• Erst 0:3, dann 3:3 und am Ende doch 3:4.
  • Bayer Leverkusen hat ein verrücktes Zwischenrunden-Hinspiel in der Europa League bei den Young Boys Bern verloren.
  • Und dabei seine Stärken und Schwächen in extremer Form offenbart.

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Am Ende eines verrückten Achterbahn-Spiels mit negativem Ausgang war Peter Bosz sichtlich genervt. "Meine Arbeit ist eigentlich sehr schön. Die erste halbe Stunde heute war nicht schön. Da wollte man lieber kein Trainer von Bayer 04 sein", sagte der Niederländer nach der 3:4-Niederlage im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League beim Schweizer Double-Sieger Young Boys Bern.

Nach einem 0:3-Pausenrückstand und einer katastrophalen Leistung drehte die Werkself im zweiten Durchgang stark auf, ehe sie eine Minute vor Schluss doch noch das entscheidende Gegentor kassierte. "In der zweiten Halbzeit haben wir eine Mentalität gezeigt und bewiesen, dass wir eine Mannschaft sind", sagte Abwehrspieler Jonathan Tah: "Dass wir dann am Ende doch noch verlieren, ist enttäuschend und schade."

Tor kurz vor dem Abpfiff

Patrik Schick mit einem Doppelschlag (49./52.) und der drei Minuten vorher eingewechselte Moussa Diaby (68.) drehten das Spiel zunächst, nachdem Bayer schon in der Vorrunde mit 21 Treffern die beste Offensive des Wettbewerbs gestellt hatte. Jordan Siebatcheu sicherte Bern mit seinem zweiten Tor aber den Sieg (89.). Die Europa League ist nach den Rückschlägen in der Liga und der Pokal-Blamage beim Viertligisten Rot-Weiss Essen die letzte Titelchance für Bayer in dieser Saison.

Schon nach 20 Minuten lag der Bundesliga-Fünfte auf dem ungewohnten Kunstrasen im Wankdorfstadion mit 0:2 zurück - und hatte sich das komplett selbst zuzuschreiben. Jeweils nach Eckbällen durften Christian Fassnacht (3.) und Siebatcheu (19.) ungehindert abschliessen. Meschack Elia erhöhte nach grobem Schnitzer von Aleksandar Dragovic (44.) für das Team des offenbar von Borussia Mönchengladbach umworbenen Trainers Gerardo Seoane.

Dreierkette brachte die Wende

Auch abseits der Standards agierte Bayer zunächst chaotisch. Bosz hatte Kapitän Charles Aranguiz, der nach langer Verletzung zuletzt mehr als geplant spielen musste, eine Pause gegönnt. Doch mit den drei Technikern Kerem Demirbay, Nadiem Amiri und Florian Wirtz fehlte im 4-3-3-System im Mittelfeld aber das absichernde Element.

An Niklas Lomb, der den verletzten Stammkeeper Lukas Hradecky ersetzte, und zu seinem vierten Pflichtspiel für die Bayer-Profis kam, lag es nicht, dass Bayer 0:3 zurücklag. Bosz stellte zur Pause auf Dreierkette um und plötzlich lief das Spiel komplett in die andere Richtung. Bayer dominierte nun die Begegnung und den Gegner, zeigte sich endlich auch bissig und zielstrebig. Liess sich nach dem Ausgleich aber noch besiegen, als Lomb einen Schuss des Ex-Bayern Gianluca Gaudino an den Pfosten lenkte und Siebatcheu nachsetzte. (dpa/cdo)

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