• In den vergangenen Jahren und Monaten haben sich immer mehr Fussball-Expertinnen im TV etabliert.
  • Neben ehemaligen und aktiven Spielerinnen analysiert unter anderem auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Spiele im Fussball der Männer.
  • In einer repräsentativen Exklusiv-Umfrage hat sich nun gezeigt, welche Expertin die deutschen Fussballfans für besonders kompetent halten.

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Das Bild der TV-Übertragungen im Fussball hat sich in den vergangenen Jahren und Monaten verändert. Waren Expertenrunden und Kommentatorenplätze lange Zeit nur von Männern besetzt, haben sich inzwischen immer mehr Frauen als Fussball-Expertinnen im Fernsehen etabliert.

Ob Almuth Schult in der ARD, Martina Voss-Tecklenburg im ZDF oder Tabea Kemme bei Sky: Frauen beweisen neben etablierten Experten wie Lothar Matthäus oder Per Mertesacker grosse Expertise und werden oftmals vor allem für ihre authentische Art gefeiert.

Im Interview mit unserer Redaktion bringt Tabea Kemme ihr Erfolgsgeheimins auf den Punkt: "Ehrlichkeit. Nicht das zu sagen, was vielleicht gut ankommt. Sondern meine eigene Erfahrung und Expertise aus Spielerinnensicht zu platzieren."

Doch wie nehmen die deutschen Fussballfans die Expertinnen wahr? Welcher wird die höchste Fussballkompetenz zugeschrieben?

Martina Voss-Tecklenburg wird als "am kompetentesten" wahrgenommen

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion zeigt sich, dass vor allem eine Expertin bei den deutschen Fussballfans mit ihrer Expertise punktet: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Von 5.003 befragten Fussballfans gaben 26 Prozent an, dass Voss-Tecklenburg ihrer Meinung nach über die grösste Kompetenz als Fussballexpertin verfügt. Auf Rang zwei mit 15 Prozent liegt Nationaltorhüterin Almuth Schult, die sowohl in der ARD als auch bei DAZN als Expertin auftritt. Frauenfussballexpertin Nia Künzer schreiben immerhin elf Prozent eine grosse Fussballkompetenz zu.

Expertinnen bei Streaminganbietern oder Bezahldiensten haben es schwerer

Auffällig ist, dass die Expertinnen, die bei Bezahl- oder Streamingdiensten wie Sky oder DAZN Spiele analysieren, wesentlich weniger Stimmen erhalten. So kommt Tabea Kemme lediglich auf rund vier Prozent, Julia Simic, Josephine Henning und Navina Omilade lediglich auf ein Prozent.

Es ist davon auszugehen, dass die Expertinnen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten einfach deutlich präsenter in den Köpfen der Fussballfans sind.

Allgemein geben aber auch ganze 41 Prozent der Befragten "Weiss nicht / Keine der Genannten" an. Diese hohe Zahl lässt zwei Interpretationsmöglichkeiten zu: Entweder die Fussballexpertinnen sind in der Aufmerksamkeit der breiten Bevölkerung noch nicht angekommen. Oder aber den Expertinnen wird noch immer deutlich weniger Kompetenz zugetraut als ihren männlichen Kollegen.

Kaum Unterschied bei den Geschlechtern

Unterscheidet man in der Auswertung zwischen weiblichen und männlichen Fussballfans, ist im Übrigen keine grosse Differenz zu erkennen. Die Zahlen bewegen sich auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Leichte Unterschiede lassen sich erkennen, gruppiert man die Antworten nach dem Alter. Gerade bei den Fussballfans über 65 Jahre ist der Wert der Unentschlossenen mit 34 Prozent am niedrigsten.

Bei den 40- bis 49-Jährigen liegt zudem Almuth Schult mit 24 Prozent vor Voss-Tecklenburg (17 Prozent). Dafür liegt die Gruppe der Unentschlossenen in diesem Alter bei 43 Prozent.

Informationen zur Methode: Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 5.003 Teilnehmerinnen und Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für deutsche Fussball-Fans ab 18 Jahren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war der 2. bis 16. Februar 2023.
Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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