Für die Frankfurter war es ein bitterer Fussball-Abend. Keine Zuschauer in der Arena und eine klare Europa-League-Pleite. Ob das Rückspiel stattfindet, ist offen.
Trainer Adi Hütter wirkte konsterniert - und auch die Profis schlichen mit versteinerten Mienen vom Feld: Nach einer trostlosen Vorstellung im Geisterspiel gegen den FC Basel steht Eintracht Frankfurt in der Europa League vor dem Aus. Der hessische Fussball-Bundesligist verlor das Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstag vor leeren Rängen mit 0:3 (0:1) und geht mit einer schweren Hypothek in die Zweitauflage des Duells mit dem Schweizer Vizemeister in einer Woche ebenfalls in Frankfurt.
"Wenig positiv, Ergebnis erschreckend", bilanzierte Hütter den schwachen Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben nie damit gerechnet, gegen Basel 0:3 verlieren zu können. Das macht uns alle sehr traurig." Samuele Campo in der 27. Minute, der eingewechselte Kevin Bua (73.) und Fabian Frei (85.) trafen zum unerwartet klaren Sieg der Gäste.
"Da konnten wir nicht davon ausgehen. Aber wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt", sagte der aus der Bundesliga bekannte Basel-Trainer Marcel Koller bei DAZN. "Es waren keine einfachen Bedingungen, aber das gilt für beide Mannschaften. Mit unseren Fans haben wir normalerweise einen Riesenpluspunkt, aber die waren nicht da. Trotzdem dürfen wir auf jeden Fall nicht so verlieren", übte Eintracht-Mittelfeldspieler
Die ungewohnte Situation lähmte die Hausherren
In der Frankfurter Arena, wo die Eintracht in den vergangenen eineinhalb Jahren mit ihren Fans stimmungsvolle Europacup-Abende zelebriert hatte, herrschte wegen des vom Frankfurter Gesundheitsamtes am Vorabend des Spiels verhängten Zuschauerausschlusses 90 Minuten lang absolute Stille. "So macht Fussball keinen Spass", sagte Hütter.
Die ungewohnte Situation lähmte die Hausherren. Bis auf einen Schuss von Sebastian Rode (8.), der knapp am Pfosten vorbei strich, hatten die Gastgeber in der ersten Halbzeit offensiv nichts zu bieten. Gegen die gut organisierte Abwehr der Schweizer, die wegen des in der Heimat aufgrund der Ausbreitung des neuen Coronavirus unterbrochenen Ligabetriebs ihr erstes Pflichtspiel seit zwei Wochen bestritten, fehlte es an Ideen und der nötigen Präzision.
Die demonstrierte auf der Gegenseite Campo, der einen direkten Freistoss aus gut 20 Metern zur Gäste-Führung in den Winkel des Frankfurter Tores zirkelte. Der Gegentreffer verunsicherte die Hausherren noch mehr. Bis zur Pause geriet das Baseler Gehäuse nicht einmal ernsthaft in Gefahr. Vielmehr bot sich Silvan Widmer (43.) sogar die Chance zum zweiten Treffer für den Schweizer Vizemeister, doch ein Kopfball des Abwehrspielers verfehlte knapp das Ziel.
Eintracht-Trainer Adi Hütter reagierte in der Halbzeit auf die schwache Vorstellung seines Teams und brachte mit Gonçalo Paciência einen zweiten Stürmer. Für den Portugiesen blieb Djibril Sow in der Kabine.
Die ersten Chancen hatte aber wieder Basel durch Frei und Arthur Cabral. Erst nach 52 Minuten wurden dann auch die Hessen endlich das erste Mal gefährlich. André Silva kam frei zum Schuss, der aber über das Tor ging. Noch knapper war es bei einem Kopfball von Paciência (57.) und einem Lattenschuss von Almamy Touré (65.).
Die Eintracht agierte nun druckvoller und kam durch Silva (66.) und Touré (67.) zu weiteren guten Gelegenheiten. Doch das erwies sich nur als Strohfeuer. Als Bua einen Konter mit einem gekonnten Lupfer über Eintracht-Torwart Kevin Trapp abschloss, war die Partie entschieden. Der Treffer durch Frei sorgte dann für den eigentlich uneinholbaren Vorsprung der Schweizer. (ash/dpa)
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