David Alaba zieht offenbar mit Star-Berater Pini Zahavi in die Gespräche mit den Bayern-Bossen. Es geht um einen neuen, grossen Vertrag - oder seinen Abschied aus München.
Der FC Bayern hat seinem ehemaligen Trainer
Aus
Van Gaal setzte Teenager Alaba als Aussenverteidiger ein
Van Gaals Meisterstück dürfte aber der Umgang mit
Van Gaal hatte einige Widerstände zu brechen, blieb aber konsequent bei seiner Idee, die Planstelle hinten links einem Teenager zu überlassen, der
Bei den legendären freitäglichen Presserunden an der Säbener Strasse wurde van Gaal mit Fragen zu Alaba bombardiert und irgendwann hatte der Trainer eine universell passende Antwort parat. "Er ist ein linker Aussenverteidiger - auch wenn er selbst das nicht denkt."
Alaba gehört zum Inventar
Ziemlich genau zehn Jahre ist das jetzt her. Nach einer schweren Verletzung gleich nach seinen Debüts schickten die Bayern den Spieler im Winter 2010/11 weg. Alaba wurde Teil eines Kaufgeschäfts rund um Luiz Gustavo und an 1899 Hoffenheim ausgeliehen.
Das Kapitel Hoffenheim blieb ein kurzes: Nach fünf Monaten war Alaba wieder zurück in München und wurde in den Jahren danach zu einer prägenden Figur des Klubs.
Vom aktuellen Kader ist lediglich Thomas Müller noch erfolgreicher als Alaba, der mit gerade einmal 27 Jahren unter anderem acht Meisterschaften, fünf Pokalsiege, einen Triumph in der Königsklasse und den Gewinn des Weltpokals vorweisen kann. Man übertreibt wohl nicht, wenn man den Österreicher als eine Ikone des FC Bayern bezeichnet.
Spätestens seit der Triple-Saison der Bayern 2013 ranken sich in jeder Transferperiode haufenweise Gerüchte um Alaba und einen möglichen Abgang aus München. Eine Prise PSG war da immer dabei, ein bisschen Premier League und sehr viel LaLiga. Am Mittwoch berichtete die "Bild" von einem möglichen Tauschgeschäft, das Alaba aber abgelehnt habe. Demnach sollte er Teil der Verhandlungsmasse zwischen den Bayern und Manchester City werden, im Tausch mit Leroy Sané dann zu den Engländern wechseln.
Unabhängig davon soll der FC Barcelona schon seit Jahren hinter Alaba her sein, angeblich gab es auch schon handfeste Offerten und Gespräche mit Real Madrid. So will es Vater und Berater George Alaba jedenfalls stets verstanden haben, der die Gerüchte mit ein paar geschickt platzierten Interviews immer wieder befeuerte. Das übliche Geschacher eben, gerade in den Monaten vor einer möglichen Vertragsverlängerung.
Pini Zahavi soll helfen
Nun hat Alaba junior aber einen recht ungewöhnlichen Schritt gewagt, der den Bayern wenig schmecken dürfte. Offenbar hat sich der Spieler Pini Zahavi ins Boot geholt. Der Israeli gilt als einer der Top-Berater der Szene, hatte seine Finger schon bei zahllosen Transfers im Spiel.
Rio Ferdinand machte er einst zum teuersten Abwehrspieler der Welt, Zlatan Ibrahimovic liess sich vom ehemaligen Journalisten transferieren, Zahavi fädelte die Übernahme des FC Chelsea durch Roman Abramovich ein und im Hintergrund auch den Deal zwischen Barcelona, Neymar und Paris Saint-Germain. Im letzten Sommer verhandelte er
Alabas Vertrag in München läuft im Sommer 2021 aus und um die Drohkulisse perfekt zu machen, schiessen nun wieder allerhand Gerüchte aus dem Boden und kommt Zahavi als zusätzlicher Mitstreiter des Spielers plötzlich um die Ecke. Alaba befindet sich bei den Bayern in einer recht eigenartigen Konstellation: Vor der Saison holten die Verantwortlichen in
Davies spielt auf Alabas Position
Mit Alphonso Davies spielt der Shooting-Star der Saison auf Alabas Position links in der Viererkette. Die Vergleiche der beiden Spieler liegen auf der Hand und es soll tatsächlich einige Experten geben, die den erst 19-jährigen
Aber: Trotz dieser enormen Konkurrenzsituation hat Alaba es geschafft, sich bei Trainer Hansi Flick unentbehrlich zu machen. Alaba nutzte die angespannte Personallage gerade in der Innenverteidigung, um sich in eine herausragende Position zu spielen. In den letzten Monaten wurde er von Flick zum Abwehrchef ernannt, für einen Nicht-Spezialisten als Innenverteidiger eine bemerkenswerte Auszeichnung. Bayerns Trainer würde gerne mit Alaba weiterarbeiten. Aber Bayerns Trainer weiss ja gar nicht, ob er über den Sommer hinaus selbst noch bei den Bayern wirken darf. Und Alaba? Der will anscheinend viel lieber im zentralen Mittelfeld als in der Abwehr spielen.
Wäre Alaba zu ersetzen?
Die "SportBild" schrieb am Mittwoch, Alabas Gedanken an einen Wechsel hätten mit einem Wortbruch der Bayern-Bosse zu tun. Angeblich soll bei Alabas letzter Vertragsverlängerung im Frühjahr 2016 besprochen worden sein, dass Alaba sich auf der Sechs im defensiven Mittelfeld zeigen dürfte. Diese Abmachung sehe Alaba mittlerweile "als nicht erfüllt" an. Während er weiter auf der Aussenbahn und im Abwehrzentrum zum Einsatz kommt, hätten andere Spieler wie Joshua Kimmich den Wechsel vom Aussenverteidiger zum Mittelfeldspieler energischer vollziehen können.
Den Verantwortlichen stehen einige Verhandlungen ins Haus, auch die Verträge der Granden Manuel Neuer und Thomas Müller laufen im nächsten Sommer aus. Die beiden bilden zusammen mit Lewandowski das Trio der Spitzenverdiener bei den Bayern, dahinter sollen dann Spieler wie Thiago, Jerome Boateng oder eben Alaba kommen. Die Gehaltsstruktur bei den Bayern dürfte sich ändern und Alaba will davon profitieren.
Für den FC Bayern ist es wie immer eine Gratwanderung. Die Münchner dürften ungern einen ihrer wichtigsten Spieler an die europäische Konkurrenz verlieren, zumal Alaba nach nunmehr rund zwölf Jahren im Klub eine der letzten "alten" Identifikationsfiguren ist. Auf der anderen Seite verwehren sich die Bayern fast schon traditionell dem völlig enthemmten Preiskampf, den einige ihrer Kontrahenten bisher nur zu gerne anzettelten.
Vielleicht wird die Coronakrise dem zügellosen Treiben auf dem Transfermarkt ein wenig die Wucht rauben. Verlassen sollten sich die Münchner darauf aber besser nicht. Mit Davies und Hernandez hätte der Klub zwei legitime Nachfolger zwar schon im Stall, Alabas Verlässlichkeit auf dem Platz und seine Sympathiewerte bei den Fans wären aber nur schwer zu ersetzen.
Verwendete Quelle:
- Bild.de: Alaba sollte gegen
Sané getauscht werden
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