Die Zeit als Bundestrainerin sei "die schwerste in meiner Karriere" gewesen, klagt Steffi Jones den DFB und das vergiftete Klima innerhalb des Verbands an. Jones, als Nationalspielerin jahrelang eine Führungsfigur, scheiterte als Bundestrainerin nach nur 19 Monaten Amtszeit.
Etwas mehr als ein Jahr nach ihrem Aus als Bundestrainerin der Frauen hat
In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" beklagte die Weltmeisterin von 2003 zum Start der WM in Frankreich fehlende Unterstützung durch den Verband in ihren 19 Monaten als Verantwortliche für das Nationalteam.
Jones hatte nach dem Olympia-Gold von Rio de Janeiro die Nachfolge von Silvia Neid übernommen und musste ein neues Team formen.
Der DFB schützte Jones vor Angriffen nicht
"Ich wurde teilweise von den Medien so schlimm attackiert, dass ich vom DFB erwartet hätte, dass er das mit dem Umbruch erklärt hätte, dass dieser seine Zeit benötigt", sagte die gebürtige Frankfurterin. "Für mich fühlte es sich so an, als ob alle froh waren, dass ich versage." Im März 2018 trennte sich der DFB von Jones.
Die Zeit als Bundestrainerin bezeichnete sie als "die schwerste in meiner Karriere, weil sie von Anfang von Neid und Missgunst geprägt war". Alle wollten sich bestätigten sehen, dass sie versage. "Da kämpft man gegen Windmühlen, die man nicht besiegen kann."
Jones' Berufung zur Bundestrainerin durch den DFB hatte überrascht, da die sechsmalige deutsche Meisterin noch keine Erfahrung als Cheftrainerin hatte. Zuvor hatte sie beim DFB als OK-Chefin für die Frauen-WM 2011 und anschliessend als Direktorin gearbeitet.
Jones hat Konsequenzen gezogen
Sie habe ihre Erkenntnisse und Konsequenzen aus der Bundestrainer-Zeit gezogen, meinte Jones. So sei sie nicht zum DFB zurückgekehrt, sie habe sich von Menschen aus ihrem damals engen Umfeld distanziert. Menschen, die nicht "so loyal waren, wie ich dachte. Und das waren einige." (dpa/hau)
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