Haarschaf schrammt Eintracht Frankfurt am Finale der Europa League vorbei. Erst im Elfmeterschiessen unterliegen die Hessen dem FC Chelsea im Halbfinal-Rückspiel. Neben viel Lob für die Eintracht würdigen Sportjournalisten besonders die Premier League - denn erstmals stellt ein Land alle vier Finalisten in Europa.

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Zum Zittersieg des FC Chelsea über Eintracht Frankfurt in einem Elfmeter-Krimi im Halbfinal-Rückspiel der Fussball-Europa-League am Donnerstag in London schreibt die internationale Presse:

Grossbritannien

"The Guardian": "Der Ausgang der Partie passte nicht so recht zu dem Abend des Eden Hazard. Es war ein chaotisches Spiel, dem es so sehr an dem Drama von Liverpools unfassbarem Sieg über Barcelona oder Tottenhams verrücktem Gegenangriff in Amsterdam fehlte. Es gab zu viel Zetern und Zaudern und zu wenig Qualität, ehe das Elfmeterschiessen etwas Spannung in die Handlung brachte."

"The Daily Mail": "Voll Englisch! Alle vier europäischen Finalisten kommen aus der Premier League. England ist das erste Land, das im selben Jahr alle vier Endspielteilnehmer des UEFA-Flaggschiff-Clubwettbewerbs stellt. London ist zudem die erste Stadt, die drei Teams im selben Jahr im Finale hat."

"The Sun": "Am Donnerstagabend ist Geschichte geschrieben worden. Erstmals haben es vier Premier-League-Clubs in die zwei grossen Endspiele in Europa geschafft. Englische Teams haben die Saison 2018/2019 auf dem Kontinent dominiert."

"The Daily Mirror": "Arsenal und Chelsea haben das Full House der Dominanz der Premier League in Europa komplett gemacht."

"The Telegraph": "Eden Hazard lieferte für Chelsea gegen ein zähes Frankfurt. Er würde, ganz Stamford Bridge wusste das, niemals verschiessen. Hazard wird womöglich nie wieder in einer Partie im Heim-Trikot an der Stamford Bridge einen Ball treten. Wenn man sich auf einen Mann verlassen konnte, um ein Halbfinale im Elfmeterschiessen zu entscheiden, dann aber auf diesen Elfmeter-Killer par excellence. Es war 22:48 Uhr und die Nerven dieses wunderbaren Eintracht-Frankfurt-Teams waren schliesslich dahin."

"The Independent": "Nach all dem Negativen in dieser Saison sorgte Hazard, der möglicherweise vor seinem Abgang steht, für wilde Szenen der Erleichterung. Diese turbulente Saison könnte doch noch ruhmvoll enden."

Deutschland

"Kicker": "Hazard und Kepa führen Chelsea ins Finale - Frankfurt geht erhobenen Hauptes. Denkbar knapp scheiterte Eintracht Frankfurt im Halbfinal-Rückspiel der Europa League am FC Chelsea. Nach 90 und 120 Minuten stand es an der Stamford Bridge 1:1, ehe die SGE im Elfmeterschiessen bereits führte, am Ende aber doch noch mit 3:4 den Kürzeren zog."

Spanien

"El País": "In mehr als 60 Jahren europäischer Fussballwettbewerbe ist es noch nie passiert, dass ein Land beide Endspiele besetzt. Bis jetzt. Zum Finale in der Champions League zwischen Liverpool und Tottenham kommt das Endspiel in der Europa League zwischen Arsenal und Chelsea hinzu. Im Jahr des Brexit spielen vier englische Teams um die kontinentalen Titel. So etwas hat man noch nie gesehen."

"El Mundo": "Die tapfere Eintracht Frankfurt hätte die neue Ära der britischen Dominanz fast verhindert. Aber es war nicht ihr Tag, sondern der Tag von Torhüter Kepa."

"As": "Nach den Jahren unserer [der spanischen] Dominanz beansprucht die Premier League nun mit diesem grossartigen Poker ihren Platz."

"Marca": "Im letzten Jahrzehnt hatte sich die Premier League daran gewöhnt, in der Champions League Enttäuschungen zu sammeln. Es gab einen Brexit nach dem anderen, ausgenommen Chelseas Trophäe 2012 und Liverpools Endspielteilnahme im vergangenen Jahr. Der 'Football' hatte sich von der Elite Europas entfernt, verschlungen von der Dominanz der 'La Liga'. Nun hat die Premier League rebelliert."

"El Mundo Deportivo": "Englische Hegemonie in Europa. Erstmals kommen mit Liverpool, Tottenham, Chelsea und Arsenal alle Finalisten aus derselben Liga. Dagegen steht erstmals seit 2013 kein spanisches Team in einem Endspiel."

Italien

"La Repubblica": "Wie in der Champions League gibt es auch in der Europa League ein rein englisches Finale. Im Elfmeterschiessen haben Sarris Männer den Widerstand der Eintracht gebrochen. Es ist das erste Mal, dass sich vier Teams aus demselben Land für das Endspiel der beiden Europapokale qualifiziert haben."

"Corriere dello Sport": "Chelsea hat die Träume der Eintracht zunichte gemacht und Sarri das erste europäische Finale seiner Karriere geschenkt. Der Club rundet damit das dominierende Bild der Premier League in Europa ab."

Schweiz

"Blick": "Chelsea bezwingt Frankfurt im Penalty-Krimi. Nach der Königsklasse kommt es auch in der Europa League zu einem rein englischen Final. Während Chelsea die Eintracht bezwingt, gewinnt Arsenal auswärts gegen Valencia."

"Tagesanzeiger": "Tea Time auch im Final der Europa League. Arsenal und Chelsea gewinnen ihre Halbfinal-Rückspiele. Damit kommt es am 29. Mai zu einem Londoner Derby. Chelsea besiegte mit höchster Mühe Eintracht Frankfurt. Die Entscheidung in London fiel nach einem 1:1 nach Verlängerung erst im Penaltyschiessen, in dem Frankfurt sogar noch in Führung ging. England hat noch nie alle vier Finalisten gestellt, und auch keiner anderen grossen Fussballnation ist dies jemals gelungen."

Österreich

"Kronen Zeitung": "Es war ein Krimi sondergleichen, ein hochklassiges Duell zweier ebenbürtiger Teams, von denen sich keines das Aus verdient gehabt hätte - und doch steht nun der FC Chelsea im Europa-League-Finale, und nicht Adi Hütters Eintracht Frankfurt! Die Reise von Frankfurt durch Europa endete also dramatisch. Dabei hatten die Hessen Chelsea vorher alles abverlangt. Das Team von Trainer Maurizio Sarri war zunächst aber die bessere Elf."

"Kurier": "Auch in der Europa League gibt es ein rein englisches Finale. Während sich Arsenal gegen Valencia im Halbfinale souverän durchsetzte und dem 3:1-Heimsieg ein 4:2 in Spanien folgen liess, musste bei Chelsea gegen Eintracht Frankfurt nach zwei 1:1-Remis das Elferschiessen entscheiden. Die Londoner gewannen daheim mit 4:3. Für Frankfurt scheiterte ÖFB-Nationalspieler Martin Hinteregger nach einer starken Partie mit dem vierten Penalty, danach vergab auch noch Goncalo Paciencia für die Deutschen, ehe der Belgier Eden Hazard Chelsea jubeln liess." (msc/dpa)

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