Es war ein hartes Stück Arbeit, aber Eintracht Frankfurt hat es geschafft. Durch einen 2:0-Sieg gegen Lewski Sofia zog die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller in die Gruppenphase der Europa Conference League ein. Wir haben uns die Gegner mal genauer angeschaut.
Am Freitag stand die Auslosung der Gruppengegner der Eintracht in Monaco an. Dabei wurde der Europa-League-Sieger von 2022 als Gruppenkopf in die Gruppe G gelost und trifft dort auf PAOK Thessaloniki, HJK Helsinki und den FC Aberdeen.
Man kann durchaus von Losglück sprechen, sportlich sollte die Gruppe für die Eintracht absolut machbar sein. Die reisefreudigen Fans der Hessen dürfen sich ausserdem auf interessante Auswärtsspiele freuen.
PAOK Thessaloniki
Der härteste Gegner für die Frankfurter im Kampf um den Gruppensieg dürfte PAOK Thessaloniki sein, auch bekannt als PAOK Saloniki. Die beiden Mannschaften trafen schon einmal aufeinander, in der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger im Herbst 1981 setzte sich die Eintracht im Elfmeterschiessen durch.
Der Verein aus der griechischen Hafenstadt beendete die Super League in der vergangenen Saison auf Platz vier und liegt aktuell nach zwei Spieltagen an der Tabellenspitze. Thessaloniki war dreimal griechischer Meister, zuletzt 2019. PAOK spielte bereits in der Saison 2021/22 in der Europa Conference League und schied damals im Viertelfinale gegen Olympique Marseille aus.
Trainiert wird die Mannschaft von dem Rumänen Razvan Lucescu, den Marktwert der gesamten Mannschaft beziffert das Portal "Transfermarkt.de" auf 48,3 Millionen Euro. Top-Transfer in diesem Sommer ist der Brasilianer Marcos Antonio, der zentrale Mittelfeldspieler kommt von Lazio Rom und soll eine Schlüsselrolle bei PAOK einnehmen.
Auch auf den 20 Jahre alten griechischen Nationalspieler Giannis Konstantelias sollte die Eintracht ein Auge haben, er gilt als derzeit grösstes Talent des griechischen Fussballs. Genauso wie auf den vielseitig einsetzbaren Andrija Zivkovic. Der serbische Nationalspieler kann auf beiden Flügeln für Torgefahr sorgen, in den sechs Qualifikationsspielen zur Europa Conference League erzielte er drei Tore und bereitete drei weitere Treffer vor.
Bekannt ist PAOK ausserdem für seine heissblütigen Fans. Das heimische Toumba-Stadion bietet 28.701 Menschen Platz. In Deutschland hat der Verein so viele Fanklubs wie in keinem anderen Land ausserhalb Griechenlands. Beim Spiel in Frankfurt sollte der Auswärtsblock also problemlos gefüllt werden können.
HJK Helsinki
Der amtierende finnische Meister führt auch aktuell nach 21 Spieltagen die Veikkausliiga an. Trotzdem ist HJK Helsinki der grösste Aussenseiter in der Gruppe G. Über international bekannte Spieler verfügt der finnische Rekordmeister nicht. Der Marktwert der gesamten Mannschaft von Trainer Toni Koskela beläuft sich laut "Transfermarkt.de" auf 8,05 Millionen Euro - was ziemlich genau dem Marktwert von Frankfurts Rechtsverteidiger Aurelio Buta entspricht.
In den Qualifikationsspielen zur Conference League setzte sich HJK Helsinki knapp gegen den rumänischen Vertreter FCV Farul Constanta durch. Der serbische Mittelstürmer Bojan Radulovic stellte den 2:0-Sieg im Rückspiel mit zwei Treffern sicher, nachdem das Hinspiel in Rumänien mit 1:2 verloren gegangen war.
HJK Helsinki wird die Eintracht in der Bolt Arena empfangen, das Stadion bietet 10.770 Menschen Platz.
FC Aberdeen
Bayern München hat keine guten Erinnerungen an den FC Aberdeen. Im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger trafen die Münchner 1983 mit Spielern wie Karl-Heinz Rummenigge, Dieter Hoeness, Paul Breitner und Klaus Augenthaler auf die Mannschaft aus der drittgrössten Stadt Schottlands.
Nach einem 0:0 in München verloren die Bayern das Rückspiel im Pittodrie Stadium mit 2:3 und schieden aus. Der vom jungen Alex Ferguson trainierte FC Aberdeen gewann später auch sensationell das Finale gegen Real Madrid und somit den Europapokal der Landesmeister.
Von solchen Glanztaten sind "The Dons" aktuell jedoch weit entfernt. In den 1990er-Jahren geriet der viermalige schottische Meister in eine Abwärtsspirale und konnte mit den grossen Konkurrenten Celtic Glasgow und Glasgow Rangers nicht mehr mithalten. In den letzten Jahren konnte sich Aberdeen immerhin wieder als dritte Kraft im schottischen Fussball etablieren und beendete die vergangene Saison der Premiership - mit allerdings grossem Abstand auf Celtic und Rangers - ebenfalls auf Rang drei.
In der Qualifikation zur Europa League scheiterte Aberdeen am schwedischen Vertreter BK Häcken und tritt deshalb in der Conference League an. Star des Teams ist Mittelstürmer Luis "Duk" Lopes, der in der vergangenen Saison in 33 Premiership-Spielen 16 Tore erzielte und sechs Treffer vorbereitete. Der Gesamtwert der Mannschaft wird von "Transfermarkt.de" auf 15,8 Millionen Euro geschätzt, Trainer ist der Schotte Barry Robson.
Gespielt wird immer noch im Pittodrie Stadium, das nächstes Jahr 125 Jahre alt wird. Das Stadion ist nur 500 Meter von der Nordseeküste entfernt und bietet knapp 21.000 Menschen Platz. Für die Eintracht-Fans dürfte das Auswärtsspiel in Aberdeen besonders stimmungsvoll werden.
Verwendete Quellen:
- Marktwerte von transfermarkt.de
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.