhindern, dass Lukaku nur unmittelbar nach seinem Tor zu einer weiteren Grosschance kam. Der starke Leverkusener Schlussmann Lukas Hradecky verhinderte die mögliche Vorentscheidung (23.).

Havertz macht es spannend

Doch Bayer hatte ja noch Jungstar Havertz. Der deutsche Nationalspieler traf fast im Gegenzug mit einem wuchtigen Schuss zum Anschlusstor (25.). Ein Lebenszeichen der Rheinländer, das zwei Minuten später fast schon wieder erloschen wäre.

Denn der spanische Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande zeigte nach einem vermeintlichen Handspiel von Daley Sinkgraven auf den Elfmeterpunkt. Nach Ansicht der Videobilder nahm er den Strafstoss aber wieder zurück - korrekte Entscheidung.

In der Folgezeit kamen die Leverkusener besser ins Spiel, konnten auch offensiv mal durch Moussa Diaby Akzente setzen. Doch Inters Offensive blieb brandgefährlich.

Mal war es Lautaro Martinez, der gefährlich über rechts durchbrach (52.), dann wurde Roberto Gagliardini (54.) im letzten Moment noch gestoppt. Auch der eingewechselte chilenische Superstar Alexis Sanchez kam gleich zu einer Doppelchance (66.).

Danach war es Victor Moses der Hradecky zur nächsten Parade zwang (76.). Es blieb weiter spannend, auch weil der Referee einen weiteren Inter-Elfmeter per Video-Entscheid wieder zurücknahm (90.). (br/dpa)

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