1980 stand Eintracht Frankfurt letztmals im Halbfinale eines Europacup-Wettbewerbs. Trotz eines Zwei-Tore-Rückstandes aus dem Hinspiel hoffen die Hessen, dass dies nun gegen Benfica Lissabon gelingt. Für Hochstimmung sorgt der Vollzug des Jovic-Transfers.

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Mit der festen Verpflichtung von Top-Stürmer Luka Jovic lieferte Eintracht Frankfurt die passende Ouvertüre zum erhofften magischen Fussball-Abend gegen Benfica Lissabon. 29 Stunden vor dem Anpfiff zogen die Hessen am Mittwoch die Kaufoption für den von Europas Topvereinen umworbenen Torjäger - einen passenderen Zeitpunkt konnte es dafür gar nicht geben.

Schliesslich will der DFB-Pokalsieger 39 Jahre nach dem Triumph im UEFA-Cup erstmals wieder das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbes erreichen und seinen bislang so erfolgreichen Auftritt in der Europa League vorläufig krönen.

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Hoffnungen ruhen auf Superknipser

"Von einem solch aussergewöhnlichen Spiel haben wir immer geträumt. Wir werden Benfica einen Hexenkessel bereiten", sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen den portugiesischen Rekordmeister am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL und DAZN).

Die Eintracht setzt bei ihrer Aufholjagd natürlich auf Jovic, der im Wettbewerb schon achtmal getroffen hat. Der 21 Jahre alte serbische Nationalspieler, der bislang von Benfica ausgeliehen war, besitzt nach dem Vollzug des Transfers nun einen Vertrag in Frankfurt bis zum 30. Juni 2023. Über die Höhe der Ablösesumme machte der Bundesligist keine Angaben, sie soll bei rund sieben Millionen Euro liegen. "Er ist ein Spieler mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten. Es ist für uns wichtig, dass wir ihn an die Eintracht gebunden haben", sagte Sportvorstand Fredi Bobic in einer Vereinsmitteilung.

Die Nachricht heizte die Hochstimmung im Umfeld zusätzlich an. Die ganze Stadt fiebert der Partie entgegen, 48 000 Zuschauer wollen ihre Mannschaft in der ausverkauften Arena zum Sieg brüllen. "In solch einem Spiel brauchst du grosse Emotionen. Wir werden sicher von unseren Fans getragen werden", sagte Trainer Adi Hütter. Und Defensivspieler Gelson Fernandes ergänzte: "Dieses Stadion begeistert ganz Europa. Wir wollen die Kraft und die positive Energie von den Rängen mitnehmen."

Das wird auch nötig sein, denn nach dem 2:4 im Hinspiel befinden sich die Hessen in der Verfolgerrolle. Doch das hat den Ehrgeiz des letzten deutschen Teilnehmers nur zusätzlich angestachelt. "Natürlich macht es uns stolz, als einzige deutsche Mannschaft noch in Europa vertreten zu sein. Jeder schaut jetzt auf Frankfurt", sagte Nationaltorwart Kevin Trapp. "Wir haben die Qualität, es noch zu schaffen. Das ist unser Ziel."

Ein 2:0 oder 3:1 muss mindestens her - zur Not auch noch ein 4:2, was Verlängerung und möglicherweise Elfmeterschiessen bedeuten würde. Zweifel daran, dass dies gegen den Tabellenführer aus Portugal um Jahrhunderttalent Felix Joao gelingt, lassen die Frankfurter im Vorfeld nicht aufkommen. "Die Kampfeslust ist geweckt. Wir wollen das mit den Fans im Rücken umbiegen. Wir sind immer in der Lage, zwei Tore zu schiessen", tönte Sebastian Rode.

Zusätzlich befeuert werden die Frankfurter Hoffnungen durch das wahrscheinliche Mitwirken von Abwehrspieler Martin Hinteregger, der sich am vergangenen Sonntag in der Bundesligapartie gegen den FC Augsburg eine Oberschenkelblessur zugezogen hatte. Der 25 Jahre alte Österreicher war im Abschlusstraining am Mittwoch dabei.

Was macht das Wunderkind?

Unabhängig vom Personal weiss Hütter: "Wir brauchen ein perfektes Spiel." Denn Benfica hat seine Stärken im schnellen Umschaltspiel - und mit dem erst 19 Jahre alten Joao Felix einen "absoluten Schlüsselspieler, der alles kann", so Hütter. Es werde darauf ankommen, den Dreifach-Torschützen aus dem Hinspiel zu neutralisieren. "Er ist der Kopf dieser Mannschaft und kann den Unterschied ausmachen", warnte der Eintracht-Trainer.

Von seiner Mannschaft erwartet er, dass sie "mit Freude und Spass in das Spiel geht und Leidenschaft zeigt". Schliesslich soll der Traum vom Finale in Baku noch nicht enden. Erst dreimal standen die Hessen in Europa unter den besten Vier. Selbst der Portugiese Goncalo Pacienca, der mit seinem Tor zum 2:4 im Hinspiel die Hoffnungen auf das Weiterkommen am Leben hielt, weiss um die historische Bedeutung der Partie für den 120 Jahre alten Verein: "Sollten wir das tatsächlich schaffen, würde Frankfurt Kopf stehen." (br/dpa)

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