Jetzt könnte es ganz schnell gehen: Laut "Sportbild"-Informationen ist der FC Bayern München auf der Suche nach einem Ersatz für den verletzten Javi Martinez bereits fündig geworden. Die Vertragsgespräche mit Mehdi Benatia sollen kurz vor dem Abschluss stehen.

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Tja, wenn es muss, dann muss es eben. Eigentlich hatte man beim FC Bayern München die Planungen für die neue Saison bereits abgeschlossen. Doch der Kreuzbandriss von Javi Martinez beim Supercup gegen Borussia Dortmund hat den schön ausgearbeiteten Plan der Bayern noch einmal gehörig durcheinandergeworfen. "Das liegt ja auf der Hand, dass wir da noch etwas tun müssen", sagte Michael Reschke, der Technische Direktor des Rekordmeisters bei "Sport1", nur um sich offenbar wenig später schon in ein Flugzeug nach Rom zu setzen und den potentiellen Martinez-Ersatz zu einer Unterschrift zu überzeugen. Man will keine Zeit mehr verlieren beim FC Bayern. Die Saison naht und ein Fehlstart muss um jeden Preis vermieden werden.

Und dieser Mann soll es richten: Mehdi Benatia vom AS Rom. Die Ablösesumme für den Marokkaner wird auf 30 Millionen Euro geschätzt. Ein stolzer Preis für einen, der in Deutschland wohl nur hartgesottene Seria-A-Kenner bekannt ist. Doch tatsächlich ist der 27-Jährige ein hervorragender Verteidiger, an dem auch der FC Chelsea und Manchester United interessiert sein sollen. Er ist bissig, robust und kopfballstark. Aber vor allem Benatias Flexibilität auf dem Platz macht ihn für die Bayern interessant. Denn der Marokkaner kann sowohl Innen- als auch Rechtsverteidiger spielen.

Vor allem im Defensivzentrum haben die Bayern mit dem Ausfall von Martinez, den Guardiola zum Chef der neuen Dreierkette erkoren hatte, grosse Probleme. Brasilianer Dante wirkte bei seinem Auftritt im Supercup nicht halb so spritzig, wie man das von ihm gewohnt ist. Dem WM-Vierten scheint noch die 1:7-Niederlage gegen die deutsche Nationalmannschaft nachzuhängen. Und Holger Badstuber, neben Jerome Boateng die zweite Alternative in der Innenverteidigung, spielt nach 19 Monaten Kreuzbandverletzung noch nicht auf Top-Niveau. Benatia könnte zumindest das Loch, das Martinez' Ausfall bei den Bayern gerissen hat, stopfen.

Laut "Bild" haben die Bayern den Defensivchef vom AS Rom schon länger auf dem Zettel. Trotz der Umstände kann man also nicht von einer Kurzschlusshandlung der Verantwortlichen sprechen.

Bayern kämpft mit WM-Nachwehen

Dennoch: Auch mit Benatia haben die Bayern mit grossen WM-Nachwehen zu kämpfen. Denn neben Martinez wird auch Mittelfeldchef Bastian Schweinsteiger noch länger ausfallen. Der Nationalspieler konnte aufgrund von Knieproblemen nicht einmal ins Lauftraining einsteigen. Pep Guardiola dazu: "Bastian macht im Moment gar nichts. Er hat letztes Jahr immer mit Problemen gespielt, auch in Brasilien." Den Saisonstart wird Schweinsteiger in jedem Fall verpassen und auch bei den Länderspielen gegen Argentinien und Schottland muss Jogi Löw ohne ihn planen. Wie lange er tatsächlich ausfällt, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Und auch die anderen Weltmeister müssen sich erst noch das anstrengende Turnier aus den Beinen schütteln. Noch laufen Mario Götze, Thomas Müller, Jerome Boateng, Philipp Lahm und Manuel Neuer ihrer Bestform hinterher.

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