Erneuter Vorfall von Rassismus beim FC Chelsea: Beim Auswärtsspiel in der Europa League in Budapest beschmutzen einige Anhänger der Blues mit antisemitischen Gesängen das Image des Premier-League-Vereins. Der will nun hart durchgreifen.
Einige begreifen es offenbar nie: Am vergangenen Wochenende war Angreifer Raheem Sterling von Manchester City bereits Opfer rassistischer Gesänge der Chelsea-Fans. Nun sorgten die Anhänger der "Blues" für einen neuerlichen Eklat.
Während des Europa-League-Auswärtsspiels der Engländer in Ungarn beim FC Vidi (Endstand 2:2) fielen einige mitgereiste Fans durch antisemitische Gesänge auf.
Sie bezeichneten Mitglieder und Anhänger des FC Tottenham als "Yids" - ein im Englischen abschätzig verwendeter und beleidigender Begriff für Juden.
Chelsea warnt vor hirnlosem Verhalten
In einem Statement verurteilte der FC Chelsea das Verhalten der betreffenden Anhänger in bemerkenswerter Schärfe und kündigte härteste Sanktionen an.
"Antisemitismus und jede andere Form rassistischen oder religiösen Hasses ist abscheulich in den Augen des Vereins und der überwältigenden Mehrheit seiner Anhänger", sagte ein Klubsprecher zu den Vorfällen in Budapest. Ein solches Verhalten habe keinen Platz bei Chelsea.
"Jedes Individuum, das den nötigen Hirnschmalz nicht aufbringt, um diese einfache Botschaft zu verstehen, und dem nachgewiesen werden kann, den Verein durch antisemitische oder rassistische Aussagen oder Taten in den Schmutz gezogen zu haben, muss mit den schärfsten Konsequenzen durch den Klub rechnen", so der Sprecher.
Raheem Sterling von Chelsea-Fans rassistisch beleidigt
Erst am Montag hatte der Klub vier Personen bis auf Weiteres mit einer Stadionsperre belegt, weil sie unter Verdacht stehen, während der Partie gegen Manchester City am vergangenen Samstag Nationalspieler Sterling rassistisch beleidigt zu haben.
Die Sperre gelte zunächst, solange die Ermittlungen andauern, teilten die Blues mit, deren Anhänger in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen rassistischer Vorfälle unangenehm aufgefallen waren.
Sterling, Stürmer von Manchester City, hatte nach der 0:2-Niederlage bei Chelsea am Samstagabend berichtet, er sei von Zuschauern beleidigt worden.
Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen ein. In sozialen Medien kursierte ein Video, das die angeblichen Beleidigungen zeigen soll und nach Angaben der Polizei im Rahmen der Untersuchung ausgewertet wird.
Am Sonntag hatte sich Sterling auf Instagram geäussert. "Wie man an meiner Reaktion sieht, musste ich lachen, weil ich nichts Besseres erwarte", sagte er mit Bezug auf das Video.
Sterling, der in der Vergangenheit häufiger im Zentrum öffentlicher Kritik und Anfeindungen stand, hatte britischen Medien wegen angeblich tendenziöser Berichterstattung eine Mitschuld vorgeworfen.(hub/dpa)
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