Es ging um alles: In einer turbulenten Partie kämpften Red Bull Salzburg und der FC Basel um den Einzug ins Viertelfinale. Trotz Überzahl und Führungstreffer scheiterten die Österreicher an der Cleverness und Erfahrung der Basler.

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Das torlose Hinspiel hatte alles offen gelassen für diese Partie – Red Bull Salzburg muss sich nun nach zehn Siegen und einem Unentschieden geschlagen geben, der FC Basel erreicht zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale der Europa-League.

Beide Mannschaften mussten diesmal auf wichtige Spieler verzichten: Der Salzburger Martin Hinteregger und der Basler Serey Die waren nach ihrer Rangelei im Hinspiel beide gesperrt, die Bullen Ulmer und Schwegler fielen verletzungsbedingt aus. Bei den Schweizern wurde Serey Die durch Mohamed Elneny ersetzt und Kapitän Marco Streller kam zurück aufs Feld.

Im ausverkauftem Salzburger Stadion kamen die 29.320 Zuschauer mit einer turbulenten und ereignisreichen Partie auf ihre Kosten. Das Spiel startete aus österreichischer Sicht verheissungsvoll: In den ersten sieben Minuten konnten die Salzburger nicht weniger als drei Chancen herausspielen: Ein Kopfball von Alan (Flanke Stefan Ilsanker), ein Schuss von Mane (4. Minute) und eine Chance von Kevin Kampl (7. Minute).

Die offensive erste Phase der Salzburger wurde angeheizt durch einen Platzverweis in der 9. Minute: Nachdem Marek Suchy Alan von hinten niederstreckte, sah der Tscheche die verdiente rote Karte. Die mitgereisten Basler Fans protestierten und Trainer Murat Yakin musste reagieren. Die zehn verbliebenen Schweizer versuchten, kompakter und näher am Mann zu spielen, trotzdem waren die Salzburger immer einen Tick schneller. In der 10. Minute verstolperte Kampl aus kurzer Distanz nach einem idealen Pass von Mane und vergab damit den sicher scheinenden Führungstreffer. Die Blau-Roten schienen in dieser Phase vom Kombinationsspiel der Salzburger überfordert. Die Torchance nach dem Freistoss von Arlind Ajeti in der 19. Minute war eine von wenigen Möglichkeiten, mit denen die Basler der Spielstärke der "Bullen" etwas entgegenzusetzen versuchten.

Die Dominanz der Salzburger wurde in der 22. Minute nach einem eleganten Kombinationsspiel mit dem 1:0 belohnt: Ilsanker bekommt von Mane den Ball und schickt aus zentraler Position Florian Klein über die Seite. Dieser lässt David Degen locker stehen und gibt an Kampl weiter, der ihn in den Fünfmeterraum flankt, wo Soriano schliesslich trocken versenkt.

Nach diesem Treffer versuchten die Salzburger nachzulegen, scheiterten jedoch wiederholt (24. und 29. Minute) am starken Basler Tormann Yann Sommer. Es war der Zeitpunkt, an dem es den Basler Fans reichte: Flaschen und Gegenstände flogen aufs Spielfeld, weder Kapitän Streller noch FCB-Präsident Bernhard Heusler über die Stadionlautsprecher vermochten zu besänftigen. Der deutsche Schiedsrichter Gräfe schickte die Spieler daraufhin für zwölf Minuten in die Kabinen.

Nach dem Abbruch drängten die Salzburger weiter auf ein 2:0, doch die Basler liessen weniger zu und wurden immer abgebrühter. Das zeigte auch der abgefälschte Schuss von Philipp Degen knapp übers Tor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Nach der Halbzeitpause hatte Soriano zwar wieder eine Möglichkeit, schoss aber am leeren Tor vorbei. Die Basler zeigten sich jetzt routiniert und konnten mit Standardsituationen das Spiel schliesslich drehen. Durch einen Eckball in der 51. Minute gelang Streller mit einem Kopfball der Ausgleich – ein Treffer, der ihn zum erfolgreichsten Basler Torschützen im Europacup macht. Ajeti konnte sich nur kurz darauf glücklich schätzen, nach einem Kopfstoss gegen Alan nicht als zweiter Schweizer das Spielfeld verlassen zu müssen.

Salzburg tat sich in der zweiten Hälfte zunehmend schwer gegen die Blau-Roten. In der 60. Minute gewann Gaston Sauro – erneut nach einer Standardsituation, erneut ein Kopfball – das Duell mit Ilsanker und erzielte das 2:1. Die Salzburger bissen sich letzten Endes an der internationalen Routine und Cleverness der Basler die Zähne aus. Für die Schweizer wird sich der Viertelfinal-Gegner in der heutigen Auslosung zeigen. AZ Alkmaar, Juventus Turin, Benfica Lissabon, Olympique Lyon, Valencia, FC Porto oder FC Sevilla - das sind die möglichen Kontrahenten.

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