Auch nach der Corona-Pandemie scheint sich im deutschen Profi-Fussball in Sachen Kommerzialisierung nicht viel verändert zu haben. Das sieht zumindest Fanvertreterin Helen Breit so und zieht ein ernüchterndes Fazit.
Fanvertreterin Helen Breit hat in ihrem Kampf für Fan-Interessen und gegen die Kommerzialisierung im deutschen Profi-Fussball ein ernüchterndes Fazit gezogen. Trotz der in der Corona-Pandemie ins Leben gerufenen DFL-Taskforce "Zukunft Profi-Fussball" sei das System nicht umfassend verändert oder besser gemacht worden.
"Deshalb ist das Misstrauen gross, dass nur Bereiche angetastet werden, die nicht so arg wehtun, wo sich der Profi-Fussball kaum bewegen muss und das Geschäft so weiterlaufen kann wie bisher", sagte Breit der Tageszeitung "nd.DerTag".
Breit hatte während der Coronazeit im Fan-Projekt "Zukunft Profi-Fussball" Reformideen erarbeitet und diese in der gleichnamigen DFL-Taskforce vertreten. "Im Bereich Integrität des Wettbewerbs ist fast gar nichts passiert. Beim Financial Fairplay oder der strengeren Regulierung von Mehrfachinvestitionen muss auch noch viel geschehen", forderte die 35-Jährige.
Breits Vorwurf: Profi-Fussball hält in Pandemie getätigte Versprechen nicht ein
Breit wirft dem Profi-Fussball weiter vor, in der Pandemie getätigte Versprechen nicht eingehalten zu haben. Versprechen wie "verstanden zu haben, wie wichtig Fans sind. Und wie wichtig es ist, sich gesellschaftlich zu verankern und nicht in einer Blase zu leben", sagte Breit.
Als nach der Corona-Zeit wieder Normalität einkehrte, sei die Demut des Profi-Fussballs schnell vergessen gewesen. "Weitreichende Massnahmen zur Chancengleichheit, etwa über eine gleichmässigere Verteilung der Medienerlöse, wurden nicht ergriffen. Die Dinge, die auf den Weg gebracht wurden, fühlen sich nicht nach substanzieller Veränderung an", befand die Fanvertreterin. (dpa/lh)
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