Ein 19 Jahre alter Jungstar hat die fulminante Europa-Tour der Eintracht erst einmal gestoppt. Joao Felix erzielt drei Tore für Benfica und bereitet einen weiteren Treffer vor. Für die Eintracht ist das Halbfinale aber dank der zwei Auswärtstore noch möglich.
Die beeindruckende Erfolgsserie von Eintracht Frankfurt in der Europa League hat ein bitteres Ende gefunden. Nach zehn mitunter furiosen Spielen ohne Niederlage im Wettbewerb verlor der lange dezimierte DFB-Pokalsieger am Donnerstag im Viertelfinal-Hinspiel beim portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon 2:4 (1:2) und droht damit auszuscheiden.
Benficas überragender Jungstar Joao Felix mit einem Dreierpack (21./Foulelfmeter, 43., 53. Minute) und Ruben Dias (50.) nutzten die Überzahl der Hausherren, nachdem Frankfurts Abwehrspieler Evan Ndicka bereits nach 20 Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. Doch die Hoffnung bleibt:
Rote Karte bringt Frankfurt in Unterzahl
"Wir müssen versuchen, Nadelstiche zu setzen", hatte Trainer Hütter als Marschroute ausgegeben. Seine Spieler befolgten die Anweisung und trugen zu einem hochklassigen Spiel bei. Kein Abtasten, kein Mittelfeldgeplänkel - beide Teams suchten den direkten Weg zum Tor und lieferten sich phasenweise einen offenen Schlagabtausch mit vielen Torchancen. Die frühe Rote Karte erwies sich aber als zu grosses Manko für die Eintracht.
Den besseren Start erwischten dabei die Frankfurter. Nach einem Stellungsfehler von Jardel war Jovic frei durch, doch die Benfica-Verteidigung konnte im letzten Moment noch klären (5.). Bei der anschliessenden Ecke setzte David Abraham einen Kopfball neben das Tor. Die Gastgeber benötigten eine gute Viertelstunde, um ihr eigenes Spiel zu ordnen. Dies nahm Youngster Joao Felix selbst in die Hand. Das 19 Jahre alte Supertalent mit einem Marktwert von über 100 Millionen Euro war Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Rekordmeisters.
Warum die Top-Clubs Europas hinter ihm her sind, zeigte Joao Felix in der 20. Minute, als er Gedson Fernandes mit einem Traumpass in Szene setzte. Dieser konnte von N'Dicka nur noch per Foul gestoppt werden. Eine Rote Karte samt Elfmeter waren die Folge, Joao Felix liess sich die Chance zur Führung nicht nehmen und verwandelte eiskalt.
Bitterer Start in die zweite Halbzeit
Als ob es die Rote Karte nie gegeben hätte, spielte die Eintracht weiter leidenschaftlich nach vorn. Viel lief wieder über die linke Seite mit dem seit Wochen überragenden
Der Jubel der 3200 mitgereisten Frankfurter Fans hielt nur wenige Zeigerumdrehungen, denn Joao Felix düpierte Kevin Trapp mit einem 20-Meter-Schuss, der nicht unhaltbar erschien. Und es ging fulminant weiter: Franco Cervi vergab zwei weitere gute Chancen des portugiesischen Tabellenführers (45. und 45.+1). Auf der Gegenseite traf Kostic nach einem Freistoss - allerdings entschied der englische Schiedsrichter Anthony Taylor auf Abseits.
Umso bitterer, dass es für die Eintracht gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs die nächsten Tiefschläge gab. Natürlich durch Joao Felix. Erst verlängerte der Jungstar eine Ecke auf Ruben Dias, der nur noch eindrücken musste, dann markierte er selbst den vierten Treffer. Damit stieg er zum jüngsten Spieler in der Europa-League-Historie auf, dem drei Treffer in einem Spiel gelangen. Der Ex-Frankfurter Haris Seferovic hätte den Benfica-Sieg noch höher gestalten können (69.), stattdessen schlug die Eintracht durch Pacienca zurück. © dpa
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