Nur acht Gegentore hat der FC Bayern München in der Hinrunde hinnehmen müssen - ein fabelhafter Wert. Trotzdem wird an der Säbener Strasse bereits jetzt über eine Verstärkung der Verteidigung spekuliert. Wie muss sich der Rekordmeister noch verbessern? Und wer kann sich auf einen Platz auf der Bank einstellen?
Der FC Bayern München: Unbezwungener Tabellenführer in der Bundesliga mit sieben Punkten Vorsprung vor Verfolger Leverkusen. Souveräner Gruppensieger in der Champions League. Die Mannschaft ist durch die Bank stark besetzt, kann mit Thomas Müller, Philipp Lahm und Franck Ribery drei Spieler der aktuellen FIFA-Weltauswahl vorweisen.
Zur Rückrunde wird sich ein harter Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft entwickeln. Besonders das Mittelfeld ist vollgepackt mit Topspielern. Mit
Vorstand
Boateng wacklig, van Buyten zu alt, Badstuber unsicher
Daniel van Buyten wird wohl der Verlierer des im Sommer folgenden Personalkarussells sein. Der Vertrag des Belgiers, der im Februar seinen 36. Geburtstag feiert, läuft nach dem Ende dieser Saison aus. Sportvorstand Matthias Sammer erklärt zwar, dass eine Entscheidung über eine mögliche Vertragsverlängerung erst "sehr spät" getroffen werde. Die Chancen, den belgischen Hünen nach der Sommerpause weiterhin im roten Trikot zu sehen, scheinen jedoch sehr gering.
Dann bleibt noch Bayerns brasilianischer Innenverteidigungs-Panzer: Dante Bonfim. Der 30-Jährige ist aufgrund souveräner Leistungen fest in der Startaufstellung verankert. Natürlich würde es Sinn machen, neben Dante seinen brasilianischen Nationalmannschaftskollegen Thiago Silva auflaufen zu lassen.
Das 40-Millionen-Euro-Problem
Der FC Bayern hat ein Problem, von dem andere Mannschaften der Bundesliga nur träumen können. Die Münchner besitzen einen Spieler, der 2012 für die Rekordtransfersumme von 40 Millionen Euro an die Isar gewechselt ist, aber unter Trainer Guardiola kaum zum Einsatz kommt:
Nach einer Leistenoperation und anderen kleinen Blessuren versucht der defensive Mittelfeldmann wieder in Tritt zu kommen Nur sechs Bundesliga-Einsätze konnte er in der Hinrunde verbuchen - es gibt einfach zu viele Optionen auf seiner Position. Apropos Position: Martinez` Interpretation des Sechsers (als Abfangjäger vor der Innenverteidigung) existiert im mittelfeld-lastigen und auf Ballbesitz getrimmten System des Pep Guardiola nicht mehr.
Darüber hinaus haben sich während seiner verletzungsbedingten Auszeit andere Spieler einen Stammplatz erspielt.
Bei zwei Testspielen während des Trainingslagers in Doha lief Martinez beide Male in der Innenverteidigung auf, jedoch nur mit mässigem Erfolg. "Martinez kann auch Stürmer spielen", sagte Guardiola nach einer der beiden Partien. Dort zieht aber meist Mario Mandzukic alleine seine Kreise, wo er sich dann ab dem nächsten Sommer einen bitteren Konkurrenzkampf mit Neuzugang Robert Lewandowski liefern wird.
Bayern will sein Verteidigungsbollwerk ausbauen, wenn möglich mit einem internationalen Spitzenmann. Die Münchner machen keine halben Sachen, weder auf dem Platz noch abseits davon. Schlechte Nachrichten für Javi Martinez, dessen Spielanlagen ihn im Guardiola-System weder zu Fisch noch Fleisch machen.
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