Für die österreichischen Klubs ist die Europapokal-Saison bereits im Winter gelaufen. Die Austria verspielte ihre letzte Chance auf unglaublich dämliche Art und Weise. Rapid kam zu einem Remis, Salzburg zum Abschluss sogar noch zu einem Dreier gegen Schalke.

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Die Ausgangslage war klar: Die Austria benötigte in der letzten Runde unbedingt einen Sieg bei Viktoria Pilsen und gleichzeitig durfte Astra Giurgiu beim AS Rom nicht gewinnen - dann hätten die Veilchen auf den letzten Drücke doch noch den Aufstieg in die K.o.-Runde geschafft. Als einzige österreichische Mannschaft übrigens.

In Tschechien ging es turbulent los, allerdings auf der aus Wiener Sicht falschen Seite. Erst rettete Keeper Osman Hadzikic sensationell (3.), wenige Sekunden später traf Pilsen in Person von Michael Krmencik nur den Pfosten.

2:0-Führung und Überzahl

Danach bekamen die Wiener das Spiel aber besser in den Griff. Nach 19 Minuten wurde gleich die erste gefährliche Aktion der Gäste zum Knackpunkt: Nach einem Durchbruch Felipe Pires foulte Pilsens Lukas Hejda im Sechzehner.

Der Schiedsrichter erkannte auf Elfmeter und wertete Hejdas Vergehen als Notbremse. Den fälligen Strafstoss verwandelte Raphael Holzhauser zum beruhigenden 0:1 für den FAK.

Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink spielte in der ihre nummerische Überlegenheit sachlich aus, kam immer wieder zu guten Ansätzen in der Offensive und fünf Minuten vor der Pause sogar zur vermeintlichen Vorentscheidung. Nach einer Ecke von Holzhauser stieg Lukas Rotpuller am höchsten und netzte per Kopf ein.

Pilsen dreht das Spiel

Aus dem Nichts folgte dann aber der Anschlusstreffer der Gastgeber, ebenfalls nach einer Ecke traf Tomas Horava. Ein Tor mit fatalen Folgen, wie sich im zweiten Durchgang herausstellen sollte. Pilsen kompensierte den Platzverweis von Hejda immer besser und wurde ebenbürtig.

Nach 72 Minuten war es dann so weit: Michal Duris erzielte den Ausgleich. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch. Pilsen ging ohnehin ohne Chancen auf den Aufstieg in die Partie und riskierte alles, während die Austria wie gelähmt kaum noch etwas zustande brachte. Sechs Minuten vor dem Ende zerstörte dann Duris mit seinem zweiten Tor endgültig alle Wiener Hoffnungen.

Nach dem Abpfiff purzelten einigen Spielern Tränen übers Gesicht, erst Recht, nachdem das Ergebnis aus Rom bekannt wurde: Giurgiu kam in Italiens Hauptstadt nur zu einem 1:1, ein FAK-Sieg in Pilsen hätte also gereicht. Wer aber eine 2:0-Führung in Überzahl noch verspielt, hat es unter Umständen auch nicht verdient, in die K.o.-Phase einzuziehen.

Rapid verpasst den Sieg

Nur unwesentlich besser erging es Stadtrivale Rapid. Das letzte Kapitel einer verkorksten Europa-League-Saison mit vielen Verletzten, einem Trainerwechsel und vermeidbaren Niederlagen endete im bedeutungslosen Spiel gegen Bilbao fast schon standesgemäss ohne Sieg.

Gleich auf acht Positionen änderte Rapid-Coach Damir Canadi seine Mannschaft, auch Bilbao trat mit einer besseren B-Elf an. In der ersten Halbzeit tat sich fast gar nichts. Erst als Canadi Mitte der zweiten Hälfte drei Stammkräfte einwechselte, wurde die Partie munterer.

Der neu ins Spiel gebrachte Joelinton staubte nach einem abgewehrten Schuss des ebenfalls eingewechselten Giorgi Kvilitaia ab und erzielte die Wiener Führung (72.). Sechs Minuten vor dem Ende gelang Bilbao aber dann doch noch der Ausgleich durch Enric Saborit.

Die Partie durfte als Abbild der gesamten EL-Saison von Rapid herhalten: Es wäre deutlich mehr drin gewesen als ein Remis. Oder, übertragen auf die gesamte Gruppenphase, Platz drei. Der steht fürs Erste, da die Parallelpartie zwischen Sassuolo und Genk wegen zu dichtem Nebels verschoben wurde.

Red Bull schlägt Schalke

Das letzte Spiel der EL-Saison mit österreichischer Beteiligung durfte Red Bull Salzburg bestreiten. Die Bullen kamen gegen die zweite Garnitur des längst qualifizierten FC Schalke zu einem 2:0 (1:0). Xaver Schlager drückte nach 22 Minuten einen abgefälschten Ball aus kurzer Distanz über die Linie.

Mir der letzten Aktion der Partie traf Josip Radosevic ins leere Schalker Tor, weil Keeper Fabian Giefer bei einer Ecke mit nach vorne geeilt war (90.+4).

Da aber auch die Salzburger wie Rapid in den Runden davor geschlampt hatten, hatte diese letzte Partie nur noch statistischen Wert. Der Sieg zum Abschluss war ein bisschen Versöhnung. Die grosse Enttäuschung über drei gescheiterte österreichische Vereine konnte aber auch er nicht überlagern.

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